Dank langem, hartem Training – und einem Implantat,
mit dem die Taubheit aus unserer Gesellschaft verschwinden
kann. (siehe unten)
Dass gegen solch eine Formulierung Gehörlose, allen voran der
DGB, protestieren - das kann die Autorin
Sabine Rückert nicht nachvollziehen. Ihre Argumentation zeigt,
dass sie aber auch GAR NICHTS verstanden hat:
Wollen Sie auch Artikel über Brillen und Rollstühle vor den
Presserat zerren, weil Kurzsichtige und Gehbehinderte sich als
gleichwertige Menschen mit eigener Identität davon beleidigt fühlen
könnten?
Ein wenig "Nachilfeunterricht" für JournalistInnen:
Gehörlose sind die EINZIGEN Behinderten, deren (kommunikative)
Behinderung verschwindet, wenn sie untereinander sind. Sie können
sich locker und entspannt miteinander unterhalten - in der
Gebärdensprache. Wenn Blinde und Rollis zusammenkommen, wird ihre
Behinderung dadurch nicht annulliert! Die eigenständige Sprache und
die darauf basierende Kultur sind die Lebensgrundlage der
Gehörlosen. Sie fühlen sich weniger als Behinderte als vielmehr als
sprachliche und kulturelle Minderheit. Statt einen Vergleich mit
anderen Behindertengruppen heranzuziehen hätten Sie besser mit
anderen sprachlichen Minderheiten vergleichen sollen, Frau Rückert:
Roma und Sinti, Sorben, Dänen... Genauso, wie Sie diese
Minderheiten sicherlich nicht "verschwinden" lassen wollen, wollen
auch die Tauben nicht verschwinden.
Das Problem zu verstehen, was man sieht und hört -
scheint auch für preisgekrönte Journalistinnen zu bestehen.
doof = taub (im Holländischen und Plattdeutschen)
So gesehen wollen wir gerne 'doof' - oder besser noch: Deaf! -
bleiben. ;-)