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DeafCAN-HDR-Foto-Workshop

DeafCAN

DeafCAN - Das Netzwerk für kreative Gehörlose - hat sich für den Monat März einen ganz besonderen Workshop ausgedacht: HDR-Foto-Workshop
Was ist HDR? HDR steht für "High Dynamic Range", also einen hohen Kontrast-Umfang. Oft muss man sich beim Fotografieren entscheiden, ob man den hellen Himmel richtig belichten will oder den Vordergrund, der vielleicht dunkler ist (z.B. im Gegenlicht). Entweder der Vordergrund ist dann viel zu dunkel, aber die Wolken kann man schön sehen. Oder der Vordergrund ist richtig belichtet, dafür ist der Himmel einfach nur hell und hat keine Strukturen mehr. Mit HDR kann man beides haben. Das Ergebnis sind sehr stimmungsvolle Bilder.
DeafCAN zeigt euch, wie das geht, freut sich aber über Unterstützung von anderen Profis, die bereit sind, den anderen Teilnehmern ihr Wissen weiterzugeben.
Teil 1: HDR-Fotografie am Samstag, den 31.3.2012 ab 10h bis ca. 14h, Treffpunkt am Maxmonument, Denkmal an der Maximilianstrasse, 80538 München (Straßenbahn-Haltestelle 18 + 19)
Teil 2: Digitale Bildbearbeitung am Samstag, 14.4.2012 (München) von 10-16h. Das digitale Zusammenfügen der Bilder (="Tone-Mapping"), bzw. Belichtungsreihen am Computer.
Wer Lust hat, mitzumachen, kann sich unter
http://anmelden.deafcan.de registrieren.
Anmeldeschluss: 26.3.2012
Weitere Informationen:
http://www.deafcan.de
Kosten: 27 EUR pro Person

Papageideutsch

Hans Busch

"Die Meinung der Gehörlosen zum ablehnenden Urteil des Bayerischen Landessozialgerichts über die inklusive Schulbildung für die beiden gehörlosen Mädchen in Bayern."

So hat Hans Busch seine Stellungnahme betitelt. Es geht um den Fall "Bayern - Inklusion? – Illusion!", über den wir schon ausführlich berichtet hatten (s.u.). Hans Busch ist Mitglied einer Gehörlosen-"Dynastie", einer Familie mit mehr als 20 gehörlosen Mitgliedern. Da sollte man doch meinen, dass er sich nicht nur für die Gehörlosengemeinschaft, sondern auch für die Gehörlosenschulen einsetzt. Weit gefehlt! Hans plädiert dafür, gehörlose Kinder in Regelschulen zu unterrichten, mit Gebärdensprachdolmetschern. Nun sind er selbst und alle seine gehörlosen Familienmitglieder aber doch ehemalige SchülerInnen der Gehörlosenschulen. Wie begründet er die Ablehnung?

"In Förderschulen Hören ist der Unterricht heutzutage hauptsächlich auf fast alleinige Hörerziehung ausgerichtet und da kommt der Deutschunterricht zu kurz. Unseren eigenen Erfahrungen entsprechend lernen Gehörlose in Förderschulen kein normales Deutsch, nur noch sehr vereinfachtes Deutsch oder das unter uns sogenannte "Papageideutsch"."

Eigentlich absurd! Jeder Laie geht ganz selbstverständlich davon aus, dass in Gehörlosenschulen in DGS unterrichtet wird. Das Gegenteil ist (leider immer noch in den meisten Schulen) der Fall. Deutsch soll vermittelt werden, aber OHNE Gebärdensprache. Die Gehörlosen haben das gleiche Ziel, nämlich ein möglichst perfektes Deutsch zu lernen, aber MIT HILFE der Gebärdensprache. Da das in den ideologisch verkrusteten Strukturen der meisten Gehörlosenschulen nicht möglich ist, dann eben in der Regelschule, mit Dolmetschern, die perfekt die DGS beherrschen!

Jahresrückblick der 'Kids of Maseno'

Kids of Maseno

Über die Gehörlosenschule in Kenia, den Unterstützerverein "Kids of Maseno" und die Studentinnen, die dort Praktika absolvieren, hatten wir vor einem halben Jahr berichtet (s.u.). Jetzt erreicht uns ein Jahrsrückblick der Studentinnen, in dem sie von ihren Aktivitäten und Erfolgen berichten. Sie schreiben natürlich auch von ihren Plänen für das neue Jahr. Um die umsetzen zu können, brauchen sie IHRE Unterstützung:

Kids of Maseno - Förderverein Kenia e.V.

