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Schreien nützt nichts

Schreien nützt nichts

Das ist der Titel des Buches von Helene Jarmer, das soeben erschienen ist. Am 8. April wird sie es in Wien präsentieren.

Helene Jarmer hat einen Sitz im österreichischen Nationalrat und ist die erste gehörlose Abgeordnete im deutschsprachigen Raum. Die nicht nur positiven Reaktionen auf ihre Nominierung zeigen, dass noch viel für die Gleichberechtigung behinderter Menschen und gegen Diskriminierung getan werden muss. Helene Jarmers verlor zweijährig bei einem Autounfall das Gehör. Ihre Eltern förderten sie umfassend und ermöglichten ihre Ausbildung an der Höheren Technischen Lehranstalt wie auch ihr Pädagogikstudium an der Universität Wien - für behinderte Menschen ein hürdenreicher Weg. Als Präsidentin des Österreichischen Gehörlosenbundes und als Behindertensprecherin der Grünen im Parlament setzt sie sich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen ein. Und sie wird gehört – ihre politischen Erfolge beweisen es!

Eine Leseprobe finden Sie hier: Schreien nützt nichts

 Auf YouTube stellt Helene sich und ihr Buch vor: Helene Jarmer - "Schreien nützt nichts"

Neue Gebärdenbücher für Kinder

Neue Gebärden mit Anna und Tim

Weniger ist oft mehr. So haben sich die Autorinnen offensichtlich bewusst auf das Wesentliche beschränkt bei ihren im Verlag hörgeschädigte kinder erschienenen Gebärdenfibeln für Kinder. Die Bücher sind klein und handlich, also auch für Kinderhände geeignet, der Wortschatz ist beschränkt auf jeweils unter hundert Gebärden, und die Zeichnungen sind geradezu minimalistisch mit ihren Strichzeichnungen und "Bollerköppen". ;-) Damit lenken sie die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche, auf die Gebärden. Und die sind, was bei einer zweidimensionalen Darstellung durchaus nicht einfach ist, gut verständlich und nachvollziehbar. Während die Fibeln "Unser Tag" und "Anna und Tim beim Arzt" nur einzelne Gebärden präsentieren, gibt es in "Neue Gebärden mit Anna und Tim" kurze Sätze. Das sind allerdings deutsche Sätze mit Gebärdenzeichen, Lautsprachbegleitende Gebärden (LBG) also. Für Kleinkinder mit Schwerhörigkeit bzw. Hörresten gut geeignet, wenn die Eltern oder Erzieher mit Stimme sprechen und dazu gebärden.

Weitere Infos und die Bestellmöglichkeit finden Sie hier.

Bilder aus dem Leben eines Taubstummen

Otto Friedrich Kruse

"So laufe denn dieses Schiffchen (gemeint ist sein Buch), an welchem der 76jährige Zimmermann (er selbst) mit fast jugendlicher Kraft gearbeitet hat, daß es glückliche Fahrten mache und heimbringe der Schätze viele auf den Heerd der Menschenbildung und Menschenbeglückung. Das gebe Gott!" So Otto Fredrich Kruse in seiner 1876 veröffentlichten Autobiografie "Bilder aus dem Leben eines Taubstummen". Wenn der gläubige Christ Kruse jetzt aus dem Himmel herunterschauen würde, wäre er sicher mehr als verwundert, dass sein "Schiffchen" jetzt, nach 135 Jahren, durch das Internet segelt. ;-)

Das Büchlein einzuscannen war nicht so ganz einfach. Es muss vor Jahrzehnten zwar schon mal renoviert worden sein, aber trotz des "neuen" Einbands ist es brüchig, die Seiten sind vergilbt, und beim Umblättern muss man fürchten, dass sie zerreißen oder zerbröseln. Aber ich habe es geschafft. Man scheut ja keine Mühen, für die Taubenschlag-Besucher (hatte ich ja versprochen, s.u.) und vor allem zu Ehren von OFK! Das PDF-Dokument ist durchsuchbar, allerdings nur sehr unzuverlässig. "Bremen" z.B. wird gefunden, "taubstumm" dagegen nicht. Frakturschrift und vergilbte Seiten haben das Texterkennungsprogramm wohl überfordert.

Die vergilbten Seiten machen das Lesen ein wenig mühsam. Im Original ist es allerdings noch mühsamer. Die Mühe lohnt sich aber allemal. Kruses Büchlein gewährt Einblick in das Leben Gehörloser im vorvorigen Jahrhundert. Und es porträtiert einen taubstummen Taubstummenlehrer, der es - überwiegend im Selbststudium - zu einer beachtlichen Bildung und zu internationaler Anerkennung gebracht hat.

