Ein Rebell in Libyen - ein gehörloser! Nicht nur einer, er ist
Mitglied einer ganzen Gehörlosen-Brigade in Misrata. Abubakar
Mustafa Awene ist 18 Jahre alt. Er sagt: "Ich kann nicht hören und
nicht sprechen, aber ich kann kämpfen. Wenn ich das kann, hat
niemand eine Entschuldigung, nicht auch mit da draußen zu sein."
Khalid Sati befehligt die Brigade von 86 Mann, von denen 7 hörend
sind. Aber die libysche Gebärdensprache beherrschen sie alle
fließend, und die Hörenden fungieren als Dolmetscher.
Der Vorteil tauber Soldaten? Das ohrenbetäubende Geschützfeuer
und die Explosionen von Bomben können sie nicht mehr taub machen.
;-) Aber ganz ernsthaft: Gehörlose sehen besser, sagt Sati. Er hat
als einziger eine ganz leichte Bewegung hinter einem Fenster
gesehen und den Gaddafi-Soldaten erschossen, kurz bevor der eine
Granate werfen konnte. Damit hat er sich und einer ganzen Gruppe
von Männern das Leben gerettet.
Mohammed Hussien Gabag, der hörende Sprecher und Dolmetscher der
Gruppe, stellt fest: "Früher waren die Männer arbeitslos, isoliert
und wurden diskriminiert. Jetzt sind sie hoch angesehen." Nicht
einmal einen Gehörlosenbund durften sie unter Gaddafi gründen. Der
hatte Angst vor der "geheimen" Gebärdensprache, die seine
Polizisten weder ablauschen noch verstehen konnten. Nach der
Revolution wird sicher ein Gehörlosenbund gegründet. Davon lassen
sich kampferprobte Männer nicht abhalten!
(Bevor
Sie uns für Militaristen halten oder denken, wir würden Gewalt
verherrlichen: Wir haben nur zum besseren Verständnis den
angelinkten Artikel zusammengefasst und teilweise übersetzt.)
Libya: Deaf rebels fight for rights