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Taube und Musik

The boy from New York City

Alle Welt ist begeistert von den Gehörlosen, die Musik genießen, von gedolmetschten Songs, gebärdenden Gehörlosen in Opern, gebärdenden Gospelchören usw. usw. Und dann schreibt doch eine Karin Schmidt in der DGZ (11/2014) über "Taube und Musik - unser Zerrbild in den Medien". Sie holt aus zu einem gewaltigen Tauben-Schlag: "Über taube Menschen zu berichten und dabei Musik als Hauptaugenmerk zu haben ist genauso politisch und kulturell inkorrekt, wie wenn eine Talkshow zum Thema "Ethisch-moralischer Umgang in Schweinezucht und Schlachtung" veranstaltet wird und dazu strenggläubige Muslime eingeladen werden." Damit schwimmt die Autorin gezielt gegen den Strom. 

Ich konnte es mir nicht verkneifen, dazu einen Leserbrief zu schreiben. Der ist mir allerdings ein wenig zu lang geraten. Wir haben uns darauf geeinigt, dass eine verkürzte Fassung in der DGZ veröffentlicht wird (ist heute erschienen) und die Langversion mit Internet-links hier im Taubenschlag:

Der DGB - wie ein 'Phönix aus der Asche' - hoffentlich!

Phönix aus der Asche

200.000€ Schulden hat der DGB! Man mag es nicht glauben. Dabei gab es nach den Kulturtagen in München schon ein ähnliches Debakel. Können Gehörlose nicht mit Geld umgehen? Dieses Vorurteil könnte sich bei manchen Leuten jetzt verfestigen. Dabei waren die Kulturtage in Erfurt nicht mal der Hauptgrund. Der alte DGB-Vorstand hat wohl einfach über seine Verhältnisse gelebt und Geld ausgegeben, das er gar nicht hatte. Gleich DREI Büros, samt Personal? Da hat man sich schon vor Jahren gefragt, wie solch ein kleiner Verband sich das leisten kann. Konnte er eben NICHT! Aber erst jetzt hat der neue Vorstand die Horror-Zahlen zutage gefördert. Nun ja, "Asche zu Asche" heißt es bei einer Beerdigung. Eine Beerdigung (sprich: Pleite) des DGB soll es aber nicht geben! Im Gegenteil, der DGB soll wieder auferstehen wie der Phönix aus der Asche. Dafür wollen der neue Präsident Helmut Vogel und sein Team sorgen. Das können sie aber nur mit der Hilfe aller. Aus diesem Grunde hat Helmut zwei Offene Briefe geschrieben und  Video-Aufrufe veröffentlicht.

Das alles finden Sie auf der Website des DGB.

A never ending story!

Prof. Dr. Gottfried Diller

Seit Jahrhunderten wird in der Hörgeschädigtenpädagogik der Kampf zwischen Oralisten/Lautsprachlern und Manualisten/Bilingualisten ausgetragen. "A never ending story!" Wohl wahr! Wäre es nicht schön, wenn das Kriegsbeil endlich begraben werden könnte? Der Artikel von Gottfried Diller in der HÖRPÄD 6/2012 lässt hoffen: "Gebärde - Lautsprache - a never ending story". "Abschließend wird ein bilinguales Modell vorgestellt..." Es geschehen Zeichen und Wunder? Freuen Sie sich nicht zu früh!

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Undurchsichtiger Markt

Apotheken-Umschau

Artikel oder Ferensehberichte, die sich mit dem Thema Hörgeräteversorgung befassen, laufen oft Gefahr, in sensationslüsternen Enthüllungsjournalismus abzugleiten. Anders der Artikel von Dr. Reinhard Door in der heute erschienenen Ausgabe der Apotheken-Umschau. Dr. Door nimmt kein Blatt vor den Mund, kritisiert, was es an Missständen gibt, aber er bleibt dabei immer sachlich und damit unangreifbar. Er beleuchtet das Thema von allen Seiten, stellt alle Beteiligten dar: die Hersteller, die Krankenkassen, die Ärzte, die Hörgeräte-Akustiker und die Patienten. Er weist am Schluss auf die preisregulierende Wirkung des Akustiker-Wechsels hin, und damit die "Macht" des Patienten. Allerdings ist diese Macht doch sehr beschränkt und wohl eher theoretisch. Man reist nicht kilometerweit, um einen preisgünstigeren Akustiker zu finden. Letzten Endes kann auch Dr. Door nur feststellen, dass man auf einen "schwer durchdringbaren Dchungel aus Verträgen, Richtlinien und Geschäftsbeziehungen stößt - und auf die Kernfrage: Will sich jemand an den Nöten der Patienten eine goldene Nase verdienen, oder steht wirklich der Wunsch im Vordergrund, Schwerhörigen zu helfen?"