Viel Spaß beim Lesen der "Bilder aus dem Leben eines Taubstummen"! Wenn Sie Kruses Leben in Kurzfassung lesen möchten - die Kruse-Seite aus dem "Bilderatlas zur Geschichte der Taubstummenbildung" füge ich hinzu. Und bei KuGG finden Sie Daten zum Leben Kruses.

Award für Mark Zaurov

Mark Zaurov

Wenn taube Akademiker einen Preis erhalten, bedeutet das eine Öffentlichkeitsarbeit im positiven Sinne für die Gehörlosengemeinschaft. Es ist selten, dass tauben Akademikern Preise aus dem Ausland verliehen werden. Mark Zaurov, Deaf Historiker und Organisator des 6. DHI, erhielt einen Award (Preis) in Form eines Fellowships vom US Holocaust Memorial Museum (USHMM) und wird Vorträge an verschiedenen Universitäten/Colleges in den USA (wie Gallaudet Universität) abhalten. Am 6. Deaf History International Kongress (veranstaltet von IGJAD an der HU Berlin 2006) nahmen damals taube Holocaust-Überlebende, Zeitzeugen und Zwangssterilisierte teil und erzählten ihre Erlebnisse.

Hierzu erschien die Publikation mit den Erzählungen und Vorträgen in Englisch, die ebenso von Mark Zaurov mitherausgegeben wurde:
Overcoming the Past, Determining its Consequences and Finding Solutions for the Present . Es gibt ebenso DVDs von diesen Erzählungen, die hier erhältlich sind: http://www.igjad.de/deutsch/dvdbox_vorbestellen.html

Pettersson-Bücher mit Gebärden-DVDs

Pettersson zeltet

Sie brauchen noch schnell ein Weihnachtsgeschenk für Ihre Kleinen? Bei Amazon kann man sie noch als LAST-MINUTE-Weihnachtsgeschenk bestellen.

Vom Oetinger Verlag wurden zwei Kinderbücher mit DVD in Gebärdensprache (DGS und LBG) herausgegeben:

Pettersson zeltet und Wie Findus zu Pettersson kam

Das Besondere ist, dass man das Buch zusammen mit der DVD in DGS und LBG bekommt.

Herausgeber ist der Bundeselternverband gehörloser Kinder e.V. mit Förderung durch Aktion Mensch. Herstellung durch Gebärdenwerk (Raule & Weinmeister).
 

 

Schwerhörigkeit ist weder sichtbar noch irgendwie spektakulär

Maryanne Becker (© Heinz Pahlke)

Mitte November 2010 erschien im Mabuse-Verlag das Buch „Der schwerhörige Patient. Ein Leitfaden für Arztpraxis, Klinik und Pflege“ (s.u.) von Maryanne Becker. Die Deutsche Gesundheitsauskunft rezensierte das Buch und stellte ein ausführliches Experteninterview mit der Autorin auf ihrer Website ein:

"Schwerhörigkeit ist weder sichtbar noch irgendwie spektakulär."

Gehörlosigkeit - Behinderung oder Grundlage einer eigenständigen Kultur?

Gehörlosigkeit - Behinderung oder Grundlage einer eigenständigen Kultur?

Behinderung oder Kultur? Zu diesem Thema mehren sich die Veröffentlichungen (s.u.). In Österreich ist jetzt ein neues Buch von Isabella Klugmayer erschienen: "Gehörlosigkeit - Behinderung oder Grundlage einer eigenständigen Kultur?"

Ist Gehörlosigkeit eine Behinderung, oder handelt es sich um die Grundlage einer Kultur – der Gehörlosenkultur? Diese Fragestellung beinhaltet zwei Extremstandpunkte, den defizitorientiert pathologischen und den stärkenorientiert soziokulturellen. Lesen Sie eine Auseinandersetzung mit dem Begriff „Behinderung“, im Speziellen mit der Hörbehinderung. Diese ist aus defizitorientiertem Gesichtspunkt eine Behinderung mit der Konsequenz, Gehörlose durch den Einsatz von Lautsprachmethoden, Hörgeräten und CI bestmöglich an die hörende Gesellschaft anzugleichen. Gehörlose mit soziokulturellem Zugang zum Thema wollen nicht reduziert sein auf das Fehlen ihres Hörvermögens, durch das sie in der hörenden Gesellschaft behindert werden. Sie haben sich in Gehörlosenvereinen zusammengeschlossen und folgen dort ihrem eigenen Weg eines normalen Lebens. Ist das Kultur? Erfahren Sie beim Lesen, was diese Kultur ausmacht und ob und wie sich die Gehörlosenkultur von der Kultur der Hörenden unterscheidet. Darüber hinaus erhalten Sie Einblicke in die Erfahrungen und die Meinungen von Kärntner Gehörlosen mit der hörenden und der gehörlosen Welt, einschließlich ihrer Wünsche für die Bildung gehörloser Kinder.

