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Das kann uns allen passieren

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Ein Inlandsflug in Spanien. Drei junge Gehörlose wollen von Melilla nach Madrid fliegen und dürfen es nicht, weil eine Vorschrift vorsieht, dass zwei oder mehr Behinderte/ Gehörlose nicht ohne Begleitung reisen dürfen. Die Gehörlosen verpassen ihren Flug und hätten fast auch noch die Tagung verpasst, die sie in Madrid besuchen wollten. Die Tagung stand bezeichnenderweise unter dem Motto "Die Zukunft in unseren Händen". Nun haben sie die Fluggesellschaft wegen Diskriminierung verklagt. Auch der örtliche Gehörlosenverband hat sich der Klage angeschlossen.

Keine Senkung der Beschäftigungs-Pflichtquote!

Karl Finke

Appell an Bundestag und Bundesrat: "Keine dauerhafte Absenkung der Beschäftigungs-Pflichtquote"

In einer gemeinsamen Presseerklärung wiesen Karl Finke, Behindertenbeauftragter des Landes Niedersachsen, und der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. (BSK) auf die drohende dauerhafte Absenkung der Beschäftigungs-Pflichtquote für behinderte Menschen auf 5 % hin.

Behindertenvertreter fordern Erhalt der Beschäftigungs-Pflichtquote

Handschellen im Film und real

Tatort mit Marco Lipski

Am 13.07.03, 20:15 Uhr, wurde in der ARD die Tatortfolge Schützlinge wiederholt. Schützlinge spielt in der Gehörlosenszene. Die Polizei will einen gehörlosen Zeugen verhaften. Der springt angesichts der Handschellen durchs geschlossene Fenster in den Tod. - Ein wenig an den Haaren herbeigezogen und eher unwahrscheinlich?

"Sie wurden in Handschellen gelegt, was jede Möglichkeit einer Verständigung der auf Gebärdensprache angewiesenen Männer ausschloss." Das ist nicht aus dem Film, sondern Wirklichkeit. Wie die Presse (12.07.03) berichtete, wurden in München zwei Gehörlose nicht nur verhaftet, sondern auch zu Geldstrafen verurteilt - obwohl sie im Recht waren! Die Richterin bestätigte, sie seien im Recht gewesen, hätten sich aber der Polizei nicht widersetzen dürfen.

Da sind Gehörlose unschuldig und wehren sich dagegen, mit Handschellen sprachlos gemacht zu werden - und werden dafür verurteilt. Unglaublich! "Das peinlichste Urteil des Jahres!" meint die BILD-Zeitung.

Und wie es der Zufall will: Einer der beiden Verhafteten und Verurteilten ist Marco Lipski, der in Schützlinge den gehörlosen Kneipenwirt spielt.

Artikel in der Süddeutschen Zeitung:
„Täter und Opfer verwechselt“
Randale-Urteil gegen Gehörlose: Die Version des Anwalts

British Sign Language anerkannt

FDP = Federation of Deaf People
Seit Jahren demonstrieren britische Gehörlose mit einem Marsch durch London für die Anerkennung der Britischen Gebärdensprache. Nun sind sie einen Schritt weiter gekommen: Die Regierung hat die BSL anerkannt und will £1 Million zur Unterstützung zur Verfügung stellen. Ein großartiger Erfolg. Allerdings muss nun noch das Parlament ein entsprechendes Gesetz verabschieden, in dem u.a. der Einsatz der BSL in den Schulen geregelt wird. Es wird also weiter demonstriert, das nächste Mal am 5. Juli 2003 in London

gehörlose Unternehmer

2. Unternehmertag Nordhessen, wir gestalten die Zukunft 24.Mai 2003

Am 24. Mai findet in Kassel der "2. Unternehmertag in Nordhessen" statt. Der Landesverband der Gehörlosen ist dort mit einem Stand vertreten und versucht, die Unternehmer davon zu überzeugen, dass sie auch Gehörlose und Schwerhörige einstellen sollten. Außerdem werden hörgeschädigte Firmengründer beraten. Gehörlose Firmenchefs wie z.B. Dietmar Faßig aus Bad Sobernheim (gehörloser Meister im Installation- und Heizungsbauer-Handwerk) gehen mit gutem Beispiel voran.

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Die absolut größte Kundgebung aller Zeiten...