Ein rundum lesenswerter Artikel. Und das Schönste: Sie bekommen die Apotheken-Umschau gratis in jeder Apotheke! ;-)

Schreie der Vergessenen

Barbara Meier

Am 27. Oktober sendet Pro7 den Film "Schreie der Vergessenen". Darin spielt "Germany's next Topmodel"-Gewinnerin Barbara Meier das "taubstumme Medium Morgana". Mag sein, dass sie das ganz großartig macht. Und sie hat sich redlich bemüht, Gebärden zu lernen: "Ich ging in München zu einer Taubstummenschule und wollte mir dort erst einmal die Grundidee dieser Sprache beibringen lassen. Ich war ganz alleine mit der taubstummen Lehrerin..." Schön, dass ihr das Spaß gemacht hat, und dass sie eifrig gelernt hat. ABER: Warum nur hat sie nicht erfahren, dass Gehörlose den Begriff "taubstumm" als diskriminierend empfinden? Und noch eine weitere Frage, nicht an Barbara, sondern an die Produzenten des Films: Warum hat man nicht eine "echte" gehörlose Schauspielerin für die Rolle genommen? So toll Barbara Meier aussehen und spielen mag - eine Gehörlose wäre mit Sicherheit authentischer "rübergekommen"! - Sind bei diesem Film die Gehörlosen die Vergessenen, die wutentbrannt aufschreien?

Interview der Lübecker Nachrichten mit Barbara Meier: "Es macht mir Spaß, andere zu irritieren!"

CI-Zwang? - Anmerkungen von Jens Heßmann

Prof. Dr. Jens Heßmann

Beim Namen Jens Heßmann erinnern sich viele spontan an seine Kolumne "Schon gehört? Unerhört!" im ZEICHEN. Die war immer ganz hinten im Heft, wurde von den meisten aber als erstes gelesen. Und hat oftmals Lachtränen bewirkt - aber immer voll ins Schwarze getroffen. Ja, toll schreiben konnte er schon immer. Und Sachverstand hat er zudem. Seit Wintersemester 1998/99 ist er als Professor für Gebärdensprachdolmetschen am Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) tätig, mit Beginn des Wintersemesters 2003/04 im Amt des Dekans. Nicht nur das. Durch seine gehörlose Frau und deren gehörlose Familie ist er zudem voll drin in der Deaf Community. Er weiß, wovon er spricht und schreibt, als Wissenschaftler und auch privat. Ins Tagesgeschehen hat er in letzter Zeit aber nur selten eingegriffen. Nun konnte er es sich aber wohl nicht mehr verkneifen.

Zum Aufsatz "Haben gehörlose Kleinkinder ein Recht auf ein Cochleaimplantat?" von Müller & Zawacko (s.u.) musste er einfach seinen Senf dazu geben. Und er tut das im bekannten Stil von "Schon gehört? Unerhört!". Mit unschlagbaren Sachkenntnissen, aber durchaus nicht abgehoben professoral, sondern z.T. ein wenig frech und schnodderig, und an manchen Stellen kann man sich das Lachen nicht verkneifen. Bitterernst ist allerdings seine Ablehnung von Zwangsmaßnahmen, und er setzt sich vehement gegen die Diskriminierung der Gehörlosengemeinschaft zur Wehr.

Am Schluss seiner Stellungnahme hebt er die wissenschaftlichen Qualifikationen seiner Kolleginnen hervor. Aber: "Es wird wohl so sein, dass dem schreiberfahrenen Zugriff des vielbeschäftigten Wissenschaftlers die spezifischen Gegebenheiten eines bestimmten Wirklichkeitsbereichs fremd bleiben können. Und haben nicht auch kluge Autorinnen das Recht auf einen schlechten Aufsatz? Gewiss doch, aber ein bisschen schämen sollten sie sich schon." - Da kann man sich das Lachen dann wieder nicht verkneifen!