Computerkurse im deaf café

deaf café

Das Bremer deaf café ist ein "Internet-Café and more". Dort können deafies ihren Spaß haben, aber auch eine Menge lernen. Chrissy schreibt:

Habt Ihr Vorsätze für das neue Jahr? Vielleicht HTML lernen? Eine eigene Webseite bauen? Ihr habt Sachen zu Weihnachten bekommen, die Euch nicht gefallen? Die wollt Ihr loswerden? Oder aber Ihr habt wenig Ahnung vom Computer und braucht eine Schulung? Dann seid Ihr bei uns genau richtig:

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An einer Kölner Grundschule werden zwei gehörlose Kinder eingeschult!

Einschulung

Integration, Inklusion, UN-Behindertenrechtskonvention - diesen Begriffen begegnet man jetzt täglich. An der Kölner Albert-Schweitzer-Schule macht man "Nägel mit Köpfen" und versucht, Inklusion in die Praxis umzusetzen. Behinderte Kinder werden gemeinsam mit nicht behinderten unterrichtet. Jetzt wurden auch zwei gehörlose Kinder eingeschult. Selbstverständlich stehen rund um die Uhr Dolmis zur Verfügung, und das Projekt wird wissenschaftlich begleitet. Bemerkenswert: Die Eltern der gehörlosen Kinder sind gehörlos. Die Kinder sind also in der DGS topfit, und die Eltern ziehen die Regelschule vor, weil Kommunikation und Bildungsniveau an den Förderschulen ihrer Meinung nach unzureichend sind. Als ehemalige Schüler müssten sie eigentlich wissen, wovon sie sprechen. Und sie haben sich mit der Theorie von Integration und Inklusion beschäftigt. Eine Mutter erklärt den Unterschied sehr anschaulich in DGS.

Ein Team von Vibelle hat die Einschulung und Interviews mit Lehrern und Eltern gefilmt:

Einschulung an der Albert-Schweitzer-Schule - An einer Kölner Grundschule werden zwei gehörlose Kinder eingeschult!

Mathematik am Weihnachtsbaum

Mathematik am Weihnachtsbaum

Kindervorlesung am Samstag, den 10.12.2011, 11 Uhr - mit Gebärdensprachdolmetscherin

Wie viele Nadeln hat ein Weihnachtsbaum? Wie viele Nüsse sind im Sack? Warum haben fast alle Weihnachtssterne fünf Zacken? Diese und andere Fragen werden in der letzten Kindervorlesung des Jahres gelöst.
Kindervorlesungen richten sich an Kinder zwischen 8 und 12 Jahren. Professor Beutelspacher erarbeitet mit den Kindern zusammen spannende Experimente rund um ein Thema.
Dauer der Kindervorlesung: ca. 1 Stunde
Eintritt: 5 Euro pro Kind
Ort: Mathematikum Gießen, Liebigstr. 8
Die Eintrittskarte gilt als Tageskarte für das Mathematikum. Eltern können bei freien Plätzen mit in die Kindervorlesung.
Telefonische Kartenreservierung unter 0641-9697970 oder per E-Mail an lisa.peter@mathematikum.de

Integrationskurse für schwerhörige Migranten und Deutsche

Wie? Was? Ich verstehe nicht... Bitte laut und deutlich sprechen!

Das Grimm Kolleg in Berlin ist ein zugelassener Trainer für Integrationskurse und zertifiziert nach AZWV. Es bietet Integrationskurse für schwerhörige Migranten an. Neu im Programm: "Individuelles Kompetenztraining für Schwerhörige". Diese Maßnahme richtet sich an deutsche Schwerhörige.

Freiwilliges Soziales Jahr gesucht?

Mariano Funk
Bild vergößern

Das Hermann-Gocht-Haus in Zwickau bietet gehörlosen und hörenden Jugendlichen die Möglichkeit, im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) mitzuarbeiten. Das ist eine gute Möglichkeit, um sich auf eine Ausbildung/Studium in einem sozialen bzw. helfenden Beruf vorzubereiten.

Das Hermann-Gocht-Haus ist ein Wohnheim für gehörlose und mehrfachbehinderte Menschen - das sind geistige, psychische und körperliche Behinderungen, Taubblindheit sowie Pflegebedürftigkeit.

