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Mel

Karin Kestner berichtet auf ihrer Website von einem "Skandal um zwei kleine Mädchen":

Skandal! Der Bezirk Schwaben und der Leiter des Förderzentrums Hören - Augsburg verhindern Integration von zwei gehörlosen Kindern.

Das Sozialgericht Augsburg und das Landessozialgericht München verweisen gehörlose Kinder auf die Förderschule. Sie stützen ihre Erkenntnis auf die Gutachten der Förderschule Augsburg! Laut Gutachten der Förderschule können die Kinder nicht aktiv am Unterricht teilnehmen. Die Gutachten durften aber so nicht geschrieben werden, die Formulare sind nicht für hörgeschädigte Kinder zugelassen und nach dem bayrischen Schulgesetz durften sie überhaupt nicht verwendet werden. Der Einsatz von Dolmetschern im Unterricht wurde von den Gerichten abgelehnt.

Lesen Sie weiter auf der Website von KK: Bayern - Inklusion? – Illusion! - Skandal um zwei kleine Mädchen!

 Artikel in der Augsburger Allgemeinen: Tauziehen um zwei gehörlose Mädchen
Die Eltern von Vanessa bitten in einem "offenen Brief" die Gehörlosenverbände um Unterstützung
Presseerklärung der bayereischen SPD-Landtagsfraktion: SPD-Politiker fordern: Kultusminister soll persönlich dafür sorgen, dass die Kinder schnell Hilfe bekommen und das Inklusionsgesetz mit Leben erfüllt wird
Pressemitteilung der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Bayern - Gemeinsam Leben - Gemeinsam Lernen e.V.

 Augsburger Allgemeine: Tauziehen um zwei gehörlose Mädchen: Benachteiligt – oder nicht?

TV-Beitrag  in der Sendung quer im BR am 12.01.2012 um 20.15 Uhr: Ausgegrenzt - Gehörlose soll nicht in Regelschule

TV-Beitrag in der Frankenschau des BR am 12.01.2012 um 17:30 Uhr: Die Tücken der Integration

Die Kinderkommission des Bayerischen Landtags setzt sich für zwei gehörlose Mädchen in Schwaben ein (siehe unten)

Kommentare

Von: Torben

Datum: 15.12.2011 16:04

Ich finde richtig was Sozialgericht macht. Förderschule muss bleiben nur Bildungsreform muss her.
Warum? Weil für GL-Erwachsenez.B. Terminschwierigkeiten beim Arzt oder Behörde oder Arbeitsplatz schwer Dolmetscher bekommen. Kinder bekommen problemlos durch Regelschule. Das ist schon wie Luxus für Kinder. Ich weiss in Deutschland gibt es nicht viele Dolmetscher, nur 400 Dolmetscher.

Von: lsondermann

Datum: 15.12.2011 20:01

ICh kann die Eltern schon verstehen.
Bevor die Bildungsform endlcih da ist, würd ich das Kind erstmal bei einer hörende Schule versuchen wollen. Man will ja nicht mit Jahre vergeuden bei einer superschlechten Förderschule.

@Torben
Nur wegen Einsatz der Dolmetscher denkst du? Warum nicht viele Dolmetscher in Deutschland sind, braucht man sich nicht zu wundern.

Von: Buscape

Datum: 16.12.2011 01:44

Hier stimmt das System nichts mehr, ganz egal ob von vorne oder hinten.Damals bekomme ich zwar Gebärdensprachdolmetscher, Tutoren und Schreibkraft bezahlt. Im drittletzten Semester hatte ich zwei verschiedene Dolmetscher gehabt: Die erste ist bereits nach zwei Monaten geflüchtet, die zweite nach 6 Monaten, beide mit derselben Begründung: schwierigere Arbeitsbedingungen wg. Inhalt, viele spezielle Fachbegriffe existieren nicht in der Gebärdensprache usw. Die alle hatten genug Berufserfahrung. Wo sind also die sogenannten qualifizierten Gebärdensprachdolmetscher? Die gibts anscheinend für mein damalige Studium nicht. Wenn doch, sind die besten häufig grad besetzt und ja Deutschland hat offensichtlich chronischen Mangel an "qualifizierten" Dolmetschern. Wobei: die beiden Dolmetscher meinten ständig, wir Studenten müssen uns auch beim Sozialamt durchsetzen für höhere Beitragssätze und bessere Bedingungen wie z.B. Doppelbesetzung etc. Unsere Aufgabe??? Nein, müssen wir nicht. Und da mach ich mir Gedanken: Brauch ich denn unbedingt einen Gebärdensprachdolmetscher? Erst vorletzten und letzten Semester liess ich vom Kommilitonen nebenan abschreiben, wo ich kaum mitbekomme.