Tatort 'Vergessene Erinnerung' - Stellungnahme des DGB

DGB

Die Kommissarin SPRICHT mit einem gehörlosen Jungen. Der kann natürlich alles verstehen. - Als "vorurteilsbehaftete Fehlinformation" bezeichnet DGB-Vizepräsident Alexander von Meyenn solche Szenen in einer Stellungnahme, die er dem ARD-Intendanten geschickt hat. Die fatale Auswirkung könnte sein, dass hörende Zuschauer denken, Gehörlose könnten eben alle perfekt von den Lippen ablesen und dass, wer es nicht kann, dumm sein muss. In einer anderen Szene lenkt eine Frau die Aufmerksamkeit des gehörlosen Jungen auf sich, indem sie ihm Bälle oder Papierknäuel an den Kopf wirft. Eine abstruse Idee!

Kommen die Fernsehmacher eigentlich nicht auf die Idee, VORHER mit Gehörlosen Kontakt aufzunehmen? Sie hätten sich einigen Ärger errsparen können!

Rudi Sailer ist neuer DGB-Präsident

Rudi Sailer

Wie das Deaf News-Magazin berichtet, wurde Rudi Sailer gestern zum neuen Präsidenten des Deutschen Gehörlosen Bundes gewählt. Heute soll laut eines Kommentars in Deafbild der Rest des Präsidiums gewählt werden.

Herzlichen Glückwunsch, Rudi!

Das komplette neue Präsidum des DGB setzt sich wie folgt zusammen:

Rudi Sailer (Präsident)
Christine Linnartz (1. Vizepräsidentin)
Alexander von Meyenn (2. Vizepräsident)
Edgar Brandhoff (Schatzmeister)
Sabine Fries (Beisitzerin)
Wolfgang Bachmann (Beisitzer)
Beneditk J. Feldmann (Beisitzer)

Nun gilt es, die Ärmel hochzukrempeln und vieles anzupacken. Von besonderem Interesse wird nicht nur sein, wie die Vision von mehr Bildung umgesetzt werden soll, sondern auch inwieweit sein Schattenkabinett die vielen anliegenden Aufgaben bewältigen wird. Positiv ist schon mal, dass etliche junge Leute dabei sind, darunter auch viele Frauen.

Frisches Blut wird dem DGB sicher guttun. In diesem Sinne wünschenswert wäre in der nahen Zukunft vor allem auch ein stärkerer Schwerpunkt auf neuen Technologien. Wir befinden uns gerade mitten in einer Revolution, die die zwischenmenschliche Kommunikation auf dem Kopf stellt. Schnelle Reaktionen auf neue Entwicklungen sind absolut lebensnotwendig. Was heute in ist, kann schon in zwei Jahren Schnee von gestern sein und umgekehrt.

Ein guter Anfang in dieser Richtung wären eine zeitgemäße Webseite und die Nutzung aller neuen Medien zur Kommunikation, wie Twitter, StudiVZ, Facebook, Foren und Blogs. Ein Blick über den Tellerrand nach Österreich und Frankreich lohnt sich dabei allemal - die Gehörlosenverbände der beiden betreffenden Länder haben innerhalb kurzer Zeit beachtliche Erfolge erzielt, die sicher ohne die Nutzung von den neuen Kommunikationsmöglichkeiten in der Form gar nicht möglich gewesen wären.

Kommunikation - der Schlüssel zur Gemeinschaft

4. CI-Tag

"Es wäre schön, wenn Gehörlose die Infostände besuchen würden, um zu zeigen, dass sie nicht in der Hölle der Taubheit leben, sondern in einer selbstbewussten Sprach- und Kulturgemeinschaft." Das hatten wir vor einem Jahr in einem Hinweis auf den 3. CI-Tag geschrieben (siehe unten). Zu den Zielen des 4. CI-Tags, der am 20. Juni stattfindet, heißt es jetzt: "Aber auch alle anderen Wege dieser Familien sind im höchsten Maße respektabel und wir möchten ausdrücklich auch gebärdensprachlich orientierte Hörgeschädigte ermutigen am 4. Deutschen CI-Tag teilzuhaben." Haben unsere Einwände also etwas bewirkt? Auch das neue Motto "Kommunikation - der Schlüssel zur Gemeinschaft" klingt doch schon ganz anders als ""Hören ist die wunderbarste Sache der Welt, solange man es kann." Eine Kehrtwendung der DCIG hin zur Gebärdensprache bzw. zur Zweisprachigkeit?

