Bis vor wenigen Jahren war das Internet ausschließlich
textorientiert, basierend auf dem Betriebssystem UNIX. Wer sich im Internet
bewegen wollte, mußte eine Reihe von Befehlen beherrschen, ähnlich
wie beim MS DOS. Diese Art der Bedienung war ausgesprochen benutzerunfreundlich.
Erst durch das WWW und die in ihm benutzten Programme (sogenannte „Browser"
= Blätterer im Sinne von umblättern) bekam das Internet eine
grafisch orientierte Benutzeroberfläche und wurde dadurch kinderleicht
bedienbar. Browser (z.B. der Netscape Communicator oder der MS
Internet Explorer) bedienen sich der HTML-Seiten. HTML-Seiten (HTML
= Hypertext Markup Language) sind Textseiten mit besonderen Formatierungen,
die es erlauben, Bilder und links mit einzubeziehen. Links sind Verbindungen,
erkennbar durch farbliche Hervorhebung und/oder Unterstreichung von Wörtern.
Klickt man einen solchen link an, wird man zur nächsten Seite geführt.
Vergleichbar ist das System mit Querverweisen in Lexika - mit zwei wesentlichen
Unterschieden: Man braucht den Verweis nicht „zu Fuß" zu suchen,
sondern wird automatisch hingeführt, und zweitens kann sich die Seite,
auf die verwiesen wird, auf einem beliebigen Computer irgendwo auf der
Welt befinden. Ein Beispiel: Wer auf meiner homepage (die sich physikalisch
auf einer Festplatte in Süddeutschland befindet) das Stichwort „Gallaudet
University" anklickt,
wechselt damit über auf den Rechner eben dieser Universität in
Washington. Dieses Hin- und Herspringen von einem Rechner zum anderen,
weltweit, wird als Surfen bezeichnet. Das WWW bietet sich als unendliche
Infrmationsquelle an. Es unterliegt bisher keinerlei Einschränkung
oder Zensur. So gibt es natürlich auch Unersprießliches wie
Neonazis und Pornos. Aber das WWW ist halt ein Abbild der Realität,
und das positive Angebot überwiegt bei weitem. (Daß Berichte
über Kinderpornografie sich in der Presse besser vermarkten lassen
als Berichte z.B. über Infos für Hörgeschädigte ist
naheliegend. Solche Berichte lassen das Internet aber oft in einem völlig
falschen Licht erscheinen.) Entsprechende Sprachkompetenz vorausgesetzt,
kann sich jeder Nutzer des WWW, gleichgültig ob hörend oder hörgeschädigt,
unendlich viele Informationen verschaffen.