DIE SPRACHE DER STILLE
Dokumentarfilm,
Schweiz, 1995, Farbe, 41 Min
Evelyn Glennie, weltbekannte
Percussionistin aus Schottland; Emmanuelle Laborit, Schauspielerin
aus Paris, Gewinnerin des begehrten César für
außergewöhnliche Leistungen auf dem Theater; Maria
Conchita Gil, Flamenco-Tänzerin; Joël Challude,
Pantomime: vier herausragende KünsterInnen, die eines gemein
haben - sie alle sind gehörlos. Der Film porträtiert die
vier KünstlerInnen und lädt ein zu einer emotionalen
Meditation über die unterschiedlichen Arten von Wahrnehmung
und Ausdruck.
„Stille kann man nicht ausdrücken, weder mit Worten
noch mit Gebärden. Es ist etwas tief in dir drin. Hörende
glauben, sie könnten sich unsere Stille vorstellen, aber sie
haben sie nie erfahren: in ihrer Welt ist immer Lärm,
irgendein Geräusch. Auch draußen auf dem Land: du
hörst den Wind, das Rascheln der Blätter, das Knistern
von brennendem Holz im Ofen. Immer ist da irgendein Geräusch,
auch wenn es anscheinend still ist. Hörende haben eine falsche
Vorstellung von der Stille der Gehörlosen. Hörende setzen
unsere Stille häufig gleich mit einer Art Dunkelheit,
völliger Finsternis. Aber sie irren sich. Ich lebe nicht in
einer Finsternis, meine Stille ist voller Farben, Eindrücke,
Schwingungen: Es gibt einen inneren Klang, den jeder von uns
hört und den keiner definieren kann.“ (Emmanuelle
Laborit)