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Glück pur – auch ohne Worte?

gehörlose Eltern

Glück pur für die gehörlosen Eltern: ein HÖRENDES Kind. Das haben 95% der gehörlosen Eltern - also nichts Besonderes. Wichtiger noch: Warum das große Glück, nur weil das Kind hörend ist? Wäre das Glück getrübt, wenn das Kind gehörlos wäre? Im Gegenteil! Viele Gehörlose wünschen sich gehörlose Kinder, weil es dann weniger Probleme gibt, und weil sie dann uneingeschränkt zur Gehörlosengemeinschaft gehören, wie die Eltern! Standardantwort auf die Frage, ob sie sich ein hörendes oder gehörloses Kind wünschen: "Egal, Hauptsache gesund!" Und ein gehörloses Kind IST gesund, es kann halt nur nicht hören.

Alles das ist für Hörende, die mit Gehörlosen keinerlei Erfahrungen haben, unvorstellbar. So auch für die Journalisten von DerWesten (Portal der WAZ Mediengruppe). Auch sie stellen fest, dass das Kind "kerngesund" sei, meinen damit aber, dass es hörend ist. Weil es doch "vorbelastet" ist! Die Gehörlosigkeit als Last! Deshalb muss das Kind auch vorsichtshalber in wenigen Wochen wieder zur Kontrolle.

Besonders aufschlussreich ist das Video zu dem Artikel, betitelt: Video-Porträt - Gehörlose Eltern. Ein Elternporträt, bei dem die Eltern überhaupt nicht zu Wort kommen. Die Mutter darf gerade mal "Mama/Papa" artikulieren, und der Vater verabschiedet sich. Zu Wort kommt nur die hörende Tante - und die hätte besser geschwiegen! Ein Paradebeispiel für Bevormundung. Die erwachsenen Gehörlosen werden wie Kinder behandelt. Unfassbar! Aber für die Journalisten "Glück pur - auch ohne Worte".

Video-Porträt - Gehörlose Eltern

Kommentar von Christiane Link: “Papa kann sie noch nicht” - Christiane hat sich die Mühe gemacht, den Text des - natürlich nicht untertitelten - Videos aufzuschreiben!

Jules Meinung: Wieder mal eine Zeitungskritik - diesmal geht sie an "DerWesten".

 

Was siehst du? - Was hörst du?

Duell

Den Witz kennen Sie sicher schon:

"Ein Blinder und ein Tauber duellieren sich. Fragt der Blinde: Ist der Taube schon da? Fragt der Taube: Hat der Blinde schon geschossen?"

Dahinter steht die scheinbar unüberwindbare Kommunikationsbarriere zwischen dem Augen- und dem Ohrenmenschen. Die hat das ZEIT-Magazin aufgegriffen und ein Treffen zwischen einer Blinden und einem Gehörlosen arrangiert, und per Dolmetscherin überbrückt. Und da kommen schon gleich zu Anfang die Zweifel. Bevor das Gespräch beginnt, hat die Blinde einige Fragen an die Dolmetscherin: »Kann man damit (mit der Gebärdensprache) alles sagen?« »Vieles, wenn auch nicht so viel wie die Sprechenden.« Ups, und das von einer Dolmetscherin? Mit der Gebärdensprache kann man NICHT alles sagen? "Mario Torster schaut aus wachen Augen zu und wartet, dass Frau Spring ihm übersetzt." Da sitzt der Gehörlose daneben, während sich die Dolmetscherin mit der Blinden unterhält und bekommt nichts mit. Nur anschließend, zeitversetzt! Und genau dies wird als Gesamteindruck vermittelt: "Es ist ein Interview mit Zeitverzögerung" - eine nicht vollwertige, verzögernde und damit zeitlich behindernde Sprache! Auch wenn ansonsten in DGS gedolmetscht wurde, in dieser Situation wäre ein Ausweichen auf LBG mit Stimme angebracht gewesen. Aber die Dolmi-Faux-Pas gehen weiter: "Dann sagen Sie ihm...!" Eine der wichtigsten Grundregeln für das Dolmetschen: Die Gesprächspartner sprechen MIT einander und nicht ÜBER einander. Der Dolmi ist nur Medium, nicht der eigentliche Gesprächspartner. Genau das hätte im Vorgespräch geklärt werden müssen!

