"Bei uns wird lautsprachlich unterrichtet, aber wenn Sie wollen,
können Sie gerne dolmetschen." Sprach's und redete munter weiter,
wie vor Hörenden. Das war ein Lehrer in Essen, bei einem Besuch
dort mit gehörlosen Schülern. Vergisst man NIE - aber ist schon ca.
20 Jahre her. Inzwischen hat sich doch alles geändert, oder?
"Abitur in Essen (2010)" haben Ehemalige der Gymnasialen Oberstufe am
RWB Essen ihr Video genannt, das sie bei YouTube hochgeladen
haben. Um das Ende vorweg zu nehmen: Es werden einige LehrerInnen
aufgelistet, bei denen es mit der Kommunikation klappt. Leuchtende
Beispiele! Es muss sich also doch wohl einiges geändert haben. Aber
es wird auch geschildert, wie eine Gehörlosenklasse zuerst 11
Schüler hat, dann 7, dann 3, und am Ende bleibt dann EINER übrig,
der aber in eine Schwerhörigenklasse überwechseln muss - wo die
Kommunikation für ihn höllisch wird! Kein Wunder, dass die Schüler
äußern: "Wir empfinden die Schule in Essen wie ein schwarzes
Loch!"
Die Argumentation ist eigentlich logisch: Die Schüler sind
behindert, die (meisten) Lehrer NICHT und könnten und MÜSSTEN DGS
lernen. Gehörlose Schüler, die in Essen gescheitert sind, sind
keine Seltenheit. Natürlich bringt nicht jeder die Voraussetzungen
mit, um das Abi wirklich zu schaffen. Nur an der Kommunikation
dürfte es an einer Spezialschule für Hörgeschädigte ja wohl nicht
scheitern.
Wie berechtigt die Vorwürfe der Ehemaligen sind, können
Außenstehende wie wir natürlich nicht beurteilen. Aber auf ihre
freie Meinungsäußerung hinweisen wollen wir schon:
YouTube-Video "Abitur in Essen
(2010)"