Hartmut Teuber hat uns freundlicherweise eine deutsche Übersetzung der verabschiedeten Prinzipien zur Verfügung gestellt.
Es ist ein historischer Tag für die Gehörlosen weltweit. Die internationale Konferenz zur Bildung und Erziehung Gehörloser (ICED) hat am 20. Juli 2010 beschlossen, die Beschlüsse des Mailänder Kongresses von 1880 aufzuheben.
Damals beschlossen die anwesenden Gehörlosenlehrer, dass nur noch oral unterrichtet werden sollte. Das sollte der Todesstoß für die Gebärdensprache und ein Berufsverbot für die damals unterrichtenden gehörlosen Lehrer werden.
Gestern hat sich die Konferenz eindeutig von diesen Beschlüssen distanziert, wie folgt:
- Alle Beschlüsse vom Mailänder Kongress, welche die Einbeziehung der Gebärdensprache in Bildungsprogrammen für gehörlose Studenten untersagten, werden zurückgewiesen.
- Die negativen Folgen des Mailänder Kongresses werden mit Bedauern zur Kenntnis genommen.
- Alle Nationen sind dazu aufgerufen, dass die Bildungsprogramme für Gehörlose alle Sprachen und alle Kommunikationsformen respektieren.
Des weiteren hat die Konferenz neue Prinzipien aufgestellt, die die Rechte Gehörloser bestätigen und stärken sollen.
Wird in Vancouver Schlussstrich unter
Mailänder Beschlüsse gezogen?
Vancouver 2010:
Eine neue Ära der Partizipation und Zusammenarbeit
21st International Congress on
Education of the Deaf (ICED)
Vancouver
2010: A New Era of Participation and Collaboration