... in der Geschichte der Behinderten in der Schweiz soll am Samstag, 26. April um 14 Uhr in Bern stattfinden! Um zu zeigen, dass es nicht "nur" um Bordsteinkanten für Rollis geht, sondern z.B. auch um Gebärdensprachdolmetscher und Untertitel, werden auch Gehörlose an der Kundgebung teilnehmen.

http://www.freierzugang.ch/

Nichts über uns ohne uns

Logo des 2003 das Europäische Jahr der Menschen mit Behinderungen

Unter diesem Motto fand am 21. u. 22 Februar 2003 in Magdeburg die Eröffnungsveranstaltung zu
„2003 – das Europäische Jahr der Menschen mit Behinderungen (EJMB)“
statt. Angelika Gollnik war dabei und hat für uns einen kurzen Bericht geschrieben:

KEINE gehörlose Lehrerin in Österreich?!?

Astrid Weidinger

"Eine 22-jährige gehörlose Linzerin möchte eine Ausbildung zur Sonderschullehrerin absolvieren. Doch das Ministerium lehnt dies mit Hinweis auf die gesetzlichen Bestimmungen, in denen eine körperliche Eignung Voraussetzung für einen Abschluss an einer Pädagogischen Akademie (PädAk) ist, ab. Und dies, obwohl die junge Frau ihr Wissen an gehörlose Kinder weitergeben möchte."

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Zurück in die Steinzeit?

Steinzeitmann und Steinzeitfrau

Es ging doch früher auch ohne das Rad. Warum sollte man es erfinden?
Familienmitglieder konnten früher doch auch "dolmetschen". Warum also professionelle und damit teure Dolmetscher einsetzen?

Genau das denken offensichtlich manche Krankenkassen. Und wollen damit am falschen Ende sparen! Familienmitglieder sind (von Ausnahmen abgesehen) ein Notbehelf gewesen. Er sollte wirklich der Vergangenheit angehören. Da ist nun endlich die DGS anerkannt, es gibt das SGB IX, und es gibt immer besser ausgebildete Dolmis. Und da erdreisten sich doch Angestellte der Krankenkassen, den Vorschlag zu machen, "wie bisher" Familienmitglieder beim Arztbesuch dolmetschen zu lassen. Eine Unverschämtheit!

Lassen Sie sich nicht bange machen! Sie haben ein RECHT auf einen gut ausgebildeten Dolmi! Die Krankenkasse MUSS zahlen! Und Mama oder Schwester können zu Hause bleiben! ;-)

KEIN CI-Zwang - vorerst!

Cochlear Implant

Am 4. Oktober entschied Richterin Kathleen Feeney, dass die beiden gehörlosen Söhne von Lee Larsen, 30, nicht implantiert werden sollen. Allerdings mit der Begründung: Der Mutter ist das Sorgerecht für ihre Kinder nur vorübergehend entzogen worden. Deshalb ist es IHRE Entscheidung. Wäre es endgültig entzogen worden, hätte die Richterin sehr wohl FÜR die Implantation entschieden. Also nur ein halber Sieg!

Bei der Verhandlung waren Prof. Hoffmeister, selbst CODA (Kind gehörloser Eltern), Prof. Harlan Lane und Nancy Bloch, Präsidentin des Amerikanischen Gehörlosenbundes, anwesend. Sie alle wiesen auf die grundsätzliche Fragwürdigkeit eines CI hin. Hingewiesen wurde auch auf die Teilnahme und Unterstützung durch Gehörlose in aller Welt, u.a. auch in Deutschland und Österreich.

Bleibt abzuwarten, ob die Gegenseite in die Berufung geht.

Kommunikationsbarrieren sollen fallen

Logo des DSB

Pressemeldung des DSB:

Für 14 Millionen schwerhörige, ertaubte und gehörlose Menschen in Deutschland heißt die Botschaft des am 1. Mai 2002 in Kraft getretenen Bundesbehindertengleichstellungsgesetzes, dass es Barrieren bei der Kommunikation zukünftig nicht mehr geben soll. Der Deutsche Schwerhörigenbund e.V. in Berlin wurde am 3. September 2002 als einer der ersten dreizehn Behindertenverbände vom Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung anerkannt, Kommunikationsbarrieren durch Zielvereinbarungen mit Unternehmen und Unternehmensverbänden und durch Verbandsklage im Falle des Scheiterns von Verhandlungen zu beseitigen.

Bildtelefon-Urteil

"Die Beklagte wird verurteilt, die Kosten für ein Bildtelefon zu übernehmen."

