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Sie hatte mich auf ihre „Buddy-List" (Freundesliste) gesetzt und mich so eines Tages auch online entdeckt und angesprochen. Wir unterhielten uns eine Weile (schriftich natürlich), und als Janette einige Fragen zu meiner Person stellte, verwies ich sie auf meine homepage. Kurze Zeit später fragte sie dann, ob die Dame mit den beiden Kindern auf dem Foto aus Venedig wohl meine Frau sei. Sie hatte also während unseres Gespräches mal eben zwischendurch mit ihrem Browser auf meiner homepage nachgeschaut. Entfernung spielt dabei keine Rolle. Daß sie am anderen Ende der Welt saß verringerte weder die Geschwindigkeit des Gesprächs noch der Bildbetrachtung. Leider besaß Janette keine homepage, aber auch das war kein Problem. Per eMail schickte mir Janette während unseres Gesprächs einen Bildstreifen mit Fotos von sich, so daß auch ich eine visuelle Vorstellung von meiner Gesprächspartnerin bekam. Mittlerweile gehört Janette zu meinem "virtuellen Freundeskreis", und wir wechseln regelmäßig eMails aus. Und gelegentlich treffen wir uns auch online. Wegen des großen Zeitunterschieds allerdings nicht allzu häufig.

Dieses Erlebnis ist beileibe keine Ausnahmeerscheinung. Sicherlich handelt es sich um eine Zufallsbekanntschaft. Aber ob nun neue Bekanntschaft oder alte Freunde, hörend oder gehörlos, nah oder fern - die Kommunikation funktioniert problemlos. Die damit verbundenen Möglichkeiten möchte ich im folgenden etwas systematischer darstellen.

WWW - das Netz im Netz

Das Internet hat (im Gegensatz zu Online-Diensten ) keine eigentliche „Zentrale" und keine übersichtliche Struktur, sondern ist eine gigantische Vernetzung einer Unzahl von Computern auf der ganzen Welt. Das Internet gliedert sich in verschiedene Bereiche auf (Gopher, WAIS, eMail, WWW, Newsgroups). Gopher und WAIS gibt es zwar noch, aber sie werden mehr und mehr durch das WWW (World Wide Web = Weltweites Netz) verdrängt. Es gibt heute kaum noch eine Fernsehsendung oder auch Werbung, in der nicht auf WWW-Seiten hingewiesen würde (z.B www.tagesschau.de). Eine eigene homepage zu haben ist für Privatleute einfach „in", und Firmen können es sich aus Image-Gründen nicht erlauben, keine eigene Website zu haben. Bleiben wir also erst einmal bei diesem Bereich.

- Bernd Rehling - 1.1.98 -