Die Oldies unter den Deafies haben sicher noch die ersten Gebärdenkurse in Erinnerung. Da brauchte man halt einen gebärdenkundigen Gehörlosen oder auch Hörenden - und das blaue Gebärdenbuch. Dann wurden reihum einzelne Gebärdenzeichen und bestenfalls Sätzchen geübt - LBG halt!
Längst und Gottseidank vorbei, diese Lehrer-Lämpel-Pädagogik! Natürlich müssen Gebärdensprach-DozentInnen über pädagogische und linguistische Grundkenntnisse verfügen. Dafür gibt es mittlerweile 4 Ausbildungsstätten, und die Profis in Berlin haben sogar einen eigenen Verband gegründet, den Berufsverband der Gebärdensprachdozenten Berlin/Brandenburg e.V. Klar, dass heutzutage DGS gelehrt wird!
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Dozenten für Gebärdensprache e.V. (BDG) bietet am 5./6.12.2003 eine Veranstaltung mit einem umfangreichen Programm an: Jahresversammlung mit Vorstandswahl, Kurzseminar mit Gertrud Mally und eine Infoveranstaltung zum Entwurf eines Berufsbilds "Gebärdensprachdozent /-lehrer". Interessierte Gehörlose sind herzlich zu dieser Veranstaltung eingeladen.
Wer eine Ausbildung zum DGS-Dozenten machen möchte: In Frankfurt beginnen demnächst neue Kurse:
"Sprachwissenschaftliche Qualifikation hörgeschädigter Gebärdenkursleiter/-innen zum/zur DGS-Dozenten/Dozentin
Diese Qualifikationsmaßnahme ist die sechste Phase des oben
genannten Pilotprojekts. Ziel ist die Befähigung hörgeschädigter
Gebärdenkursleiter/-innen, in ihrem Unterricht systematisch
begründetet Auskunft über die Struktur von DGS geben zu können und
einen sprachwissenschaftlich abgesicherten Unterricht abzuhalten
bzw. vorhandene
Unterrichtskonzepte zu optimieren. In dieser Qualifikation werden
daher die Teilnehmer/-innen sprachwissenschaftlich geschult. Zur
Qualifikation werden ausschließlich hörgeschädigte Personen
zugelassen, die mindestens 1 Jahr Erfahrung im Unterrichten von DGS
und gute Kenntnisse der Deutschen Schriftsprache haben. Zugelassen
sind auch hörgeschädigte Personen, die nachweislich hauptberuflich
mit DGS befasst sind."
Das Gehörlosen Institut Bayern bietet eine berufsbegleitende Ausbildung an:
"An Kontakt mit Menschen interessiert? Stolz auf die eigene
Sprache „die Gebärdensprache“ und die
Gehörlosenkultur?
Als Brückenpfeiler für die Brücke zwischen der Welt der Gehörlosen
und der Welt der Hörenden dazu beitragen, dass die Gebärdensprache
verbreitet wird?Wenn alles zutrifft, sind Sie genau der
Richtige!
Melden Sie sich bei uns! Wir haben anzubieten: die dritte
berufsbegleitende Ausbildung für Gebärdensprachdozenten.
Dauer: 3 Jahre
Beginn: Juni 2004
Anmeldeschluss: Ende Oktober 03"