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Schwerhörigkeit ist weder sichtbar noch irgendwie spektakulär

Maryanne Becker (© Heinz Pahlke)

Mitte November 2010 erschien im Mabuse-Verlag das Buch „Der schwerhörige Patient. Ein Leitfaden für Arztpraxis, Klinik und Pflege“ (s.u.) von Maryanne Becker. Die Deutsche Gesundheitsauskunft rezensierte das Buch und stellte ein ausführliches Experteninterview mit der Autorin auf ihrer Website ein:

"Schwerhörigkeit ist weder sichtbar noch irgendwie spektakulär."

Neues Fachbuch: Unsere Welt ist visuell

Unsere Welt ist visuell
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Gehörlosen-KULTUR? Wie kann eine Behinderungsart als Kultur bezeichnet werden? Gibt es auch eine Kultur der Einarmigen, der Rollstuhlfahrer, der Stotterer usw.? Es ist oft schwer, Außenstehenden die Besonderheit, ja Einzigartigkeit der Gehörlosigkeit zu vermitteln. Ja, Gehörlose sind behindert, in der Wahrnehmung von Geräuschen und in der Kommunikation mit Hörenden. Aber auch JA, sie haben ihre eigene Sprache und darauf basierend ihre eigene Kultur. Und wenn Hörende in die Welt der Gehörlosen eintauchen, machen sie ganz neuartige und oft begeisternde Erfahrungen.
So ist es auch Franziska Ehrhardt ergangen. Als Hörende war sie auf der Feier eines Gehörlosenvereins total fasziniert von der „visuellen Lautstärke“, die sie umgab. Es herrschte Stille, und dennoch wurde so viel gesagt. Sie hat sich in diese Sprache und Welt hinein begeben, und als studierte Kulturanthropologin hat sie sogleich ein Buch darüber geschrieben: „Unsere Welt ist visuell – Über die Kultur der Gehörlosigkeit“. Nun kann man sich fragen, wie eine so junge Hörende, die sich selbst ehrlicherweise als „Gebärdensprachbehinderte“ bezeichnet, sich nach nur etwa zwei Jahren ein Urteil über eine fremde Kultur erlauben kann. Doch, sie kann! Es ist halt die Frage, wie intensiv sie eingetaucht ist. Sehr intensiv, das muss man schon sagen. Sie hat nicht nur Berge von Fachliteratur zu Rate gezogen, sondern eben auch persönliche Kontakte geknüpft – und sie hat vor allem Betroffene zu Wort bzw. Gebärde kommen lassen. Ihr Buch gewährt Einblick in eine für Hörende fremde und befremdliche visuelle Welt, und es gibt wertvolle Schützenhilfe, wenn es wieder einmal um die leidige Frage geht, ob Gehörlose denn wohl eine eigene Kultur hätten.

Mehr Infos und zum Appetitanregen das erste Kapitel finden Sie auf www.visuelle-welten.net.

Erhältlich ist das Buch im Paulo Freire Verlag, Oldenburg, ISBN 978-3-86585-804-7

syfilm

viel würden skeptisch, wenn ich was empfehle

Appell an alle: Respektiert einander!

Herbert

Herbert ist schwerhörig. Als sein Gehör sich immer weiter verschlechterte, ließ er sich, obwohl er ursprünglich dagegen war, ein CI einsetzen. Und ist glücklich damit. Er hört besser als je zuvor. Natürlich weiß er, dass nicht alle CI-OPs so erfolgreich verlaufen, und nicht alle Hörgeschädigten können ein CI bekommen. Aber er selbst möchte als CI-Träger in der Hörgeschädigtengemeinschaft akzeptiert werden. Er empfindet es als Diskriminierung, wenn über CIs und CI-Träger gespottet wird. So geschehen auf dem Gebärdensprachfestival. "Schneewittchen bekommt ein CI und fällt tot um." Nicht nur im eigenen Interesse plädiert Herbert deshalb für mehr Respekt der Tauben, CI-Träger und Schwerhörigen für einander. Lesen Sie seinen

Contergantreffen für Gehörlose und Schwerhörige

Contergantreffen für Gehörlose und Schwerhörige

Christian Schara ladet zu einem Gehörlosen/Schwerhörigen Contergan-Treffen am 13. November 2010 ab 14 Uhr in Wiesloch/Walldorf bei Heidelberg ein. Zum Kennenlernen, Erfahrungsaustausch und Unterhalten.