Erhältlich ist das Buch u.a. bei Amazon.

Neues Fachbuch: Unsere Welt ist visuell

Unsere Welt ist visuell
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Gehörlosen-KULTUR? Wie kann eine Behinderungsart als Kultur bezeichnet werden? Gibt es auch eine Kultur der Einarmigen, der Rollstuhlfahrer, der Stotterer usw.? Es ist oft schwer, Außenstehenden die Besonderheit, ja Einzigartigkeit der Gehörlosigkeit zu vermitteln. Ja, Gehörlose sind behindert, in der Wahrnehmung von Geräuschen und in der Kommunikation mit Hörenden. Aber auch JA, sie haben ihre eigene Sprache und darauf basierend ihre eigene Kultur. Und wenn Hörende in die Welt der Gehörlosen eintauchen, machen sie ganz neuartige und oft begeisternde Erfahrungen.
So ist es auch Franziska Ehrhardt ergangen. Als Hörende war sie auf der Feier eines Gehörlosenvereins total fasziniert von der „visuellen Lautstärke“, die sie umgab. Es herrschte Stille, und dennoch wurde so viel gesagt. Sie hat sich in diese Sprache und Welt hinein begeben, und als studierte Kulturanthropologin hat sie sogleich ein Buch darüber geschrieben: „Unsere Welt ist visuell – Über die Kultur der Gehörlosigkeit“. Nun kann man sich fragen, wie eine so junge Hörende, die sich selbst ehrlicherweise als „Gebärdensprachbehinderte“ bezeichnet, sich nach nur etwa zwei Jahren ein Urteil über eine fremde Kultur erlauben kann. Doch, sie kann! Es ist halt die Frage, wie intensiv sie eingetaucht ist. Sehr intensiv, das muss man schon sagen. Sie hat nicht nur Berge von Fachliteratur zu Rate gezogen, sondern eben auch persönliche Kontakte geknüpft – und sie hat vor allem Betroffene zu Wort bzw. Gebärde kommen lassen. Ihr Buch gewährt Einblick in eine für Hörende fremde und befremdliche visuelle Welt, und es gibt wertvolle Schützenhilfe, wenn es wieder einmal um die leidige Frage geht, ob Gehörlose denn wohl eine eigene Kultur hätten.

Mehr Infos und zum Appetitanregen das erste Kapitel finden Sie auf www.visuelle-welten.net.

Erhältlich ist das Buch im Paulo Freire Verlag, Oldenburg, ISBN 978-3-86585-804-7

2 neue CODA-Bücher

Gemeinsam in zwei Welten leben - Ratgeber für gehörlose Eltern

Im Beltz Verlag sind von den Autoren Charlotte Peter, Stephanie Raith-Kaudelka und Herbert Scheithauer gleich zwei neue Bücher zum Thema CODAs erschienen, ein Elternratgeber und ein Fachbuch für Interessierte und Fachleute.

"Gemeinsam in zwei Welten leben - Ratgeber für gehörlose Eltern" stellt Informationen und Anregungen für den Erziehungsalltag bereit und setzt diese in Zusammenhang mit den spezifischen Erfahrungen gehörloser Eltern mit hörenden Kindern. Alle Inhalte des Ratgebers wurden für gehörlose Eltern in Deutsche Gebärdensprache übersetzt und finden sich auf einer DVD, die dem Buch beiliegt.

Das Fachbuch "Gehörlose Eltern – Hörende Kinder" richtet sich an Interessierte und Fachleute, die mit gehörlosen Eltern und CODAs arbeiten. Die Autoren stellen darin theoretisches Hintergrundwissen zur Thematik, die Kinder- und Elternkurse des CODA-Trainingsprogramms sowie Übungen und Arbeitsmaterialien für die Praxis bereit. Für gehörlose Fachleute enthält das Buch eine DVD mit Übersetzungen in Deutsche Gebärdensprache.

