Ein Hilferuf per E-Mail aus Bristol. Sonja hat ihre Tasche
verloren. Alles Geld und auch ihre Kreditkarte sind weg. Wie soll
sie nach Hause zurückkommen? Sie bittet darum, ihr schnell Geld für
den Rückflug zu überweisen.
Alles sieht echt aus: Die E-Mail-Adresse, Sonjas persönliche
Angaben, und Bristol ist auch gut möglich. Da befindet sich ja das
Centre for Deaf Studies.
Wer jetzt das Geld schnell überweist, hat es schon verloren. Und
einige hilfsbereite Leute haben es tatsächlich verloren! Das ist
aber nicht Sonjas Schuld. Sonja ist betrogen worden, obwohl sie
eine erfahrene und vorsichtige Internetnutzerin ist. Es kann wohl
jedem passieren. Aber wie machen die Betrüger das?
Sonja bekam E-Mails, angeblich vom Yahoo Service, in denen sie
gebeten wurde, die technischen Einstellungen ihres E-Mail-Kontos zu
überprüfen. Eigentlich ein bekannter Betrüger-Trick. Sonja hat die
E-Mails nicht beachtet, nichts angeklickt, nicht geantwortet. Aber
es wurden in letzter Zeit immer mehr E-Mails. Nervig! Schließlich
hat sie den link doch angeklickt und ist auf eine Seite gekommen,
die 100% echt aussah, wie eine Yahoo-Seite. Dort musste sie sich
einloggen - und schon war ihr Passwort geklaut, und damit auch ihr
komplettes Adressbuch. Der Betrüger konnte nun ALLE Freunde und
Bekannte von Sonja anschreiben und um eine Geldüberweisung bitten.
Die Antworten gingen dann scheinbar an Sonjas Adresse, per
Umleitung aber an die des Betrügers. Sonja selbst merkte nichts
davon. Erst als eine Freundin nachfragte, fiel sie aus allen
Wolken. Sie hat sofort alle Freunde und Bekannte gewarnt und
inzwischen auch das E-Mail-Konto gelöscht.
Um alle Gehörlosen zu warnen, hat Sonja ein Video
veröffentlicht: Internetbetrug
"Phishing"