Bitte leitet die Info an gehörlose/schwerhörige Contergan-Freunde weiter. Anmeldung erbeten bis 6. November 2010 an cschara@gmx.de oder Fax: 06222 / 38 7447

Wenn einem Hören und Sehen vergeht

"Bei diesen blonden Girls wird Ihnen Hören und Sehen vergehen" - so und ähnlich wird "Hören und Sehen vergehen" als Redewendung benutzt, im übertragenen Sinne eben. Was aber, wenn es wörtlich gemeint ist, wenn jemand sein Gehör UND sein Augenlicht verliert? Taubblindheit ist gar nicht witzig, und Peter Hepp, heute einziger taubblinder Diakon in Deutschland, spricht ganz offen darüber. Als er erfuhr, dass er erblinden würde, wollte er sich das Leben nehmen. Welchen Sinn hat ein Leben noch, wenn man weder hören noch sehen kann, wenn man total abgeschnitten ist von der Umwelt? Den schmerzhaften Prozess, die doppelte Behinderung zu akzeptieren und mit ihr zu leben, hatte Peter schon in seinem Buch "Die Welt in meinen Händen" (s.u.) beschrieben. Ein Journalist der Stuttgarter Zeitung hat die Hepps jetzt besucht und eine eindrucksvolle Reportage geschrieben:

Selbsthilfegruppe für hörgeschädigte Alkoholabhängige und Angehörige in Köln und Umgebung

hörgeschädigte Alkoholiker

Gehörlose, schwerhörige bzw. ertaubte Alkoholiker und ihre Familien benötigen im Großraum Köln genauso Hilfe und Behandlung wie hörende Suchtkranke. Während es für hörende Alkoholkranke und ihre Familien inzwischen viele Behandlungs- und Unterstützungsangebote – auch Selbsthilfegruppen – gibt, sind die Angebote für Menschen, die sich über Gebärdensprache verständigen, dünn gesät. Der angstfreie Austausch in einer Gruppe von Gleichbetroffenen ist ein wichtiger Schritt raus aus der Isolation, um sich selbst zu finden und mehr Verantwortung zu übernehmen, um schließlich ohne Alkohol zu leben. Die Betroffenen finden in der Gruppe einen sicheren Ort, um ohne Angst vor Klatsch und Tratsch vertraulich über sehr persönliche Themen zu sprechen. Das Angebot umfasst regelmäßigen Gesprächsaustausch, gemeinsame Freizeitaktivitäten und Austausch mit anderen Selbsthilfegruppen für hörgeschädigte suchtkranke Menschen.

Aufklärung – Nein Sagen – Hilfe holen

Dr. Anja Dietzel

Am 21.10.10 um 19.30 Uhr findet im HGZ in Aachen ein KoFo mit einem wichtigen Thema statt. Vor allem für Familien ist das Thema sicher interessant. Einlass ist ab 19.00 Uhr, der Eintritt ist frei, die Referentin, Frau Dr. Anja Dietzel (Psychologin, hörend), gebärdet.

Thema: Aufklärung – Nein Sagen – Sexuellen Missbrauch gehörloser Kinder und Jugendlicher verhindern.

In den letzten Monaten gab es vermehrt Berichte über sexuelle Übergriffe in Internaten und Schulen, auch und besonders bei Gehörlosen. (s.u.: Sexuell missbrauchte Gehörlose - alles nur belangloses Geschwätz?)