Neues Buch: Der schwerhörige Patient

Der schwerhörige Patient

Maryanne Becker,  Sozialwissenschaftlerin und Audiotherapeutin, selbst spätertaubt und CI-Trägerin, hat ein neues Buch veröffentlicht: Der schwerhörige Patient.

Kommunikation ist ein unerlässlicher Bestandteil der Qualitätssicherung in der medizinischen und pflegerischen Versorgung.  Schwerhörigkeit ist eine – in der Regel unsichtbare – Kommunikationsbehinderung. Etwa ein Fünftel der bundesdeutschen Bevölkerung ist davon betroffen.

Mit diesem Buch wird allen im medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Bereich Tätigen ein Ratgeber zur Verfügung gestellt, der die kommunikativen Bedürfnisse Hörbehinderter erläutert und konkrete Anleitungen für den barrierefreien Umgang mit diesen Patientinnen und Patienten gibt.

Fingeralphabet lernen mit Artikeln aus dem Fingershop

Fingeralphabet-Poster

Mit dem Herbst sind beim Verlag fingershop.ch und im handshop.ch einige neue Produkte erschienen. Dieses Mal hat sich der Verlag dem Thema Fingeralphabet gewidmet. Das Fingeralphabet-Plakat ist erhältlich in den Größen A2 und A1. Es zeigt so ganz nebenbei auch die Fragen "wie heißt du" und "wo wohnst du" in deutschschweizerischer Gebärdensprache - liebevoll gezeichnet, als Außerirdische Mira.

Zudem gibt es zwei verschiedene Fingeralphabet-Stickers. Mit diesen lässt sich gut das Fingeralphabet üben, oder man kann einfach schöne Dekorationen machen.

Für das beliebte "Gebärdensuchbuch" wurde übrigens auf vielfachen Wunsch ein zweites Memo (Memory-Spiel) gedruckt. Diese Memos, die ideal sind, um die (schweizerische) Gebärdensprache zu üben, zeigen entweder Tiergebärden oder Gebärden zum Thema Freizeit.

Erhältlich ist das alles online im fingershop.ch und im handshop.ch.

Die schönste Sprache der Welt

Hand in Hand

Na, welche Sprache könnte das schon sein? Die Gebärdensprache natürlich! Sie ist Andreas Costraus Muttersprache, und die möchte er gerne Kindern und Jugendlichen vermitteln mit dem neuen Buch „Hand in Hand die Welt begreifen“. Nun gibt es zwar schon eine ganze Menge Gebärdenbücher, aber speziell für hörende Kids wohl eher weniger. Und denen soll das Gebärdenlernen so richtig schmackhaft gemacht werden, mit der „schönsten Sprache der Welt“, die natürlich eine „Geheimsprache“ ist, durch eine ansprechende Gestaltung des Buches und nicht zuletzt durch die Auswahl der Themen und Vokabeln. Da wird eigentlich kaum etwas ausgeklammert, im Gegenteil, es wird offen dargestellt, was junge Leute interessiert und bewegt, ob nun Computer und Internet, Handy, Ferien oder auch Sexualität. Spätestens da wird deutlich, dass die Gebärdensprache nicht um den heißen Brei herumredet sondern offen und direkt ist. Allerdings, um das grundsätzliche Problem der Gebärdenauswahl kommt auch dieses Buch nicht herum. Wird z.B. die Gebärde für Krankenschwester zusammengesetzt aus den Gebärden für krank und Schwester? Und ist Zicke = Ziege? Naja, da muss man wohl ein wenig Nachsicht üben. DGS-Sätze, Grammatik, Idiomatik – all das kann man von einem Wörterbuch ohnehin nicht erwarten. Das kommt mit Wendungen wie „Was kann ich?“ und „Wer bin ich?“ nur am Rande vor.
Unter dem Strich bleibt auf jeden Fall Begeisterung für ein Gebärdenbuch, das so ansprechend gestaltet ist, dass es Appetit macht aufs Gebärdenlernen. Ergänzt werden soll es demnächst durch kleine Gebärdenfilmchen auf www.gebaerdenservice.de.
Wenn Sie schon mal ein wenig online im Buch blättern möchten: Das können Sie hier.

