"Sein oder Schein? Zwei- oder dreidimensional? Raum- oder
Leerraum?" – sind Fragen, die die kommende Ausstellung in der
Galerie Bezirk Oberbayern stellt. Sie zeigt Scherenschnitte von
Thomas Heyl und Betonguss-Plastiken von Conny Siemsen.
Künstler-Dialoge: 20. Februar und 17. April 2013, jeweils 18 Uhr; mit Übersetzung in Gebärdensprache, Anmeldung erwünscht. Die Anmeldung müsste über www.bezirk-oberbayern.de (Link oben rechts bei Aktuelles) oder galerie@bezirk-oberbayern.de erfolgen.
Conny Siemsen: Skulpturen – Thomas Heyl:
Scherenschnitte
Galerie Bezirk Oberbayern
Prinzregentenstraße 14, 80538 München
Conny Siemsen (geboren 1955 in Burglengenfeld/Oberpfalz)
studierte nach einer Holzbildhauerlehre Bildhauerei an der Akademie
der Bildenden Künste München. „Der Körper wird seine Umgebung
nicht los, er existiert im Austausch mit ihr“ – ist
eine der Thesen, denen die Künstlerin nachspürt. Mit dem
Wechselverhältnis von Körper und Umgebung beschäftigen sich auch
ihre neueren Arbeiten: Objekte des Alltags wie Tische, Stühle oder
Hocker. Sie überführt diese Gebrauchsgegenstände in eine Kunstwelt,
indem sie sie radikal verfremdet. Auf diese Weise treten die
plastischen Qualitäten der sonst eher beiläufig beachteten Dinge in
den Vordergrund. Ihre neue Gestalt erhalten die Objekte zuerst in
Ton, den die Künstlerin dann abformt und in Beton ausgießt. Siemsen
lebt und arbeitet in München.
Thomas Heyl (geboren 1960 in Coburg) studierte an der Münchner
Kunstakademie Malerei und Kunsterziehung und ist seit 2006
Professor an der PH Freiburg. "Scherenschnitte" nennt er seine
Arbeiten auf Transparentpapier, das er mit Messer und Schere
durchbricht und zusätzlich mit Flächen aus schwarzen Farbpigmenten
versieht. Das Handwerkliche des Malens und Schneidens haftet dem so
entstandenen Gebilde aus Bändern und Linien sichtbar an. Es
entsteht eine suggestive Tiefenräumlichkeit, die immer nur einen
Teil der Komposition bestimmt und sich letztendlich als
Täuschungsmanöver entpuppt. Auch bei der Frage, ob es sich bei den
Bildinhalten um reale Gegenstände oder um abstrakte Zeichen
handelt, führt der Künstler den Betrachter in die Irre. Heyl lebt
und arbeitet in Freiburg und in Stockdorf bei München.