Hörgeschädigte Kinder und Jugendliche sind besonders stark betroffen. Neben den in der Regel kommunikativen Einschränkungen gibt es eine Reihe weiterer Risikofaktoren, die in dem Vortrag beleuchtet werden. Ziel des Vortrages ist es, einen Einblick in die Thematik „Sexuelle Gewalt gegen hörgeschädigte Menschen“ zu geben, über Folgen und Signale für sexuellen Missbrauch zu informieren sowie Tipps zu geben für Prävention und das Vorgehen bei einem Verdacht. (Dr. Anja Dietzel)

Kurse für gehörlose Eltern mit hörenden Kindern

CODA-Programm

Ab dem 2. Oktobergibt es wieder Kurse für gehörlose Eltern mit hörenden Kindern im Rahmen des Berliner CODA-Programms.

Das CODA-Programm wurde extra für Familien mit gehörlosen Eltern und hörenden Kindern entwickelt. Es besteht aus einem Elternkurs für gehörlose Eltern und einem Kinderkurs für Codas im Alter von 8-12 Jahren. Der Elternkurs findet in Gebärdensprache statt. Die Eltern bekommen Tipps und Informationen zur Erziehung. Im Kinderkurs geht es um Erfahrungen der Kinder zwischen hörender und gehörloser Welt.

Die Kurse beginnen am Samstag, den 02.10.2010 (13-16 Uhr) in der Ruppin-Grundschule, Offenbacher Straße 5a, Berlin.

Gehörlose Eltern mit hörenden Kindern sind herzlich eingeladen an den Kursen teilzunehmen! Sie können sich und ihre Kinder hier anmelden:
E-Mail: info@coda-programm.de, Fax: 03222/1466213
Informationen in Gebärdensprache gibt es unter: www.coda-programm.de

Verkürzter Versorgungsweg

WISO

Der "verkürzte Versorgungsweg" bei der Hörgeräteversorgung umgeht die Hörgeräteakustiker. Hörgeräte werden direkt vom HNO-Arzt vermittelt. Ob das wirklich vorteilhaft ist? Beim Hörgeräteakustiker sind Auswahl und Anpassung ein langwieriges und aufwändiges Verfahren, und es werden meist mehrere Geräte verschiedener Hersteller getestet. Das können HNO-Ärzte wohl kaum leisten.

Diese Problematik will das ZDF aufgreifen:
Für die Sendung WISO plant das ZDF eine Produktion über Vor- und Nachteile des verkürzten Versorgungswegs beim Kauf von Hörgeräten. Hierfür werden Hörgeschädigte gesucht, die sich von ihrem HNO-Arzt oder Hörgeräteakustiker unzureichend beraten gefühlt haben und dadurch günstigere Angebote nicht wahrnehmen konnten.

Betroffene senden bitte eine Mail an: jsmonitor@arcor.de

Auch Hörende haben eine Behinderung

Jule

Julia Probst (Jule) hat bei der Fußball-WM von sich reden gemacht mit ihrem "Ableseservice". Sie hat während der Fernsehübertragungen den Fußballern von den Lippen abgelesen und das dann getwittert. Sie ist sich aber auch darüber im Klaren, dass ihre Ablesefähigkeit eine Ausnahmebegabung ist, über die längst nicht jeder Gehörlose verfügt. Natürlich ist dieses Ablesen weder Ersatz für Untertitel noch für Dolmetscher. Für die setzt Jule sich seit langem vehement ein.

Das Medien-Portal MEEDIA hat Jule jetzt interviewt. Jule nimmt ausführlich Stellung zur Problematik der Untertitel im Fernsehen, besonders bei den privaten Sendern, sie lehnt die Abschaffung der Gebührenbefreiung ab und will erst dann zahlen, wenn 100% untertitelt werden, und sie fordert die 1:1-Untertitelung. Natürlich setzt sie sich auch dafür ein, dass DVDs nur dann Fördermittel erhalten, wenn sie untertitelt werden. Und sie zitiert abschließend einen "Follower" ihres Ableseservice: "Auch Hörende haben eine Behinderung – sie können nicht Lippenlesen."