Richard Liebermann - Der gehörlose Porträt- und Landschaftsmaler 1900-1966

Richard Liebermann

2001 hat das Edwin-Scharff-Museum in Neu-Ulm mit einer großartigen und umfangreichen Ausstellung an den Maler Richard Liebermann erinnert (s.u.). Auch im Ulmer Museum sowie im Jüdischen Kulturmuseum Augsburg waren schon Bilder des aus Neu-Ulm stammenden taubstummen Künstlers zu sehen. Nun gibt es auch ein Buch über ihn.

Raffael Wieler-Bloch hat als Angehöriger der Großfamilie Wieler gewissermaßen von innen Leben und Lebensleistung dieses bedeutenden Mannes in einer besonders einfühlsamen und liebevollen Weise nachgezeichnet wie in einer Art Fachwerkbau: Zwischen dem hand- und standfesten Balkengerüst der objektiven Daten und Fakten hat er feinfühlig, geistreich, lustig, spannend, subtil, traurig, witzig verdichtete Zeilenwerke eingefügt, welche die damalige Wirklichkeit des Familienlebens der Liebermanns so realistisch beschreiben, wie es hätte gewesen sein können.

Richard Liebermann - Der gehörlose Porträt- und Landschaftsmaler 1900-1966
Pressebericht: Lesung von Raffael Wieler-Bloch über Richard Liebermann
Richard Liebermann bei KuGG

Erhältlich ist das Buch im Hartung-Gorre-Verlag via Amazon.

Namensgebärden

Namensgebärden

Gibt es wirklich für jeden Namen eine Gebärde? Diese Frage stellen Hörende oft. Und sie sind dann oft irritiert, wenn sie Namensgebärden kennenlernen. Die Gebärde für Frau Merkel (mit den heruntergezogenen Mundwinkeln) ist ja noch ganz witzig, aber wenn körperliche Eigenheiten als Namensgebärde dienen, dann ist das oft schon ganz schön direkt - vielleicht sogar kränkend?

Kerstin Mackevicius hat sich in ihrer Abschlussarbeit im Rahmen ihrer Ausbildung am Gehörloseninsititut Bayern in Nürnberg mit dem Thema beschäftigt:

"Einsatz von Namensgebärden im Gebärdensprachkurs in Bayern"

In dieser interviewgestützten Erhebung wird dem Phänomen von Namensgebärden auf den Grund gegangen:
- welche Namenskategorien gibt es?
- von wem werden die Namen vergeben?
- und wie können Dozenten hörenden Schülern das komplexe Thema vermitteln?

Kerstins Arbeit ist als Buch erhältlich:

Books on Demand
ISBN 978-3-8391-8803-3, Paperback, 92 Seiten
http://www.bod.de/index.php?id=1132&objk_id=373156
EUR 7,90

Ein Buchtipp für GebärdensprachlehrerInnen und GebärdensprachdolmetscherInnen und alle, die neugierig sind, in diese Thematik reinzuschnuppern.

LAUTLOS

lautlos

LAUTLOS, das ist der Titel eines "Gesellschaftsmagazins", das Arne Sopp in ganzen 5 Exemplaren hat drucken lassen und das er auszugsweise im Internet veröffentlicht hat. LAUTLOS war eigentlich Arnes Diplomarbeit im Fach Kommunikationsdesign an der Fachhochschule Mainz im Herbst 2009.

"Auf insgesamt 140 Seiten wird in insgesamt 21 Artikeln erklärt, was es mit der Gebärdensprache und der Gehörlosenkultur auf sich hat und was alles dahintersteckt. Dabei wird auf verschiedene Techniken, wie Fotografie und Illustration, zurückgegriffen, die zu guter Letzt alle in einem Format, dem Magazin, untergebracht sind. Grund dafür ist, dass es dem Leser durch ein Magazin vereinfacht wird, in das Thema einzusteigen, ohne Vorwissen zu besitzen oder Recherche betrieben zu haben. So soll durch eine einfache Umsetzung viel Aufklärungsarbeit vollzogen werden."

Aufklärung also für Hörende. Aber auch Gehörlose werden sicher ihre Freude am Magazin haben. Zu schade jedenfalls, es in einer Bibliothek verstauben zu lassen. Hoffentlich findet sich ein Verleger für LAUTLOS! Ansonsten bietet Arne auch die Möglichkeit an, das Buch selbst drucken zu lassen und zu versenden (shop). Sie können ja schon mal reinschauen in das

Gesellschaftsmagazin LAUTLOS

DGS-Lesungen zu 'Freak City'

Kathrin Schrocke und Kerstin Mackevicius

Selten gibt es ein Buch wie Freak City (s.u.), dessen Autorin sich so intensiv mit Gehörlosigkeit und allem, was dazu gehört, beschäftigt hat. Zwei Jahre ist Kathrin Schrocke in die Welt der Gehörlosen eingetaucht. Sie hatte dabei tatkräftige Unterstützung durch ihre Gebärdensprachdozentin - und mittlerweile Freundin - Kerstin Mackevicius.