Aber nicht nur Dolmetschen und Gebärdensprache werden in einem falschen Licht dargestellt.

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Insel der Gehörlosen?

Sarah Neef bei Beckmann

"Den unerschütterlichen Bemühungen ihrer Eltern hat die Psychologiestudentin zu verdanken, dass sie nicht auf einer Insel der Gehörlosen leben muss." (Nachtcafé-Homepage) Aha, Gehörlose leben also auf einer Insel. Könnte ja schöner sein als ein Ghetto, kommt nur drauf an, wo sie liegt. ;-)

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Menschen der Woche

Frank Elstners 'Menschen der Woche'
Bild vergößern

Nicht jeder konnte Frank Elstners "Menschen der Woche" sehen (Erstausstrahlung: 29.1.2005 / 22.20 / SWR) (s.u.). Wir hatten den Film aufgezeichnet und für das Internet umformatiert. Jetzt haben wir die Genehmigung der SWR-Redaktion erhalten, den Mitschnitt in dieser Form zu veröffentlichen.

Da die Sendung leider nicht untertitelt war, hat Elke Kraft sie zu Papier gebracht, zumindest den Teil, in dem sie und Michael Schwaninger sich mit Frank Elstner unterhalten. Nun können Sie wenigstens das Gesprächsprotokoll nachträglich lesen.

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Hören ist Leben ???

 Logo von Forum besser Hören

Die meisten von uns deafies tragen Hörgeräte. Sind also gute Kunden der Hörgeräteakustiker. Niemand hat etwas gegen Hörgeräte oder die, die sie herstellen oder verkaufen. Was sich allerdings die VHI - Vereinigung der Hörgeräte-Industrie auf ihrer Website www.forumbesserhoeren.de leistet, das spottet jeder Beschreibung und lässt nicht gerade Freude aufkommen:

Hören ist Leben - Nichthören also TOD???
Nur wer gut hört, bleibt geistig fit und vital. - Die Nicht-Gut-Hörenden verblöden also?
Nur wer gut hört, kann sich über die Welt auf dem Laufenden halten. - Als gäbe es NUR akustische Informationsquellen!

Stefan Jerusalem hat die "Sieben Gründe für ein gutes Gehör" einmal unter die Lupe genommen und seine Kommentare dazu geschrieben.

Schon vor Jahren hatten wir den AA (AmO) für den Werbespruch "Ich höre, also bin ich" verliehen. Die Hörgeräteindustrie wäre gut beraten, wenn sie endlich von ihren unüberlegten und diskriminierenden Werbesprüchen Abstand nehmen würde!

Wie weit darf Werbung gehen?

Ich bin kein defizitäres Wesen

Leserbriefe in der ZEIT zum Artikel 'Die Erhörte'

Die Zeit hat in Leserbriefen Betroffene zu Wort kommen lassen. So wird die Schieflage des Rückert-Artikels (siehe unten) wenigstens im Nachhinein ein wenig grade gerückt.

Gehörfindung

Maike Stein

Nichts gegen das CI, von dem Maike Stein rundum begeistert und mit dem sie glücklich ist. Prima auch, wenn in der Presse darüber berichtet wird. Sicherlich hatte Maike auf die Art der Berichterstattung nur wenig Einfluss. So hätte sie es doch sicher nicht gebilligt:

Die Erhörte
Mit 32 Jahren konnte Maike Stein, taub geboren, plötzlich hören. Dank langem, hartem Training – und einem Implantat, mit dem die Taubheit aus unserer Gesellschaft verschwinden kann.

Warum nur soll nur "die Taubheit aus unserer Gesellschaft verschwinden"? Weil selbstverständlich Hörende davon ausgehen, dass Taubheit etwas Entsetzliches sein muss. Dass sie schlicht und einfach eine Variante menschlichen Daseins darstellt - und "variatio delectat"! - das ist für sie kaum vorstellbar.