Bereits im Jahre 2001 ist dieses Urteil ergangen. Ein gehörloser Student hatte gegen seine Krankenkasse geklagt. Sie sollte die Kosten für ein Bildtelefon übernehmen. Er hat gewonnen. Die Krankenkasse muss die Kosten übernehmen.

Wer also ein Bildtelefon kaufen will, kann sich auf dieses Urteil berufen:

gelöscht !

Viele Besucher haben uns gemailt oder auch angerufen: "Wo ist der Casting-Bericht?"

An dieser Stelle hatten wir den Hinweis auf eine Email, in der die Meinung vertreten wurde:

In Zukunft wird es nur noch mehrfachbehinderte Gehörlose geben, und Dolmetscher können eh besser gebärden als die Gehörlosen selbst. Vorschlag deshalb: Dolmetscher spielen die Rollen von Gehörlosen.

Der Schreiber dieser Email hat unter Berufung auf sein Persönlichkeitsrecht und unter Androhung der Einschaltung eines Rechtsanwalts die Löschung seiner Email verlangt. Juristisch gesehen hat er wahrscheinlich recht. Da wir ohnehin noch einen anderen Rechtsstreit austragen müssen und sämtliche Kosten dafür privat tragen, sind wir dem Wunsch des Herrn nachgekommen.

Bleibt festzuhalten: Die Formulierungen in besagter Email haben bei vielen Hörgeschädigten Empörung ausgelöst. Es wäre zu wünschen, dass der Autor selber Stellung bezieht bzw. - wenn es sich um ein Missverständnis handeln sollte - eine Richtigstellung vornimmt.

Gleiches Recht für Gehörlose

Gleiches Recht Für Gehörlose e.V.

Ein konkreter Fall war der Auslöser. Ein Gehörloser hat sein Recht nicht bekommen, weil bei einem Gerichtsverfahren zum Teil keine qualifizierten Dolmetscher übersetzten und dabei Missverständnisse entstanden. Diese Missverständnisse führten dazu, dass der Gehörlose das Verfahren verlor. Sein Vater ist deswegen vor Gericht gegangen, und als auch das nichts nutzte bis vor das Bundesverfassungsgericht. Mittlerweile geht es um nicht weniger als darum, daß ein Gehörloser vor Gericht ein Recht auf qualifizierte und ausgebildete Dolmetscher haben muss. Das ist bisher in Zivilprozessen nicht vorgesehen. Die Auswahl des Dolmetschers liegt beim entsprechenden Richter.
Solche Gerichtsverfahren kosten viel Geld. Das versuchen die Eders mit Flohmarktveranstaltungen hereinzubekommen.
Zur Information der Öffentlichkeit haben sie jetzt die Website www.gehoerlosen.de eingerichtet. Dort wird der Fall, um den es geht, geschildert. Zum besseren Verständnis hat Herr Eder uns eine Zusammenfassung der Ereignisse zur Verfügung gestellt.
Wer seine Meinung zu dem Fall äußern möchte, kann dies im Forum von www.gehoerlosen.de tun oder in unserem Rat&Tat-Forum.

Deutsche Gesellschaft zur Förderung der Gehörlosen und der Schwerhörigen e.V.

Logo von DG

Die Deutsche Gesellschaft zur Förderung der Gehörlosen und der Schwerhörigen e.V. hat eine neue Website. Es wurde auch Zeit, aber was lange währt...Bemerkenswert auch die neuen Foren - eines speziell zur Diskussion über das neue Sozialgesetzbuch IX.

SGB IX

SGB IX

Sozialgesetzbuch IX - Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen

People First, ein Verein zur Förderung von Menschen mit Lernschwierigkeiten, hat eine Zusammenfassung des Sozialgesetzbuchs IX in einfacher Sprache erstellt. Dieser Text wurde auch in die Deutsche Gebärdensprache übersetzt. Der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Karl Hermann Haack, hat Text und Video auf der Seite www.sgb-ix-umsetzen.de ins Netz gestellt. 

www.sgb-ix-umsetzen.de

nicht hilflos!?

Schwerbehindertenausweis

Hilflosigkeit, wenn sie denn amtlich anerkannt und im Behindertenausweis vermerkt ist, kann Vorteile bringen. Gelegentlich kämpfen Gehörlose dafür, dass das Merkmal H erhalten bleiben soll.