Freak City gewährt nicht nur hörenden Jugendlichen Einblicke in eine unbekannte und fremdartige Welt, es gibt vor allem auch Gehörlosen selbst die Gelegenheit, über sich selbst, ihre Gemeinschaft und das Verhältnis zu Hörenden nachzudenken. Kleiner Haken an der Geschichte: Welcher gehörlose Jugendliche liest schon ein Buch? Kathrin Schrocke und Kerstin Mackevicius bieten deshalb Lesungen an - in DGS (oder auch bilingual). Sie haben dafür ein richtiges Unterrichtskonzept entwickelt. Lehrer von Oberstufenklassen, aber auch KOFOs und Jugendgruppen können die beiden also engagieren. Das ist dann "Hörgeschädigtenkunde hautnah"! Und das Konzept ist mit Sicherheit ausbaufähig. Vielleicht gelingt es ja sogar mancher Lehrerin oder manchem Lehrer, die SchülerInnen mit Freak City zum Lesen zu bewegen.

Neues Jugendbuch: Freak City

Der hörende Mika hat sich in die gehörlose Lea verliebt. Seine Mutter ist begeistert, dass er sich für ein behindertes Mädchen engagieren, sie beschützen und unterstützen will. Darauf ist Mika noch gar nicht gekommen. Er will eigentlich nur Liebe – und SEX!
So offen und ehrlich geht es in dem Jugendbuch Freak City von Kathrin Schrocke zu. Sie hat sich erstaunlich gut gleich in zwei verschiedene Welten versetzt, die der Jugendlichen und die der Gehörlosen. Direkt geht es in beiden Welten zu. Die Jugendlichen reden nicht um die Sache herum. Die neue Referendarin finden die 15-Jährigen einfach geil und verpassen ihr den Spitznamen „Pornoqueen“. Und sie bedauern, dass die mit Minderjährigen nicht darf. Nicht mehr ganz so junge Leser werden sich wundern, wie offen und ungeschminkt da gesprochen – und auch gehandelt wird.
Noch erstaunlicher ist das Eintauchen in die Welt der Gehörlosen. Würde man die Passagen, in denen es um Gehörlose geht, herausfiltern, dann hätte man ein komplettes Lehrbuch über Sprache, Kultur und Mentalität Gehörloser. Ob es um Gebärden, Bildtelefone, Lichtklingeln, den Wunsch nach gehörlosen Kindern, den Stolz darauf, gehörlos zu sein, oder auch um den Frust geht, nicht mal im Bäckerladen einkaufen zu können, ohne falsch verstanden und schräg angeguckt zu werden – so ziemlich alle Aspekte des deaf life kommen vor in dem Buch. Und es ist aktuell. Lea nimmt Mika sogar mit in ein Konzert mit SignMark!
Ein Lehrbuch über die Welt der Gehörlosen wäre sicher anstrengend und eher langweilig. Ganz anders Freak City! Da wird nicht auf die Bedeutung von Dolmetschern hingewiesen, sondern da dolmetscht der neunjährige Bruder einer Freundin beim Rendezvous im Schwimmbad zwischen Lea und Mika. Umwerfend komisch! Ein durchaus ernsthaftes Thema, mit viel Humor und Einfühlungsvermögen geschrieben. Das liest man auch als Erwachsener mit Begeisterung.
Ob eine Gehörlose und ein Hörender zusammen passen? Naja, als 15-Jährige müssen sie sich wirklich noch nicht für den Rest des Lebens festlegen. Aber ob die beiden sich „kriegen“? Das bleibt spannend bis zum Ende des Buches. ;-)

Freak City

Hanna Hasenöhrl

Hanna Hasenöhrl
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"Wir sind anders" ist der Titel einer Kinderbuchreihe, die Christian Kleiber in Eigenproduktion herausgibt. Verständnis wecken für Andersartigkeit, also auch für verschiedene Behinderungen, das ist sein Ziel. Als erstes Buch dieser geplanten Reihe ist "Hanna Hasenöhrl" erschienen.

