1. Bestellt den Dolmetscher so früh wie möglich, damit der Dolmetscher mit der besten Eignung zum Einsatz kommt.
   
   
2. Bei der Bestellung sollte die Frage der Kostenübernahme geklärt sein bzw. werden.
   
   
3. Dolmetscher berechnen üblicherweise neben der tatsächlichen Arbeitszeit die An- und Abfahrtszeit sowie Kilometergeld. Dabei werden (wie im Parkhaus) angefangene halbe oder ganze Stunden in Rechnung gestellt. Klärt das bei Bestellung ab. Die Preisgestaltung ist nicht einheitlich.
   
   
4. Wenn man aus verschiedenen Gründen einen bestimmten Dolmetscher für den Einsatz bevorzugt, kann man das bei der Bestellung angeben. Man sollte auch dazu sagen, ob der Auftrag nur mit dem einen Wunschdolmetscher zustande kommt oder ob bei Nichtverfügbarkeit auch ein anderer Dolmetscher den Auftrag übernehmen kann.
   
   
5. Bei der Bestellung mußt du genau angeben, wo der Einsatz stattfindet, z.B. Firma, Adresse, Abteilung, Gebäude, Raum. Außerdem ist es für den Dolmetscher wichtig zu wissen, um welche Art von Einsatz es sich handelt, z.B. Vorstellungsgespräch, Rentenberatung, interne Fortbildung/ Thema usw.
   
   
6. Ebenfalls solltest du sagen, wenn du eine bestimmte Kommunikationsform wünschst (LBG/ DGS).
   
   
7. Zum Einsatztermin solltest du den Dolmetscher erwarten bzw. auf dich aufmerksam machen.
   
   
8. Du solltest den Dolmetscher vorstellen und die Situation gegenüber den Hörenden kurz erklären.
   
   
9. Du bestimmst gegenüber dem Dolmetscher die Sitzordnung.
   
   
10. Du solltest klar äußern, welche Kommunikationsform du für die Übersetzung wünschst (LBG/ DGS), wenn dies nicht bereits bei der Bestellung geschehen ist.
    
    
11. Der Dolmetscher ist nur zum Übersetzen des Gesagten da. Er darf keine eigenen Anmerkungen machen oder den Hörgeschädigten beraten. Er ist verpflichtet, alles zu übersetzen.
    
    
12. Wenn du mit der Dolmetschleistung nicht zufrieden bist, sage es dem Dolmetscher. Wenn das nicht möglich ist, wende dich an den zuständigen Landesverband für Gehörlose. Eventuell gibt es eine Schiedsstelle.
    
    

Der Umgang mit Gebärdensprachdolmetschern will gelernt sein. Das ist schon für Erwachsene nicht immer ganz einfach. Am besten lernen es schon die Kinder. In den Schulen wäre das etwas, was man im Fach "Gehörlosenkunde" durchnimmt. Doch in welcher Schule wird das schon unterrichtet?

Studierende des Studiengangs Gebärdensprachdolmetschen der FH Magdeburg haben jetzt eine Website erstellt, die sich in sehr anschaulicher Weise mit diesem Thema beschäftigt: Dolmetsch-Infos für Deaf Kids. Da ist in einem Praxisprojekt etwas entstanden, was nicht in Aktenordnern abgeheftet wird, sondern von dem deaf kids wirklich profitieren können. Eine Website, die Ausgangsmaterial für die Behandlung des Themas in der Schule sein kann, die aber auch gehörlosen Kindern, die ein wenig herumsurfen, großen Spaß machen wird, mit vielen Fotos, z.T. à la Fotoroman, Videos und gut verständlichen Grafiken und Erklärungen.

Super, was ihr da auf die Beine gestellt habt, liebe Dolmi-Studis! Das ist bestimmt keine "alte Suppe"! ;-)

Dolmetsch-Infos für Deaf Kids