Es war eigentlich überfällig, aber bei der Eröffnungsfeier der
Kulturtage in Köln fand es dann endlich statt: Die deutschen
Gehörlosen haben sich bei den jüdischen Gehörlosen entschuldigt für
das Unrecht, das ihnen in der Nazizeit widerfahren ist. Was den
deutschen Gehörlosen mit Sterilisationen und Euthanasie angetan
wurde, war schlimm. Aber sie waren nicht nur Opfer. Viele hatten
die rassistische Ideologie übernommen und ihre jüdischen
Vereinskameraden ausgeschlossen - von denen dann viele in den
Konzentrationslagern ums Leben kamen. Von den in Köln Anwesenden
hatte natürlich keiner persönlich Schuld auf sich geladen. Von den
eigentlich Schuldigen lebt kaum noch jemand. Aber eine höchst
offizielle Entschuldigung des DGB hat das Verhältnis zwischen
jüdischen und nichtjüdischen Gehörlosen bereinigt.
Die anwesenden jüdischen Gehörlosen Mark Zaurov (Präsident des
jüd. Gl.-Vereins IGJAD) und Doron Levy (Präsident des israelischen
Gehörlosenbundes) waren sichtlich ergriffen. Darüber berichtet auch
ein Zeitungsartikel in der Jewish World. Der israelische
Gehörlosenbund wurde 1944 gegründet, von Gehörlosen, denen die
Flucht aus Deutschland gelungen war. Einer der letzten überlebenden
Gründer des Verbands ist der 92-jährige Moshe Bamberger. Doron Levy
wird ihm von der Versöhnung berichten: "Ich bin sicher, dass er und
der Rest der gehörlosen Flüchtlinge und Holocaust-Überlebenden es
so sehen, dass damit der Kreis geschlossen ist."
After
70 years: German deaf association apologizes
German
association apologizes to deaf Jews
Запоздалые
извинения.
Deutscher
Gehörlosen-Bund bittet um Vergebung