"Dieses Kinderbuch soll unseren Kindern die Thematik Gehörlosigkeit nahe bringen, sowie den Umgang mit Betroffenen und deren Integration ins alltägliche Leben. Respekt, Toleranz und Unterstützung sind die Botschaft für unsere Kinder."

Ein Buch also für hörende Kinder, mit wohlgemeinten Zielen. Eine nette Geschichte mit ansprechenden Zeichnungen! Hanna, das gehörlose Hasenmädchen, fällt schon mal dadurch auf, dass sie KEINE Ohren hat. Eine Anleihe bei den Keinohrhasen. So würden Gehörlose also sicher immer und überall auffallen. Tun sie aber nicht. Eine Besonderheit der Gehörlosgkeit besteht ja eben gerade darin, dass sie eine unsichtbare Behinderung ist. Da ist dann beim Lesen des Buches schon eine Erläuterung durch mit- oder vorlesende Erwachsene nötig, wenn keine falschen Vorstellungen entstehen sollen.

Hanna kommt in eine "hörende" Klasse. Klar, auch in der Waldschule ist Inklusion angesagt. ;-) Aber oh Wunder: Der Herr Direktor Dachs kann so gut gebärden, dass er für Hanna dolmetschen kann. Naja, Wunderbares und Märchenhaftes gehören halt in ein Kinderbuch. Wenn Tiere schon sprechen und die Schule besuchen, warum sollte der Direktor dann nicht gebärden können? Schließlich kann sich ja auch Fabian Fuchs in Hanna Hasenöhrl verlieben. Und so nebenbei gibt es noch das Fingeralphabet, und wer mag, kann Hanna sogar eine E-Mail schreiben.

Hanna Hasenöhrls Homepage

Hanna Hasenöhrls Blog

 

Im Himmel können alle gebärden!

Im Himmel können alle gebärden!

Das ist natürlich eine traumhafte Vorstellung. Wenn schon nicht auf Erden, dann doch wenigstens im Himmel! Wirklich ein toller Buchtitel. Allerdings ist das Buch kein Roman, wie schon der Untertitel zeigt: Liturgie und Pastoral mit Gehörlosen. Fachchinesisch für Theologen, genauer gesagt für Gehörlosenseelsorger. Die werden sich sicher freuen, vor allem Pastoren und Pfarrer, die noch neu "im Geschäft" sind. Sie erhalten einen Einblick in die Welt der Gehörlosen, Hintergrundinformationen und vor allem konkrete Hilfestellungen für ihren Berufsalltag.

Im Himmel können alle gebärden! - Von Christiane Martin

P.S.: So schön der Titel ist – ganz so lange wollen wir aber nicht warten! ;-)

Ungeschminkte Weisheiten

Buchcover Ungeschminkte Weisheiten

Pantomimen lassen normalerweise nur den Körper sprechen. Carlos Martínez hat jetzt aber das Schweigen gebrochen und ein Buch veröffentlicht mit dem Titel "Ungeschminkte Weisheiten".

Bewegungen, Mimik, Gefühle - Carlos Martínez ist jemand, der mit seiner Körpersprache Geschichten erzählt. Geschichten ohne Worte. Damit bringt der Pantomime Menschen überall auf der Welt zum Lachen oder auch zum Weinen. Wenn er dann am Ende einer Vorstellung in die Stille spricht, erreichen seine Worte ganz unmittelbar die Herzen seiner Zuschauer, weil sie offen sind für das, was er zu sagen hat. Von alltäglichen Begebenheiten spricht er dabei, mit faszinierender Leichtigkeit, oft nur wenige Sätze. Doch in diesen Augenblicken berührt er die Menschen mit großer Lebensweisheit. Dieses Buch lässt den Leser teilhaben an diesen besonderen Augenblicken, wenn der Pantomime der Stille Worte verleiht. - In den Bildern zeigt es die unglaubliche Ausdrucksfähigkeit des Carlos Martínez und einen Blick in die normalerweise verschlossene Künstlergarderobe.

Für Pantomime-Fans sicher ein sehens- und lesenswertes Buch (ISBN: 978-3-7615-5729-7)

Musterseiten

Das Buch der besten Gehörlosen-Witze 2

Das Buch der besten Gehörlosen-Witze 2
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Sie kennen sicher das erste Buch der Gehörlosen-Witze des gehörlosen Karikaturisten Paul Dinkel. Jetzt ist der zweite Band in Arbeit. Im August/September soll er erscheinen. Einen Vorgeschmack können Sie schon auf Pauls Homepage bekommen: Gehörlosenwitze.