Interview mit Jule: Auch Hörende haben eine Behinderung

Ich bin ICH - Identität und emotionale Entwicklung

GECO-Logo

Der Verein GECO (Gehörlose Eltern - CODA e.V.) wurde 2007 als Selbsthilfegruppe gegründet und im November 2009 als Verein eingetragen. Er bietet am Sonntag, den 13. Juni, einen Eltern-Vortrag an. Referentin ist Tanja Jokisch, hörende Diplom-Psychologin. Sie ist CODA und ihre Muttersprache ist deshalb DGS! Sie referiert in DGS - ohne Dolmis! Ihr Thema: "Ich bin ICH - Identität und emotionale Entwicklung".

Die Platzanzahl ist begrenzt, daher bitte anmelden. Kinderbetreuung ist vorhanden, allerdings nur für CODA-Kinder (hörende Kinder) ab 3 Jahren.

 

My deaf family

My deaf family

Marlee Matlin, gehörlose Oscar-Preisträgerin und bekannt aus einer Vielzahl von Filmen, wollte das Leben einer gehörlosen Familie in einer Fernsehserie, einer "Reality Show", darstellen. Die Produktion hat sie aus eigener Tasche vorfinanziert. Die Sender fanden den Pilotfilm auch Klasse, fürchteten aber, dass sich zu wenig Hörende den Film ansehen würden - und lehnten ihn ab. Marlee hat den Film kurzerhand bei YouTube hochgeladen. Nun können ihn Zuschauer auf der ganzen Welt sehen, mit ASL (American Sign Language) und englischen Untertiteln.

Die "deaf family" ist übrigens eine stinknormale deaf family, nicht zum Vorzeigen geschönt. Vier von den sechs Familienmitgliedern sind gehörlos, zwei Kinder hörend. Die CODAs sind stolz auf ihre Eltern, aber manchmal wäre es schon einfacher, wenn sie hören könnten. Und der Vater ist oral erzogen worden und hat erst als Teenager Gebärden gelernt. Statt "deaf is beautiful"-Fassade also das wirkliche Leben. Und Marlee Matlin selbst taucht gelegentlich auch in dem Film auf, als Moderatorin, aber nur am Rande.

Film My deaf family bei YouTube

Marlee Matlin launches reality series on YouTube - mit Interview

Erfahrungsaustausch gehörloser AltenpflegerInnen

nicht genug Arme, um alle Arbeiten zu schaffen

Es gibt immer mehr ältere Menschen. Entsprechend müsste es immer mehr AltenpflegerInnen geben. Aber gibt es die wirklich? Müssen die vorhandenen PflegerInnen nicht ständig rotieren, haben nicht genug Zeit für die alten Menschen und nicht genug Arme, um alle Arbeiten zu schaffen? Und wie sieht es in den Gehörlosen-Altenheimen aus? Gehörlose PflegerInnen sind da in Sachen Kommunikation optimal. Aber wie kommen sie im Alltag und mit ihren hörenden KollegInnen zurecht?

Ariane Philipps und Adelindis Braun sind als Gehörlose in der Altenpflege tätig. Sie wollen nicht länger Einzelkämpfer sein, sondern wünschen sich einen Erfahrungsaustausch mit gehörlosen KollegInnen. Wenn Sie auch daran interessiert sind, nehmen Sie doch Kontakt mit den beiden auf!

Am 23. April findet der Altenpflegetreff in Kassel statt (siehe unten).

Dr. Roland Zeh in sternTV

Vorgestern, am 24.02., berichtete sternTV u.a. über Dr. Roland Zeh (siehe unten). Im RTL-Stil ein wenig reißerisch unter dem Titel "Ertaubt und Chefarzt: Die sensationelle Karriere des Roland Zeh", aber inhaltlich OK - und eine Sensation ist es ja tatsächlich, wenn ein Spätertaubter HNO-Chefarzt wird!

Leider war es der allerletzte Beitrag in der Sendung. Wenn Sie ihn verpasst haben - hier bei uns können Sie den Film über Roland Zeh nachträglich sehen, und hier das sternTV-Interview mit Günther Jauch.