Das Bundessozialgericht hat jetzt ein Urteil gefällt, demzufolge "der Entzug des Nachteilsausgleichs "H" möglich" ist. Möglich! Also kann jedes Gericht weiterhin nach eigenem Ermessen entscheiden?

Aufgrund seines Kommunikationsdefizits ist ein Gehörloser nicht lebenslang hilflos. Vielmehr prägt das Kommunikationsdefizit die Lebensführung der vor Spracherwerb Ertaubten regelmäßig nur bis zum Ablauf einer ersten Berufsausbildung, mithin in der von Lernen, Kenntnis- und Fähigkeitserwerb geprägten Lebensspanne; danach ist der Entzug des Nachteilsausgleichs "H" möglich. Bei einer Weiterbildung o.ä. kann erneut Hilflosigkeit vorliegen. Ein vor Spracherwerb Ertaubter, der die Gehörlosenschule abgeschlossen und das 16. Lebensjahr vollendet hat, hat im Regelfall keinen Anspruch auf die Merkzeichen "G" und "B", und zwar auch nicht für die Dauer einer späteren Ausbildung.

BUNDESSOZIALGERICHT Urteil vom 10.12.2003, B 9 SB 4/02 R

Erläuterungen zu den Merkzeichen

Herzenslust

Gemälde 'Herzenlust'

So hat der bekannte gehörlose Künstler FISE (Albert Fischer) dieses Bild genannt.
FISE ist durch Presse und Fernsehen bekannt. Im Dresdner Haus des Buches wurde seine Homepage jedoch auf den Index gesetzt, weil sie nicht frei von erotischen Inhalten ist. Nun sind zwar die Geschmäcker verschieden und die Grenzen zwischen Erotik und Pornografie fließend, aber sieht man sich einmal bei renommierten Künstlern um, wird man feststellen, dass gerade dieser Themenbereich zu allen Zeiten dazugehört hat. Z. B. Tomi Ungerers erotische Zeichnungen sind oft viel drastischer als die von FISE. Aber kein Mensch würde den berühmten Ungerer auf den Index setzen. Selbst staatliche Fernsehsender wie Arte zeigen Beispiele seiner erotischen Kunst.
Ob Ungerer im Haus des Buches wohl auch auf dem Index steht? Oder legt man bei behinderten Künstlern andere Maßstäbe an? Man sollte einmal nachfragen: E-Mail: haus-des-buches-dresden@t-online.de.

Diskriminierung

Gehörlose Anwälte diskutieren mit Polizisten

Gehörlose Demonstranten wurden auf den Stufen des Obersten Gerichtshofs der USA diskriminiert.
Auch das Einschreiten von zwei gehörlosen Rechtsanwälten half nicht:
Der Dolmetscher durfte nicht auf den Stufen stehen, sondern musste sich auf eine umgedrehte Mülltonne stellen.

Diskriminierung

Gebärdenverbot

Einem hörgeschädigten Mädchen wird verboten, im Schulbus zu gebärden. Das sei zu gefährlich. Nicht nur die Eltern protestieren dagegen. Es gibt ein deaffightback im Internet. Und die örtlichen Behörden nehmen ihre Drohung zurück, das Mädchen wegen Erregung eines Tumults im Schulbus von der Schule zu verweisen.

Gebärdenverbot

Gerichtsgutachten

An die Jahrgänge 1945 - 1960

Für ein Gerichtsgutachten werden dringend Schwerhörige und Gehörlose gesucht, die in dem Zeitraum 1955 - 1970 ein Gymnasium für Hörende besucht haben.

Bitte hier melden!

Aktion in Holland

Schreibtelefon-Vermittlung

"Hilfe! Ich will anrufen. - Einschränkung der Schreibtelefon-Vermittlung? - Das darf nicht passieren!"

Die Schreibtelefon-Vermittlung soll nachts zwischen 1 Uhr und 7 Uhr ausgesetzt werden. Dagegen protestieren die holländischen Gehörlosen. Mit Recht! Denn wieso sollte ausgerechnet nachts kein Notfall eintreten können?

Wir Deutschen können da nur staunen und hoffen, dass es einen Relay Service bei uns auch irgendwann einmal geben wird. Die Amerikaner haben ihn, die Schweizer haben ihr Procom, die Holländer protestieren gegen Einschränkungen - und wir Deutschen blicken neidisch über die Grenzen.

