Das LWL-Industriemuseum lädt ein zu einer Gebärdenführung durch die Sonderausstellung „Reiz & Scham“ im TextilWerk.
Ort: LWL-Industriemuseum Textilwerk Bocholt.
Spinnerei, Industriestraße 5
Datum: Samstag, 26. Juli 2014
Zeit: 15 Uhr
Eintritt Museum: 3 Euro, ermäßigt 2 Euro, Kinder ab sechs Jahren
1,50 Euro
Die Teilnahme an der Führung ist kostenlos.
Welche Partien des weiblichen Körpers durften wann und wo gezeigt werden und welche nicht? Wie sich im Laufe der letzten 150 Jahre das „Darüber“ und das „Darunter“ der Kleidung gewandelt haben, zeigt die Ausstellung „Reiz & Scham.
Kleider, Körper und Dessous“ im LWL-Industriemuseum TextilWerk Bocholt. Am Samstag, 26. Juli, lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) um 15 Uhr Hörende und Gehörlose ein zu einer kostenlosen Führung in Begleitung einer Gebärdendolmetscherin. Inmitten von mehr als 400 originalen Kleidungsstücken der Ausstellung erfahren die Teilnehmer mehr über die facettenreiche Geschichte des Verhüllens und der Enthüllung des menschlichen Körpers vom 19. Jahrhundert an bis in die heutige Zeit.
Im ersten Teil der Ausstellung zeigen Ball- und Gesellschaftskleider, Strand- und Sportanzüge sowie Straßenkleidung, wie sich zwischen den 1850ern und den 1980er die enge Grenze zwischen „gerade noch erlaubt“ und „eigentlich schon verboten“ veränderte. „Beine, Busen, Po oder Taille - ihre Bedeckung oder Enthüllung in der Kleidung und den Accessoires offenbart die jeweiligen Grenzen von Reiz und Scham“, erklärt Kurator Martin Schmidt vom LWL-Industriemuseum.
Mit dem zweiten Abschnitt der Ausstellung ändert sich die Perspektive: Rüschenunterhose, atemlos eng geschnürte Korsetts, Krinoline & Co. spielen nun die Hauptrolle. Dabei zeigt sich, dass der Blick auf die Unterkleidung nicht nur aus historischer Perspektive viel mit dem jeweiligen Betrachter und der Epoche zu tun hat. So beleuchtet die Schau zum Beispiel das Korsett aus unterschiedlichen Blickwinkeln, wie dem des Mannes, des Mediziners oder dem aus der heutigen Zeit.