Ertaubt und Chefarzt: Die sensationelle Karriere des Roland Zeh

Übrigens hatte RTL den Beitrag offen untertitelt und beim Interview eine Dolmetscherin eingesetzt. Sehr schön! Dass Jauch bzw. RTL dann den von vielen Zuschauern geäußerten Wunsch nach mehr Untertiteln mit dem Hinweis auf Technik und Live-Sendung abschmetterte, war allerdings weder neu noch stichhaltig. Offensichtlich müssen die Privaten gesetzlich zur Untertitelung gezwungen werden. Dazu passt die Meldung "Frankreich: Privatsender M6 untertitelt vollständig". Sinnigerweise gehört der Sender zur Hälfte der RTL-Gruppe!

 

Ich schäme mich


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Maximilian Dorner ist erfolgreicher Lektor, Dozent und Autor. Als bei ihm die unheilbare Nervenkrankheit Multiple Sklerose diagnostiziert wurde, war das für ihn ein gewaltiger Schock. Als junger Mann behindert zu sein, für den Rest des Lebens - unvorstellbar. Aber er versucht, das Beste daraus zu machen, z.B. indem er über sein Leben mit MS schreibt.

"Maximilian Dorner neigte schon immer zu Zahnpastaflecken auf der Kleidung, aber seitdem er als Behinderter
mit Stock durchs Leben geht, haben sich die schamvollen Momente gehäuft. Deswegen hat er beschlossen, sich der Scham zu stellen, und zwar mit Humor."

Am 25. Februar liest Maximilian Dorner aus seinem Buch "Ich schäme mich" im Deutschen Institut für Menschenrechte in Berlin. Die Lesung und das anschließende Gespräch werden in DGS gedolmetscht.

Von Flugzeugen, Spionen und CARE-Paketen

Alliiertenmuseum

Von Flugzeugen, Spionen und CARE-Paketen erzählt die Führung in Gebärdensprache von Anna-Kristina Mohos durch die Dauerausstellung des AlliiertenMuseums. An ausgewählten Objekten erläutert sie die Geschichte der Präsenz der Westmächte in Berlin von 1945 bis 1994. Die Besichtigung eines Luftbrückenflugzeuges von innen und eines "echten" Spionagetunnels machen die Nachkriegszeit und die Zeit des Kalten Krieges in Berlin besonders erfahrbar!
Neben der Führung besteht die Möglichkeit, einen Film mit einem gehörlosen Zeitzeugen in Gebärdensprache anzuschauen. Manfred Kranz ist mit seiner Schwester Renate in Berlin aufgewachsen und erzählt Spannendes aus seiner Kindheit in der unmittelbaren Nachkriegszeit. So erfahren die Zuschauer von seinen Tauschgeschäften mit amerikanischen Besatzungssoldaten, von der Jagd nach Schokoladenfallschirmen und dem Beginn einer wundervollen deutsch-amerikanischen Brieffreundschaft - immer auch mit Augenmerk auf der besonderen Situation gehörloser Menschen.
Dauer: Führung: ca. 75 Minuten, Film: ca. 45 Minuten
Mindestteilnehmerzahl: 5
Kosten: keine
Rechtzeitige Anmeldung unter: AlliiertenMuseum, Clayallee 135, 14195 Berlin, Tel.: 030 81 81 99 81, Fax: 030 81 81 99 91, birkemeyer@alliiertenmuseum.de

HASE-Stammtisch

HASE
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HASE? Nein, das sind keine alten Hasen sondern eher junge: Hörgeschädigte Azubis und Studenten Erleben's! Und zwar jeden 1. Freitag im Monat in Stuttgart-Stadtmitte. Spaß muss sein, und Austausch bzw. Hilfestellungen unter Gleichgesinnten sind auch von Vorteil!

Zum HASE-Stammtisch sind ALLE herzlich willkommen, also egal ob Gehörloser, Schwerhöriger, Spätertaubter, CI-Träger – Student, Azubi oder auch Absolvent!