ERFOLGREICH!
Die Protestaktion von hunderten Gehörloser hatte Erfolg: Es wird KEINE Einschränkungen im holländischen Relay Service geben!
Und ein Dankeschön für die Unterstützung durch die deutschen Hörgeschädigten wollen wir auch weitergeben:
> Het was inderdaad een geweldige actie. Ik vond het leuk dat de moffen direct meededen aan de actie! Geweldig om te zien hoe doven internationaal verbonden zijn! <
(= Es war wirklich eine großartige Aktion. Ich fand es schön, dass die Deutschen sich direkt an der Aktion beteiligt haben. Großartig, zu sehen, wie die Hörgeschädigten international verbunden sind!)

Aktion in Holland

Betrug mit Callcenter für Gehörlose

Callcenter für Gehörlose

Zugegeben - auch wir sind darauf reingefallen. Aber wir befanden uns in guter Gesellschaft. Auch der DG, dem DGB und der Bürgermeisterin von Münster ist es nicht besser ergangen. Immerhin konnten wir warnen, als die dubiosen Geschäftspraktiken erkennbar wurden. Es klang aber auch zu verlockend: C2U - ein CallCenter für Gehörlose, in dem Dolmetscher per Bildtelefon die Verbindung zwischen Hörenden und Gehörlosen herstellen. Wer ahnt auch schon, dass ein Betrüger die kommunikative Notlage Gehörloser so gezielt ausbeuten könnte? Nun steht er vor Gericht und muss sich für seine Straftaten verantworten.

CI-Zwang?

Cochlear Implant

In den USA wollen Behörden zwangsweise zwei Kinder implantieren lassen. Vorgeschichte: Der gehörlosen Mutter wurde das Sorgerecht für ihre beiden gehörlosen Kinder entzogen. Der Grund: Die geschiedene Mutter hatte an einem Wochenende etwas unternommen und die Kinder Freunden anvertraut. Diese Freunde missbrauchten die Kinder. Nun sind die Kinder in staatlicher Obhut, und die Behörden sind der Meinung, den 3 und 4 Jahre alten Kindern müssten schnellstens CIs implantiert werden, um keine wertvolle Zeit verstreichen zu lassen. Die Mutter wehrt sich dagegen: "Sie sind mein Fleisch und Blut. Ich bin taub. Gott hat sie taub gemacht. Ich möchte nicht, dass sie Implantate bekommen. Sie sind nicht sicher."

Am 4. Oktober werden die Kinder untersucht. Am gleichen Tag entscheidet das Gericht, ob die Implantationen GEGEN den Willen der Mutter durchgeführt werden dürfen oder nicht - und ob die Mutter das Sorgerecht und damit die Kinder zurück bekommt. Ein Experte soll darüber berichten, ob das Gehirn eines Menschen sich ohne CI entwickeln kann. Hintergrund der Gerichtsentscheidung ist letztlich die Frage, ob die Kinder durch die Gehörlosigkeit behindert werden - oder durch die Gesellschaft, die das Hören als Voraussetzung für eine volle Mitgliedschaft betrachtet.

Die Gehörlosen in Michigan sammeln Geld, um Dr. Robert Hoffmeister, der in einer gehörlosen Familie aufgewachsen ist und an der Universität von Boston lehrt, als Zeugen laden zu können.

Lesen Sie in der amerikanischen Presse:
The Cochlear Implant Trial
Deaf mother fights hearing implants for her two children
Deaf mom fights to keep kids from ear implants

Wenn einer eine Reise tut...

Olympic Airways

... dann kann er was erzählen. Was allerdings eine Gruppe gehörloser Israelis von einer Flugreise mit der griechischen Olympic Airways zu berichten hatten, war nicht so witzig. Der Pilot weigerte sich anfangs, mit einer Gruppe von 8 Gehörlosen zu fliegen. Das Sicherheitsrisiko sei zu hoch, und angeblich gebe es dafür auch ein Gesetz. Glücklicherweise befand sich ein Anwalt an Bord, der die Gehörlosen unterstützte. Mit zwei Stunden Verspätung konnten die Gehörlosen dann doch noch abheben.

Die Diskriminierung Gehörloser scheint international zu sein. Über einen ähnlichen Fall bei den Austrian Airlines hatten wir früher schon einmal berichtet. Irgendwie scheinen manche Leute zu meinen, es sei gefährlich, wenn die Tauben fliegen. ;-)

Michael Margolin hat den Bericht der israelischen Gehörlosen übersetzt.

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