
Unter diesem Titel fand am 21./22.09.01 eine Tagung in Bremen statt. Dass es eine Chance sein KANN, ist unbestritten. Dass es nicht für jedes Kind eine Chance ist, wird allerdings lieber nicht erwähnt, und über die echten Erfolge gibt es keine Statistiken. Wer selber gesehen hat, welch unmenschliche Tortur der Besuch der Regelschule für viele CI-Kinder ist, der betrachtet das Kriterium "Besuch der Regelschule" wohl eher mit Skepsis. Unbeantwortet bleibt auch regelmäßig die Frage, was mit den nicht erfolgreich operierten Kindern, die in der Regelschule scheitern, geschehen soll. Die Gebärdensprache haben sie ja gezielt NICHT erlernt.
Statt dessen gibt es solche Äußerungen:
„Menschen die gegen das Cochlear Implantat sind, es
sogar bekämpfen, müssten sich selbst in psychoanalytische
Behandlung begeben.“
„Menschen, die ihrem Kind das Cochlear Implant verweigern,
begehen Körperverletzung.“
Zu solchen Unverschämtheiten lässt sich ein Herr Prof. Döhner hinreißen, der zugegebenermaßen KEINEN Gehörlosen kennt und von Gebärdensprache und Kultur der Gehörlosen keine Ahnung hat. Und natürlich wird wieder vor Isolation, niedriger Bildung, Arbeitslosigkeit und Sprachlosigkeit, vor dem berühmten Gehörlosen-Ghetto also, gewarnt. Aufwärmen altbekannter Vorurteile, auf der Grundlage von Unkenntnis - und das unter Akademikern, an einer Universität, unter der Schirmherrschaft des Bremer Bürgermeisters!
Karin Kestner hat
die Tagung besucht und darüber einen Bericht
geschrieben.