Das nächste HASE-Treffen findet am Freitag, 5. Februar 2010 um 19 Uhr im "AMADEUS" in Stuttgart statt.

Wenn Ihr Interesse habt, dann meldet Euch an: hase.stammtisch.in.stuttgart@googlemail.com

Revolutionäre Experimente

Melanie Drewke und Lutz Pepping

Seminare zu Themen wie "CI und Gebärdensprache" oder "Identität und Gehörlosigkeit" barrierefrei machen, das ging an der Uni Hamburg ganz anders als gewohnt. Unterrichtssprache war DGS, d.h. ALLE, sowohl die Dozentin als auch die gehörlosen und hörenden StudentInnen, haben in DGS referiert und diskutiert. Traumhaft für die gehörlosen und gebärdensprachkompetenten hörenden StudentInnen! Nur die in DGS nicht ganz so fitten Studis hatten Mühe. Aber für sie gab es Dolmis - und so Barrierefreiheit! Verkehrte Welt, aber wo, wenn nicht hier, kann und sollte in DGS gelehrt werden? Und so ganz nebenbei wurde deutlich, dass DGS keine Primitivsprache für den small talk ist, sondern sehr wohl auch dem akademischen Bereich gewachsen ist.

Melanie Drewke und Lutz Pepping hatten diese kleine Revolution angestoßen (s.u.). Jetzt haben sie über die ersten Erfolge berichtet: "Kommunikationsrevolution hat sich bewährt". Damit ist aber längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Sie machen weiter, und man darf gespannt sein auf ihren dritten Bericht.

Filmpremiere in Zürich: 'Verbotene Sprache'

Verbotene Sprache

Der Schweizerische Gehörlosenbund organisiert am 30. Oktober in Zürich eine Filmpremiere der besonderen Art. Es geht dabei um die schweizweite Erstaufführung des Films „Verbotene Sprache“ über den Gebärdensprachkünstler Rolf Lanicca.

Rolf erhält als erstes Kind in der Schweiz ein Cochlea Implantat. Medizin und Eltern trimmen Klein-Rolf, sich in der Welt der Hörenden zu integrieren. Erst als junger Erwachsener bricht er aus, lernt die Gebärdensprache und findet seine Identität als gehörloser Mensch. Heute drückt sich Rolf Lanicca virtuos als Gebärdensprachkünstler auf der Bühne aus und provoziert an Poetry Slams mit pointierten und provokativen Texten. Ein emotionaler Film über ein in der Welt der Hörenden vernachlässigtes Thema. Die Diskriminierung einer weiteren Landessprache – der Gebärdensprache.

Erlebte Geschichte: 20 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit

friedliche Revolution

Diskussionsabend mit Volkmar Jaeger, Zeitzeuge aus Leipzig und Helmut Vogel, Historiker am Mittwoch, 7. Oktober 2009, 17.30 – 19.30 Uhr, Einlass 16.30
Rhein.- Westf. Berufskolleg Essen, Kerckhoffstraße 100, Essen-Frohnhausen
Gebärdensprachdolmetscherinnen sind im Einsatz, eine Induktionsanlage ist vorhanden.

Vor 20 Jahren begannen die Montagsdemonstrationen in Leipzig. Am 9. Oktober trafen sich dort - trotz willkürlicher Verhaftungen und Angst vor einem Schießbefehl - 70.000 Menschen zu einer gewaltlosen Demonstration. Das war der Durchbruch für noch größere Demonstrationen und das Ende des DDR-Regimes.
Wenig bekannt ist, dass auch Gehörlose regelmäßig an den Protestdemonstrationen teilnahmen. Volkmar Jaeger (81 Jahre, gehörlos) war Mitorganisator und wird auf der Veranstaltung über seine Erfahrungen berichten. Helmut Vogel (Historiker, gehörlos) wird den zeitgeschichtlichen Hintergrund erklären und das Podiumsgespräch mit Volkmar Jaeger führen.

