SEHEN STATT HÖREN wird vom BR und vom WDR finanziert. Das soll im nächsten Jahr vorbei sein. Der WDR will aussteigen. Das bedeutet: weniger Geld, also auch weniger Sendungen. Dabei sind es jetzt schon nur 32-35 Sendungen im Jahr, der Rest sind Wiederholungen. Also wird es ab 2016 noch mehr Wiederholungen geben!
Ausgerechnet der WDR, der bisher Vorreiter in Sachen Untertitel und Inklusion war, bremst also die Sendung aus. Mit welcher Begründung? Der WDR will nur noch zahlen, wenn SEHEN STATT HÖREN zu einem online-only-Magazin wird, d.h. wenn die Sendung aus dem Fernsehen verschwindet und nur noch im Internet zu empfangen ist. Verrückt, jahrelang haben wir gefordert, dass SEHEN STATT HÖREN-Sendungen auch im Internet gezeigt werden sollten. Es ging leider nicht, angeblich aus urheberrechtlichen Gründen. Vor zwei Jahren haben wir gejubelt: 'Sehen statt Hören' ENDLICH online! (s.u.) Und nun wollte der WDR das Ruder um 180° herumwerfen und SSH nur noch online zeigen. OK, der BR macht dabei wohl nicht mit, aber die Folge werden weniger Sendungen sein.
Das ist genau die falsche Richtung! Statt weniger sollte es MEHR Sendungen geben, liebe Verantwortliche bei WDR und BR, und zwar online UND im TV! Das wäre nicht nur ein passendes Geschenk zum 40jährigen Jubiläum von SSH, sondern der richtige Schritt in Richtung Inklusion.
Stellungnahme des DGB (s.u.)
Judit Nothdurft hat die verantwortlichen Damen beim WDR und BR interviewt. Nur ein Beispiel: "Mit dem Ausstieg des WDR wird das SsH-Budget um rund sieben Prozent gekürzt. Was das konkret für die Anzahl von Neuproduktionen in 2016 heißt, prüfen wir derzeit." So Frau Wiemer, verantwortliche Redakteurin bei SsH. Kämpft da eine engagierte Journalistin für den Erhalt ihrer Sendung? Klingt eher noch Politiker-Schönfärberei! Es soll gespart ewrden, aber es wird so dargestellt, als würde alles noch viel besser werden. - Ob ein hörgeschädigter Redakteur sich auch so weggeduckt hätte?
Experten-Interview: TV Kultsendung „Sehen statt Hören“ - ab 2016 ohne WDR Unterstützung