Von: Chilly

Datum: 16.12.2011 09:08

Das find ich schon hart!!! Auch wenn ich keine Ahnung habe, was das Beste für die Kinder sei (war selbst auf einer Förderschule und fühlte mich dort wohl), fühle ich für sie mit.

Jedoch finde ich den Satz von der Kestner purer Schwachsinn:
"...Der Nachteil der Kinder wird aber auch zum Nachteil Deutschlands, denn nach einer Förderschule folgt das Sondersystem Berufsbildungswerk und danach in 80 Prozent der Fälle Arbeitslosigkeit..."

Wer sagt denn, dass man nach der Förderschule unbedingt ins BBW muss?!?! Die Abschlussprüfungen sind identisch der Regelschulen. Daher bin ich der Meinung, kann man sich doch ganz normal auch im Berufsleben bewerben...diesen Weg bin ich auch gegangen und viele andere Gehörlose.

Von: Berni

Datum: 16.12.2011 15:29

Ich bin der Meinung, dass Eltern von gehörlosen Kindern grundsätzlich SELBST entscheiden sollen, ob ihr Kind eine Förder- oder Regelschule besucht.

Beide Schulen haben Vor- und Nachteile: In Förderschulen ist das Bildungsniveau und die Erwartungshaltung niedriger und Gehörlosenlehrer haben oft eine mangelhafte Gebärdensprachkompetenz. In Regelschulen ist es der geringe Kontakt zu anderen gehörlosen Kindern. Es ist schwierig, die richtige Entscheidung zu treffen.

Ich wünsche den Eltern, dass sie jetzt nicht aufgeben, sondern weiterkämpfen.

Von: Lilith

Datum: 17.12.2011 21:02

eins verstehe ich nicht. Die Eltern können ihre Kinder ja auch in die Schule in München schicken. sie müssen ja nicht "auswandern" nach NRW.
Die Aussage von Karin Kester, dass nach einer Förderschule das Sondersystem Berufsbildungswerk folgt, finde ich übertrieben. niemand von uns und niemand von meinem Freundeskreis gingen in BBW.

aber eins stimmt es, Bildungsreform muss her.

Von: blumen80

Datum: 18.12.2011 00:03

Ich finde das echt toll. Eltern müssen hart kämpfen. Ich schäme mich in Bayern.