'Taubstummer' junger Mann NICHT verschüttet

Nach dem Erdrutsch-Unglück wurde er vermisst, ein 22-jähriger Gehörloser aus Nachterstedt. Er war im Haus seines Vaters, das bei dem Erdrutsch in den Fluten versank, noch polizeilich gemeldet, hielt sich aber zumeist woanders auf. Gestern tauchte er an der Absperrung zum Unglücksgebiet auf und gab sich zu erkennen. Er hat Glück gehabt, aber der Verlust des Elternhauses und vor allem des Vaters ist natürlich ein Schock für ihn. Er wird deshalb seelsorgerisch betreut.

Presseartikel:
Vermisster Mann aus Nachterstedt wohlauf
Erdrutsch in Nachterstedt: Ein Vermisster aufgetaucht
Nach Erdrutsch gesuchter Sohn in Nachterstedt aufgetaucht - Taubstummer wird seelsorgerisch betreut
(In allen Presseartikeln wird vom "taubstummen" Sohn berichtet. Die Journalisten sollten doch einfach mal in den Duden schauen!)

Hörende Gymnasiasten bei Taubblinden

Schüler bei Taubblinden
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Empathie, das Mitfühlen mit anderen Menschen, ist nicht angeboren. Man muss sie erlernen. Angst vor Behinderten verliert man am besten durch den Kontakt zu ihnen. Genau das haben Gymnasiasten des Georg-Büchner-Gymnasiums Winnenden getan. Sie haben taubblinde Bewohner der Paulinenpflege besucht, mit ihnen Kontakt aufgenommen, gelernt, mit ihnen zu kommunizieren - und gemeinsam mit ihnen Spaß gehabt. Was sie vorher sicher nicht für möglich gehalten hätten!

Am 18. Juli findet ein Abschlussfest für alle Beteiligten und für Besucher statt.

Was siehst du? - Was hörst du?

Duell

Den Witz kennen Sie sicher schon:

"Ein Blinder und ein Tauber duellieren sich. Fragt der Blinde: Ist der Taube schon da? Fragt der Taube: Hat der Blinde schon geschossen?"

Dahinter steht die scheinbar unüberwindbare Kommunikationsbarriere zwischen dem Augen- und dem Ohrenmenschen. Die hat das ZEIT-Magazin aufgegriffen und ein Treffen zwischen einer Blinden und einem Gehörlosen arrangiert, und per Dolmetscherin überbrückt. Und da kommen schon gleich zu Anfang die Zweifel. Bevor das Gespräch beginnt, hat die Blinde einige Fragen an die Dolmetscherin: »Kann man damit (mit der Gebärdensprache) alles sagen?« »Vieles, wenn auch nicht so viel wie die Sprechenden.« Ups, und das von einer Dolmetscherin? Mit der Gebärdensprache kann man NICHT alles sagen? "Mario Torster schaut aus wachen Augen zu und wartet, dass Frau Spring ihm übersetzt." Da sitzt der Gehörlose daneben, während sich die Dolmetscherin mit der Blinden unterhält und bekommt nichts mit. Nur anschließend, zeitversetzt! Und genau dies wird als Gesamteindruck vermittelt: "Es ist ein Interview mit Zeitverzögerung" - eine nicht vollwertige, verzögernde und damit zeitlich behindernde Sprache! Auch wenn ansonsten in DGS gedolmetscht wurde, in dieser Situation wäre ein Ausweichen auf LBG mit Stimme angebracht gewesen. Aber die Dolmi-Faux-Pas gehen weiter: "Dann sagen Sie ihm...!" Eine der wichtigsten Grundregeln für das Dolmetschen: Die Gesprächspartner sprechen MIT einander und nicht ÜBER einander. Der Dolmi ist nur Medium, nicht der eigentliche Gesprächspartner. Genau das hätte im Vorgespräch geklärt werden müssen!

Aber nicht nur Dolmetschen und Gebärdensprache werden in einem falschen Licht dargestellt.

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