Im Verlag Karin Kestner ist ein neues Buch erschienen:
Stobel und die Antwort vom Wind.
NF2, Neurofibromatose Typ 2,
das ist der nüchterne medizinische Begriff, der sich hinter der
Krankheit verbirgt, an der Stobel, der eigentlich Tobias heißt,
leidet. Es bilden sich immer wieder neue Tumoren, die seine
Bewegungsfreiheit zunehmend weiter einschränken. Was das für seine
Familie und ihn bedeutet, erfahren wir von den Müllers, die mit
aller Kraft und viel Lebensmut gegen die Krankheit ihres Sohnes
ankämpfen. Wie sie das bewältigen, erfahren wir durch die
unterschiedlichen Erzählungen der einzelnen Personen. Mal erzählt
die Oma, mal kommt ein Lehrer zu Wort, mal der Vater, mal ein
besonders engagierter Zivi. Sie alle haben einen unterschiedlichen
Blickwinkel auf die Geschehnisse, die von Schmerzen,
Krankenhausaufenthalten, Hoffnungslosigkeit und Wut geprägt
sind.
Wer jetzt denkt, dass er hier ein schrecklich trauriges Buch vor
sich liegen hat, der hat sich schwer geirrt. Stobel ist trotz
seiner Krankheit die Lebensfreude in Person: Er liebt schnelle
Autos, das Dröhnen von Motoren auf dem Hockenheimring, er ist
verliebt in Kiri und kocht ein traumhaftes Orangensorbet.
Dieses Buch ist bewegend, geht unter die Haut, und beim Lesen kann
auch so manche Träne fließen, aber es macht vor allem Mut, das
Leben so anzunehmen, wie es eben ist.
"Stobel, das ist ein großes, strahlendes Lächeln, das ist Freude.
Es ist der Moment der zählt - nichts weiter. Das ist für mich
Stobel." Das schreibt sein Bruder, der übrigens, genau wie die
ertaubte Mutter, auch an NF2 erkrankt ist.
Rezension: Karin Rehling