Dass ausgerechnet eine angesehene Zeitung wie die ZEIT sich so im Ton vergreift, ist schon erstaunlich. Da wären einige Leserbriefe zur Richtigstellung angebracht!

Die Erhörte
Diskussion mit Stellungnahme Maikes im HCIG-Forum

Pfarrer Braun ahnungslos

Pfarrer Braun

"Bei der letzt gesendeten Folge von Pfarrer Braun war alles, was dort über gehörlose Menschen vermittelt wurde, Schwachsinn." Zu diesem harten Urteil kommt Peter Scheifele in einem Offenen Brief an die ARD. Er bezieht sich auf den Spielfilm "Pfarrer Braun: Ein verhexter Fall", der am Donnerstag, den 15. April 2004 um 20.15 Uhr gesendet wurde.

Pfarrer Braun: Ein verhexter Fall

Freakshow?

Nicole

Ein Freund hatte uns auf die Sendung hingewiesen, und wir können uns einen Kommentar nicht verkneifen:
Dienstag, 10. April, ProSieben, 16 Uhr: Meine Sprachbehinderung belastet mein Leben!

Unter diesem Thema wurden unterschiedliche Sprachbehinderte vorgestellt. Ob nun die Präsentation von Stotterern, Kehlkopflosen, Tourette-Kranken usw. wirklich zu deren Emanzipation beiträgt, sei dahingestellt. Die Einblendungen für die nächste Sendung "Kleiner Busen und große Klappe" und die viel zu kurzen und oberflächlichen Darstellungen ließen da schon Zweifel aufkommen.

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Mit Händen und Füßen dabei

Das Presse- und Informationsamt der Stadt Frankfurt berichtete ebenfalls:
Mit Händen und Füßen dabei
In diesem Artikel wird auch Prof. Diller zitiert. Er bejubelt vorbehaltlos das CI und das "Grundrecht auf Hören", bedauert ansonsten aber die gesellschaftliche Außenseiterposition gebärdender Gehörloser. Zu diesen Äußerungen schrieb Karin Kestner einen
Leserbrief

'Nur die Liebe zählt'

Die "Privaten" müssen den Umgang mit uns Hörgeschädigten wohl noch erst lernen. In der SAT1-Sendung "Nur die Liebe zählt" durfte ein gehörloses Liebespaar auftreten. Dolmetscherin, Untertitel - alles vorhanden. Aber wie?!? Und Moderator Kai Pflaume hatte sogar Gebärden gelernt: "herzlich willkommen" und "nur Liebe zählt".

Wie würden hörende Zuschauer reagieren, wenn sie in einer Sendung gerade mal 5 Wörter verstehen könnten? Wieder einmal müssen wir Hörgeschädigten den hörenden Fernseh-Machern "Hilfestellung" geben. Damit sie unsere Meinungen auch zur Kenntnis nehmen, sollten wir möglichst VIELE FAXE schicken. Das Taubenschlag-Team hat einen Offenen Brief an Herrn Pflaume geschrieben, den Ihr auch als Fax-Vordruck herunterladen könnt (Ihr könnt ihn natürlich beliebig ändern). Auf besonderen Wunsch gibt es ihn auch als pdf-Datei ;-)
 
Auch www.planetdeaf.de hat eine Protestaktion gestartet. Gemeinsam sind wir stark !-)
Inzwischen hat der SAT1-Zuschauerservice reagiert und den Protestlern geantwortet. Nichts Neues: Mit einer Minderheit kann man eben kein Geld machen.

Grammatik der Gesten

Grammatik der Gesten
kaum hat sich die kleine Minderheit der Gehörlosen nach jahrhundertelanger Unterdrückung die Anerkennung ihrer Sprache erkämpft, wenn auch nur in einem einzigen Bundesland, da müssen "Fachleute" und einseitig orientierte Eltern dagegen Sturm laufen - und der Spiegel setzt sich an ihre Spitze!

Wer operiert die jüngsten Kinder?

Cochlea Implantat

Ist da ein neuer Wettstreit unter den Ärzten ausgebrochen? Je früher operiert, desto besser! Davon sind HNO-Ärzte überzeugt, wenn es um das Cochlea Implantat geht. Also ist der der beste Arzt, der das jüngste Kind operiert? Wie wäre es mit einem Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde?

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