MitarbeiterInnen im FSJ sind gleichberechtigt innerhalb eines Mitarbeiterteams tätig. Es werden vielfältige Erfahrungen gemacht: Betreuung und Pflege, Umgang mit Konflikten, Gestaltung von Alltag, Unterstützung bei der Hauswirtschaft, Gespräche, Freizeitaktivitäten, Teamarbeit.

Zurzeit arbeiten drei gehörlose MitarbeiterInnen im HGH. Beginn des FSJ: September 2011. Bei Interesse wendet euch an den Heimleiter, Herrn Achim Barth.

E-Mail: achim.barth@stadtmission-zwickau.de;  Fax.: 0375/ 27368950

Inklusion: Eine Schule für Alle

Inklusion

Inklusion: Eine Schule für Alle - eine Veranstaltung für Eltern von Kindern mit und ohne Behinderung
Bisher besuchen hierzulande die meisten Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf verschiedene Förderschulen. Besonders an den weiterführenden Schulen ist das wohnortnahe, integrative Angebot noch sehr gering. In den kommenden Jahren soll dies verändert werden. Das Wissen und die Erfahrungen aller an Schule Beteiligten sind daher wichtig und unentbehrlich. Nutzen Sie die Gelegenheit zur Information und Diskussion!

Moderation: Helmut Frangenberg (Kölner Stadt-Anzeiger)
Es kooperieren: Volkshochschule, Behindertenbeauftragte, Schulaufsicht, Integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung, LVR, GEW, Stadtschulpflegschaft, mittendrin e.V., Universität mit den Projekten Inkoe und school is open, Kompetenzzentren für sonderpädagogische Förderung.

Dienstag, 7. Juni, 19.30 Uhr
Forum Volkshochschule im Museum (Kulturzentrum am Neumarkt), Cäcilienstraße 29-33, 50667 Köln
Eine Induktionsschleife ist vorhanden und Gebärdendolmetscher/innen sind anwesend.

Inklusion: Eine Schule für Alle

Signs2Go: Mit DGS zu BSL!

Signs2Go

Das ist mal etwas ganz Neues: Gebärdensprache mit Gebärdensprache lernen! SIGNS2GO nennt sich das Projekt, an dem für Deutschland Sabine Fries und Prof. Jens Heßmann beteiligt waren . Insgesamt fünf Länder sind mit ihren Gebärdensprachen vertreten. Zielsprache ist BSL (British Sign Language - die Britische Gebärdensprache), vermittelt wird sie in der jeweiligen Landes-Gebärdensprache, also für die Holländer in der NGT (Nederlandse Gebarentaal), für die Deutschen in DGS usw. Eigentlich naheliegend, dass Gehörlose eine fremde Gebärdensprache lernen, indem sie von ihrer eigenen Gebärdensprache ausgehen. Ist bei Hörenden schließlich genauso, wenn sie eine fremde Lautsprache lernen, ausgehend von der eigenen Lautsprache.

Wenn Sie also eine Englandreise planen oder einfach so, aus "Spaß an der Freud", BSL lernen möchten, können Sie das jetzt online tun, auf www.signs2go.eu. Und unter www.deafacademy.eu steht ein Fragebogen (in Deutsch oder Englisch) bereit, in dem Sie Ihre Meinung zum Projekt mitteilen können.

Gebärdenliederbuch 'Hände auf Reisen'

Hände auf Reisen

Im Loeper Literaturverlag ist ein neues Gebärdenliederbuch erschienen; "Hände auf Reisen" von Angela Michel. Die Gebärden basieren zwar auf der DGS, das Buch richtet sich aber nicht an gehörlose Kinder, sondern an hörende Kinder, die Unterstützung für ihre Entwicklung brauchen.

Begleitende Gebärden unterstützen nachweislich die Entwicklung von Kindern. Gerade für Kinder, die für ihre Entwicklung besondere Unterstützung benötigen, ist der Einsatz von Gebärden eine wichtige Möglichkeit. Die vielen Lieder in "Hände auf Reisen" sind extra dafür entwickelt worden, dass der Gebärden-Wortschatz spielend und singend erlernt werden kann. Sie sind sehr eingängig und eigens für dieses Buch auf einer beiliegenden Audio-CD mit Instrumentalbegleitung eingespielt worden. Für alle Lieder sind natürlich auch die kompletten Texte und Noten wiedergegeben. So wird der Wortschatz "wie von selbst" um viele lustige und wichtige Worte und Gebärden erweitert. Die munteren Illustrationen von Annette Kitzinger runden das Bild ab.

