"Es klingt ziemlich angeberisch. Aber ich und mein Film übernehmen die volle Verantwortung für den Rücktritt von Papst Benedikt." Das sagt Alex Gibney, Oskarpreisträger und Regisseur des Films "Mea maxima culpa" (s.u.). In dem Film geht es um Pater Murphy, der als Leiter der Gehörlosenschule in Wisconsin 200 gehörlose Kinder sexuell missbraucht hat. Besonders perfid: Murphy hat sich die Kinder ausgesucht, deren Eltern nicht gebärden konnten, so dass die Kinder zu Hause nichts berichten konnten. In den 60er und 70er Jahren wurde der Vatikan informiert, aber der zuständige Kardinal Ratzinger hat den Fall damals lieber totgeschwiegen.
Der Film "Mea maxima culpa" wurde auf dem Filmfest München präsentiert, und die Sendung "Titel Thesen Temperamente" berichtete am letzten Sonntag (07.07.2013) darüber. Der größte Skandal: Der Film hat in Deutschland keinen Verleiher gefunden. Er wird also in deutschen Kinos NICHT gezeigt! Hat die katholische Kirche da Einfluss genommen, oder ist es "vorauseilender Gehorsam" der Verleiher, die Angst vor einem Konflikt mit der mächtigen Kirche haben? In Deutschland kommen die gehörlosen Opfer jedenfalls nicht zu Wort/Gebärde.
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