Paul möchte wissen, wie viele Bücher er drucken lassen soll. Deshalb bittet er um Ihre Vorbestellung.

Inzwischen ist das Buch erhältlich, und wir haben es "gelesen". Man kann es statt eines Hörtests benutzen: Wer lacht, ist gehörlos, wer nicht, ist hörend. Da werden die unterschiedlichen Kulturen und Mentalitäten deutlich. Und man muss bei manchen Witzen an Kurt Tucholskys "Lerne lachen ohne zu weinen" denken: "Sieh mal, der Gorilla steht auf der Liste für bedrohte Tiere!" "Gehörlose auch!" Ist das nun zum Lachen oder zum Weinen? - Gehörlose werden sicherlich vieles in diesem Buch finden, worüber sie lauthals lachen können!

Falls Sie das Buch noch nicht in Ihrer deafie-Sammlung haben, können Sie es bei Paul bestellen.

 

Frecher Mund

Frecher Mund
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Frecher Mund? Wohl eher freche Hände! So macht das Lernen der Gebärdensprache erst so richtig Spaß, mit Schimpfwörtern und Redensarten. Eine tolle Idee von Wolfgang Schinmeyer, sie zu sammeln und ein Gebärdenbuch daraus zu machen. Bestellen kann man das Buch über die neue Website

http://www.gebaerdenbuch.de/

Zauberwürfel

Zauberwürfel

Da ist etwas ganz Neues im Kommen in Hamburg, der Zauberwürfel! Das ist eine "Kommunikationsservicestelle für Hörgeschädigte". Angeboten werden ein Gebärden-Café, Events, eine 24-Stunden-Dolmetscher-Zentrale, Seminare, der Verlag für Gebärdensprache und vieles mehr. Betrieben wird der Zauberwürfel von Birgit und Janpeter Jacobsen und Christian Peters.

Der Zauberwürfel bietet Informationsveranstaltungen zum Kennenlernen an:

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Fotobuch und DVD der 4. Deutschen Kulturtage der Gehörlosen

Buch und DVD Kulturtage 2008

Sie waren dabei in Köln, und hätten gerne ein Souvenir, so dass die Kulturtage unvergesslich bleiben? Oder Sie waren leider nicht dabei und würden es sich gerne nachträglich anschauen? Wie auch immer, Sie brauchen es in jedem Fall, das Fotobuch und die DVD der 4. Deutschen Kulturtage der Gehörlosen!

Die Geschäftsstelle des Deutschen Gehörlosen-Bundes nimmt ab sofort Ihre Bestellung an. Die Lieferung Ihrer Bestellung erfolgt ab Anfang Juli 2009. Übrigens: Wer bis zum15. Mai bestellt, kann 2€ sparen.

Werbefilm

Ich bin schwerhörig - und das ist auch gut so!

Ich bin schwerhörig - und das ist auch gut so!
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Ein Buch zum Thema Schwerhörigkeit, und zwar von einer Ärztin geschrieben. Frau Dr. Ulla Schultens-Kaltheuner ist zwar Allgemeinmedizinerin, aber den HNO-Ärzten, Hörgeräteakustikern und anderen Fachleuten müsste sie wertvolle Erkenntnisse vermitteln können. Sie ist selbst betroffen, und wer könnte über eine "Krankheit" besser berichten als Betroffene selbst? Um es vorweg zu sagen: Mit dem "das ist auch gut so" ist das nicht so ganz einfach, das Buch ist eher eine "Dennoch"-Geschichte. Aber die ist wirklich sehr eindringlich, eindrucksvoll und vor allem mit umwerfender Offenheit geschrieben. Ulla Schultens-Kaltheuner lässt den Leser mitleiden, aber sie vermittelt auch den Mut, die Trauer um den Verlust des Hörens zu durchleiden, um dann zu einem positiven Leben mit der Hörschädigung zu finden. Bei einer Lesung in Leverkusen hat sie sogar Musik so spielen lassen, wie sie sie wahrnimmt (Wenn die Wut wächst). Für Normalhörende irritierend und aufschlussreich. Das Buch ist allerdings in erster Linie für Betroffene gedacht. Sie können es im Buchhandel und auch bei Amazon erhalten.

Homepage: Ich bin schwerhörig - und das ist auch gut so!

Lesen Sie unsere Rezension:

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