Michel: "Hände auf Reisen" auf www.gebaerden-forum.de

 

'Musikunterricht für Hörgeschädigte' an der Rock & Pop Schule Kiel

Rock & Pop Schule Kiel

Unter dem Motto „Grenzen sind relativ“ bietet die Rock & Pop Schule Kiel jetzt ein Pilotprojekt für Hörgeschädigte und Hörende an. Seit November 2010 steht Musikunterricht für die Instrumente Gitarre, Bass , Schlagzeug und Gesang sowie Bandtraining auf dem Programm.

Initiator, Projektleiter und Botschafter des Pilotprojekts „Grenzen sind relativ“ ist der 30jährige Mischa Gohlke, seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, Dozent für Gitarre, Gitarrist in einer Stevie Ray Vaughan & Jimi Hendrix Tribute Band und Inhaber der Agentur “migo connections” (Musik, Events & Projektmanagement).

Ziel ist es, neben dem Erlernen eines Instrumentes, sich über die Musik neu zu erleben, Grenzen auszuloten, unbekannte Ufer zu erreichen und völlig neue Kontakte nach innen und außen aufzubauen.

„Es ist spannend gerade das zu machen, was man auf den ersten Blick scheinbar am wenigsten kann. Die individuellen Grenzen eines Menschen sind nicht gebunden an eine “Behinderung”, sie sind vielmehr Teil eines jeden Menschen und seiner Persönlichkeit, und diese gilt es im Austausch nach innen und außen zu transformieren.“

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Die Geschichte der Gebärdensprache und ihre Rolle im Unterricht

Simone Stürenburg

Am Ende der 10. Klasse, um den Realschulabschluss zu erlangen, müssen Schüler in Bremen eine Prüfung ablegen. Selbstverständlich auch in der Schule für Hörgeschädigte. Im Fach Geschichte hatte Simone Stürenburg das Thema "Die Geschichte der Gebärdensprache und ihre Rolle im Unterricht" ausgewählt. Das hat natürlich seine Gründe. Simone ist selbst schwerhörig, ihre Eltern und ihr Bruder sind gehörlos. Simone ist also als "deaf CODA" mit der Gebärdensprache aufgewachsen. Da ist es naheliegend, dass sie sich mit ihrer Muttersprache beschäftigt hat und mit der Frage, warum die früher unterdrückt wurde. Und warum "taubstumme Taubstummenlehrer" nach 1880 ein Berufsverbot bekamen. Simone hat sich in das Thema vertieft, Fachliteratur gewälzt und eine PowerPoint-Präsentation angefertigt. Die hat sie aufgelockert, indem sie passende Ausschnitte aus den Filmen "Verkannte Menschen" und "Fraternitas Signorum" eingeblendet hat. Nicht nur die Lehrer, sondern auch die Schüler, die als Zuschauer an der Prüfung teilgenommen haben, waren hellauf begeistert. Damit Sie das ein wenig nachempfinden können, hier Simones Präsentation - leider ohne Simones Kommentare, ohne ihr selbstbewusstes Auftreten, und als Schülerarbeit natürlich nicht total fehlerfrei - als PDF-Dokument:

Kindervorlesung mit Dolmi: Was alles im Würfel steckt

Kindervorlesung im Mathematikum

Die Kindervorlesung im Mathematikum Gießen am 15.1.2011 wird in Gebärdensprache übersetzt!

Die erste Kindervorlesung im Jahr 2011 wird etwas ganz Besonderes - denn sie wird simultan in Gebärdensprache übersetzt. Im Rahmen der Sonderausstellung "Versteh mich nicht falsch!" wird der Direktor des Mathematik-Mitmach-Museums durch eine Gebärdendolmetscherin unterstützt.

Das Mathematikum lädt einmal monatlich zu seinen beliebten Kindervorlesungen, in denen Professor Beutelspacher mit den Kindern zusammen ein spannendes mathematisches Thema erarbeitet. Am 15.1.2011 geht es um das Thema "Was alles im Würfel steckt". Jeder denkt, dass er den Würfel gut kennt. Aber auch im Würfel stecken noch viele Geheimnisse. Man kann mit ihm experimentieren, man kann viele Würfel zusammensetzen und man kann aus einem Würfel andere, spannende Körper bauen.

