"Die Meinung der Gehörlosen zum ablehnenden Urteil des Bayerischen Landessozialgerichts über die inklusive Schulbildung für die beiden gehörlosen Mädchen in Bayern."
So hat Hans Busch seine Stellungnahme betitelt. Es geht um den Fall "Bayern - Inklusion? – Illusion!", über den wir schon ausführlich berichtet hatten (s.u.). Hans Busch ist Mitglied einer Gehörlosen-"Dynastie", einer Familie mit mehr als 20 gehörlosen Mitgliedern. Da sollte man doch meinen, dass er sich nicht nur für die Gehörlosengemeinschaft, sondern auch für die Gehörlosenschulen einsetzt. Weit gefehlt! Hans plädiert dafür, gehörlose Kinder in Regelschulen zu unterrichten, mit Gebärdensprachdolmetschern. Nun sind er selbst und alle seine gehörlosen Familienmitglieder aber doch ehemalige SchülerInnen der Gehörlosenschulen. Wie begründet er die Ablehnung?
"In Förderschulen Hören ist der Unterricht heutzutage hauptsächlich auf fast alleinige Hörerziehung ausgerichtet und da kommt der Deutschunterricht zu kurz. Unseren eigenen Erfahrungen entsprechend lernen Gehörlose in Förderschulen kein normales Deutsch, nur noch sehr vereinfachtes Deutsch oder das unter uns sogenannte "Papageideutsch"."
Eigentlich absurd! Jeder Laie geht ganz selbstverständlich davon aus, dass in Gehörlosenschulen in DGS unterrichtet wird. Das Gegenteil ist (leider immer noch in den meisten Schulen) der Fall. Deutsch soll vermittelt werden, aber OHNE Gebärdensprache. Die Gehörlosen haben das gleiche Ziel, nämlich ein möglichst perfektes Deutsch zu lernen, aber MIT HILFE der Gebärdensprache. Da das in den ideologisch verkrusteten Strukturen der meisten Gehörlosenschulen nicht möglich ist, dann eben in der Regelschule, mit Dolmetschern, die perfekt die DGS beherrschen!