Die neue Fußball-Saison hat begonnen, und nun wird es wieder
spannend, welche Vereine auf- oder auch absteigen. Dasselbe gilt
allerdings auch für Schiedsrichter! Der 16-jährige Ricardo,
gehörloser Schiedsrichter aus Berlin, hat sich via E-Mail beim
Taubenschlag zu Wort gemeldet:
Ich darf nächstes Jahr in der Landesliga U15/U16 pfeifen.
Das ist die zweithöchste Spielklasse in Berlin, die höchste
Spielklasse ist die Verbandsliga in U15/U16. In der neuen Saison
2011/2012 bin ich auch offiziell aufgestiegen in U13/U14, also in
die höchste Spielklasse Verbandsliga. Als Schiedsrichter muss ich
allen Spielern zeigen, dass sie mir gegenüber Respekt haben
müssen. Daher muss ich mich bei jedem Spieler durchsetzen.
Mein Ziel ist, alle Spiele im Griff zu haben.
Ich zog 10 gelbe und 3 rote Karten. Man hat manchmal auch
schwere Spiele, da muss man sich eben durchsetzen und nach vorne
schauen, das habe ich immer geschafft. In der Vorbereitungsphase
bekommen Schiedsrichter Freundschaftsspiele, Turniere, damit sie
sich weiterentwickeln können. Ohne Freundschaftsspiele/Turniere in
der Sommerpause pfeifen die Schiedsrichter nach langen Pausen
meistens anders und müssen sich erst wieder daran gewöhnen, den
"alten" Stil wieder zu finden. Es ist schwierig, daher braucht man
auch Zeit.
Es ehrt mich besonders, wenn Gehörlosenvereine mich
einladen. Ich durfte die Deaf Champions League in Karlsruhe leiten,
wo ich gute Leistungen erbracht habe, was mir von verschiedenen
Menschen bestätigt wurde - und mich stolz machte. Man darf seinen
Traum eben nicht aufgeben, man muss um die Anerkennung
kämpfen!