Termin: 15.1.2011, 11.00 Uhr (Die Kindervorlesung dauert ca. 1 Stunde.)
Eintritt: 4€ pro Kind. Die Eintrittskarte gilt als Tageskarte für das Mathematikum.
Eltern können bei freien Plätzen mit in die Kindervorlesung.
Kartenreservierung unter Tel. 0641-9697970

Kindervorlesung in Gießen am 15.1.11

Barrierefreie Fahrschule

Fahrschule

Dass Gehörlose Auto fahren und einen Führerschein machen können, ist mittlerweile eine Selbstverständlichkeit, in Deutschland zumindest, in anderen Ländern kämpfen die Gehörlosen noch dafür (auf Jamaica z.B. haben sie es gerade vor einem halben Jahr geschafft). Hierzulande vermutet man sogar, dass Gehörlose die besseren Autofahrer sind. Immerhin werden sie nicht von Autoradios abgelenkt. Ein Problem aber haben die meisten Gehörlosen nach wie vor: die Theorie. Mit den Fragebögen und ihrem oft verqueren Beamtendeutsch haben schon Hörende Mühe - um wieviel mehr Gehörlose, für die Deutsch die Zweitsprache ist!

In Husum, am TSBW, ist jetzt das neue Internetlernprogramm www.fahrschule-ohne-barrieren.de online gegangen - ein bundesweit ein- und erstmaliges Projekt, das vom Bundesarbeitsministerium gefördert und von Jürgen Töllner mit seinem Team  umgesetzt wurde. Da werden komplizierte Fragen DREIsprachig dargestellt, im Original, mit vereinfachten Texten und/oder in DGS. Und das Tollste daran: Es ist für alle frei zugänglich. Nach einer einmaligen kostenlosen Registrierung kann es jeder nutzen. 

Elternbefragung: Unterrichtsqualität aus Sicht von Eltern hörgeschädigter Kinder

Prof. Dr. Anja Wildemann

Frau Prof. Dr. Anja Wildemann schreibt:

"Während eines Vortrags auf der Tagung des Bundeselternverbandes gehörloser Kinder e.V. im Mai 2010 in Duderstadt hat sich herausgestellt, dass Eltern sehr genaue Vorstellungen, Wünsche und Forderungen hinsichtlich der Beschulung ihrer hörgeschädigten Kinder haben. In der Diskussion mit den Eltern ist die Idee entstanden, die Eltern doch einmal ganz konkret danach zu befragen und ihnen damit auch ein Forum zu geben. Monatelang habe ich zusammen mit meiner Doktorandin (Mahzad Hoodgarzadeh) an dem Fragebogen getüftelt. Nun endlich kann die Befragung beginnen. Es handelt sich um einen Online-Fragebogen, den Sie ganz bequem Klick für Klick ausfüllen können. Sollten Sie im Freundes- oder Verwandtenkreis Eltern kennen, die ebenfalls ein hörgeschädigtes, schulpflichtiges Kind haben, dann freuen wir uns, wenn Sie diese Eltern dazu ermuntern, auch einen Fragebogen auszufüllen. Je mehr Antworten wir von Ihnen bekommen, umso mehr können Sie mit dieser Befragung bewirken!
Online-Fragebogen  - Die Elternbefragung ist abgeschlossen! (22.02.2011)

Das Ausfüllen des Fragebogens dauert zwischen 10 bis 15 Minuten.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Prof. Dr. Anja Wildemann"

 

Das Jahr der Kongresse

Lutz Pepping

Am Freitag, den 12. November findet in Hamburg die nächste Kofo-Veranstaltung statt.

Lutz Pepping und Robert Jasko werden über den Kongress in Vancouver (ICED 2010) und den internationalen Fachkongress in Saarbrücken (IFT 2010) berichten.

Was genau haben die Fachleute in den beiden Kongressen zum Thema Bildung diskutiert? Worauf müssen wir uns in Zukunft einstellen? Was haben wir bis jetzt erreicht? Was können wir noch mehr tun?

Dolmi in der Regelschule muss bezahlt werden, Entscheidung gegen CI keine Kindeswohlgefährdung

Sozialgericht Frankfurt

Ein gehörloses Kind gehört in eine Gehörlosenschule! Oder vielleicht doch nicht? Was, wenn die Eltern es lieber in die Regelschule schicken wollen, mit Dolmi? Dafür gibt es durchaus gute Gründe. Mal abgesehen von der besseren Integration und dem (in den meisten Fällen) höheren Bildungsniveau - allein die mangelhafte kommunikative Befähigung vieler Gehörlosenlehrer wäre Grund genug, die Gehörlosenschule zu meiden. Ein Dolmi in der Regelschule ist aber nicht gerade billig, und dagegen hat sich der Main-Kinzig-Kreis zur Wehr gesetzt. Und in einer einstweiligen Anordnung verloren. Die Behörde muss zahlen!

Und so ganz nebenbei stellt das Gericht fest, dass Eltern autonom entscheiden können, ohne Einmischung der Behörden, d.h. sie können auch nicht zu einem CI gezwungen werden. Die Entscheidung gegen das CI stellt KEINE Kindeswohlgefährdung dar! Hoffentlich richtungweisend auch für das Jugendamt Rastatt (s.u.).

Gehörloses Kind hat Anspruch auf Dolmetscher in Regelschule

Fremd(e) Sprache: Lehren, Lernen, Erforschen

DFGS-Tagung 2010

Bilingual - das war gestern! Warum nicht gleich tri- oder multilingual? Wenn schon, denn schon! ;-) Aber im Ernst: Warum nur DGS und Deutsch? Zum einen gibt es an den Schulen für Hörgeschädigte viele Kinder aus Migrantenfamilien, deren Muttersprachen durchaus gepflegt werden sollten, und zum anderen brauchen auch Hörgeschädigte Fremdsprachenkenntnisse, allen voran wohl im Englischen.

Mit dieser Thematik befasst sich die diesjährige Tagung des DFGS: "Fremd(e) Sprache: Lehren, Lernen, Erforschen". Sie findet vom 19. bis 20.11.2010 in Bad Segeberg statt. Wie immer sind auch Betroffene, also Gehörlose und Schwerhörige, herzlich eingeladen. DolmetscherInnen stehen selbstverständlich zur Verfügung.

DFGS-Jahrestagung 2010: Fremd(e) Sprache: Lehren, Lernen, Erforschen

 

Podiumsdiskussion zum Thema Inklusion

IDGS

UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen: Welche Chancen auf inklusive Bildung haben gehörlose, schwerhörige, taubblinde, spätertaubte Kinder und Kinder mit Cochlea Implantat in der Freien und Hansestadt Hamburg?

Zu diesem Thema findet am 18. September eine Podiumsdiskussion in der Uni Hamburg statt. Grundlage wird das Positionspapier „Inklusion in der Bildung“ vom Februar 2010 sein.

Eine induktive Höranlage, Schrift- undGebärdensprachdolmis stehen für die Veranstaltung zur Verfügung. Auf Anfrage kann eine Assistenz für taubblinde Menschen organisiert werden.

Die Senatsbeauftragte für Behindertenfragen hat die Schirmfrauenschaft übernommen.

Mehr Zeit! Vom Selbstmanagement zum Büromanagement

Hebis

HeBIS, das Hessische BibliotheksInformationsSystem, bietet den Kurs "Mehr Zeit! Vom Selbstmanagement zum Büromanagement" am 15. + 16.11. in der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main an. Zu diesem Kurs hat sich eine gehörlose Teilnehmerin angemeldet. HeBIS hat daher weitere Plätze für gehörlose Teilnehmer reserviert. Zum einen, weil ja ohnehin Dolmis da sind, und zum anderen, weil man davon ausgeht, dass es für "zwei oder mehr gehörlose Teilnehmer bei den Diskussionen in Kleingruppen vermutlich effektiver und interessanter ist, wenn sie sich untereinander austauschen können." Wohl wahr!

Nähere Informationen zum Kurs finden Sie unter: Mehr Zeit! Vom Selbstmanagement zum Büromanagement

Entfaltung durch Kommunikation

Entfaltung durch Kommunikation

Ende Mai ist in Holland ein neues Buch erschienen, verfasst von Corrie Tijsseling und Marjoke Rietveld-van Wingerden: "Ontplooiing door communicatie. De geschiedenis van het onderwijs aan doven en slechthorenden in Nederland" (Entfaltung durch Kommunikation. Die Geschichte der Gehörlosen- und Schwerhörigenbildung in den Niederlanden). Die Geschichte war natürlich ganz ähnlich wie die in Deutschland, bestimmt z.B. durch den Abbé de l'Epée, die Mailänder Beschlüsse, die Rückkehr der Gebärdensprache und die "totale Kommunikation" in den 80er Jahren und die Verbreitung des CI. Fazit: Auch CI-Kinder brauchen Gebärden!

Zu diesem Buch ist jetzt ein Video online veröffentlicht worden. Natürlich auf Holländisch, und mit holländischen Gebärden. Trotzdem sehenswert - allein schon die historischen Aufnahmen!

Video Entfaltung durch Kommunikation

'all inclusive' für den Fachkongress

Daniel Büter zum Fachkongress Bildung durch Gebärdensprache

Sie haben sich noch nicht angemeldet für den Fachkongress "Bildung durch Gebärdensprache"? Dann nutzen Sie doch die tollen Komplettangebote, die Daniel Büter zusammengestellt hat. Da haben Sie dann Eintritt und Übernachtung in einem Paket! Und bei den Paketen haben Sie die freie Auswahl zwischen einfach (Jugendherberge) und komfortabel (Hotel), alles aber einige €€€ billiger als normal.

Daniel erläutert das in einem DGS-Video:  Kongress "Bildung durch Gebärdensprache": tolle Übernachtungsangebote!

Und hier gibt es die Komplettpakete: Die „All-Inclusive“-Pakete als Angebot für Euch

Haben manche LehrerInnen NICHTS dazugelernt?

Nur oral in Gl-Schule - nein danke!

"Vor 10 Jahren habe ich mich in der Gehörlosenschule zum erstenmal gefragt, ob hier Gehörlose zu Analphabeten ausgebildet werden. Erstaunt bin ich schon, dass sich kaum etwas geändert hat."

Das schreibt unser Teammitglied Bernd Schneider, selbst hochgradig schwerhörig, Vater eines gehörlosen Sohnes und und damals im Elternbeirat an der Gehörlosenschule. Er bezieht sich auf den Bericht einer Studentengruppe über eine Exkursion an das LBZ Halberstadt. Da sprechen LehrerInnen z.B. von bald aussterbenden Gehörlosen, und dass es sich daher gar nicht mehr lohne, DGS zu lernen. Schlimmer noch: Die einzige gehörlose Schülerin OHNE CI in einer Klasse sei "Schuld" daran, dass in der Klasse gebärdet werde. Finsterstes pädagogisches Mittelalter, das im krassen Widerspruch steht zu den Beschlüssen von Vancouver. Nun muss man natürlich differenzieren. Nicht alle Hörgeschädigtenlehrer denken und handeln so. Aber es gibt sie mit Sicherheit nicht nur in Halberstadt. Was kann man dagegen tun?

Karin Kestner hat einen drastischen Schritt unternommen. Sie hat eine Fach- und Dienstaufsichtsbeschwerde gegen das LBZ Halberstadt an das Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt geschickt, als offenen Brief, der auch an die Presse und Politiker gegangen ist. Die LINKE hat schon eine Anfrage im Parlament angekündigt.

Klar, dass dieses Thema auch auf dem Fachkongress Bildung durch Gebärdensprache zur Sprache kommen wird.

Gebärdensprache in der Regelschule - wie kann das gehen?

Dolmi im Unterricht

Befürworter der Inklusion betonen immer, dass ALLE Kinder in der Regelschule unterrichtet werden sollen. Also auch gehörlose! Aber wie soll das gehen? Sollen alle Lehrer, in deren Klasse ein gehörloses Kind ist, permanent mit Gebärden unterrichten? Wenn sie gleichzeitig für die hörenden Kinder unterrichten, müssten sie LBG benutzen. Also DGS-Dolmis rund um die Uhr im Unterricht einsetzen? Ein teurer Spaß! Und wie sieht es mit den sozialen Kontakten aus? Übersetzen die Dolmis auch in der Pause? Oder lernen alle Schüler DGS? Viele offene Fragen, aber es gibt wohl auch schon Antworten. Die sollen in einem Film dargestellt werden, und der könnte von O2 finanziert werden. Wie das nun wieder geht, erfahren Sie in diesem Newsletter von definitiv-inklusiv:

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