Von: Förderzentrum Augsburg

Datum: 19.12.2011 11:33

Die nachweislich falschen Darstellungen Frau Kestners veranlassen uns zu folgender Stellungnahme:
1. Die Sozialgerichte lehnten in ihren Entscheidungen eine Verpflichtung des Bezirks Schwaben zur Übernahme der Dolmetscherkosten in Höhe von ca. 140.000 ¤ pro Jahr für beide Kinder zusammen ab. Das Förderzentrum Augsburg kann mangels Zuständigkeit in keiner Weise die Erstattung von Dolmetscherkosten für die integrative Beschulung verhindern oder veranlassen.
2. Die Sozialgerichte nehmen in ihren Urteilsbegründungen unter anderem Bezug auf unsere Gutachten. Die Gutachten entsprachen in Form und Inhalt in vollem Umfang der gültigen Rechtslage.
3. Beide Gutachten wurden vom Sozialgericht Augsburg eingefordert und sind datiert auf den 15. März 2011. Ein überfraktioneller Gesetzesentwurf zur Umsetzung der Inklusion im bayerischen Schulsystem wurde erst am 28. März 2011 im Bayerischen Landtag eingebracht.
4. Während der gesamten Vorschulzeit erfolgte eine umfängliche Beratung der Eltern über alle Bildungswege für ihr Kind durch gebärdensprachkompetente Lehrkräfte.
5. Alle unsere Gehörlosenklassen werden ausschließlich von gebärdenkompetenten Gehörlosenlehrerinnen geleitet, unter anderem einer Gehörlosenlehrerin, die auch als Gebärdendolmetscherin tätig ist und einer hörgeschädigten DGS-kompetenten Gehörlosenlehrerin. Eine barrierefreie Kommunikation zwischen Lehrkraft und Schülern bzw. Eltern ist damit durchgängig gewährleistet.
6. Das Förderzentrum Augsburg unterstützt aktiv die integrative Beschulung hörgeschädigter Schüler. Derzeit werden im gesamten Regierungsbezirk Schwaben über 260 Schüler (bei 200 Schülern im Förderzentrum) an allen Schularten betreut. Diese Betreuung stand selbstverständlich seit Beginn des Schuljahres 2011/12 auch den beiden gehörlosen Mädchen zur Verfügung. Die Betreuung geschieht im Rahmen der von der Regierung zur Verfügung gestellten Personalstunden.
7. In den letzten zehn Jahren
- traten pro Schuljahr durchschnittlich 25% unserer Schüler der 4. und 5. Klassen in eine Realschule vor Ort, an die Realschule, Förderschwerpunkt Hören in München oder an ein Gymnasium vor Ort über,
- erreichten 90% unserer Hauptschüler den erfolgreichen Hauptschulabschluss. Davon bestanden 61 % die Prüfungen zum Qualifizierenden Hauptschulabschluss.
- wurden unsere Abschlussschüler mehrfach als Jahrgangsbeste aller Augsburger Hauptschüler geehrt.
Michael Pasemann
Direktor des Förderzentrums Augsburg – Förderschwerpunkt Hören

Von: Bernd

Datum: 19.12.2011 12:42

Für KK eingefügt:

Sehr geehrter Herr Pasemann, kein Mensch hat geschrieben, dass das FZ die Dolmetscherinnen zahlen soll.
Die Aussage, dass die Gutachten so nicht hätten geschrieben werden dürfen, stammt aus einem Email von Herr Sandor, die ich zitiert habe.
Insofern bin ich da der falsche Adressat für Ihren Leserbrief.
Sie haben schöne Zahlen aufgeführt zu den Übergängen an andere Schulen.
Meine Frage ist aber, wie viele taube Mädchen oder Jungen, die auf DGS angewiesen sind, sind in die Regelschule übergegangen bzw. wurden in die erste Klasse der Regelschule geschickt?
Die Antwort kann ich auch geben – KEINS!
Sie können sich aber jetzt dafür einsetzen, dass es öffentlich wird, dass beide Kinder in den Regelschulen wunderbar integriert sind und sie dort sehr gut und engagiert von hervorragenden Lehrern unterrichtet werden und natürlich akitiv am Unterricht teilnehmen können..
Karin Kestner

Von: Bernd

Datum: 19.12.2011 12:55

Zusatz (von KK):

Es gibt in dem FZ keine Sprachlerngruppe 4 – die bilingual unterrichtet wird.

Von: hansgeorg.busch

Datum: 19.12.2011 15:08

Vor diesen Weihnachten wird die Tür der Bayerischen Staatlichen Landesschule für Gehörlose (seit 2003 offiziell: Förderzentrum - Förderschwerpunkt Hören München) als die EINZIGE nochbestehende STAATLICHE Schule für Gehörlose in GANZ Bayern für immer geschlossen. Sein gesamtes Gebäude sollte nach Weihnachten der Erde gleich gemacht werden.
(Ja, ihr habt richtig gelesen: es gibt von da ab keine staatliche Schule für Gehörlose bzw. Hörgeschädigte in Bayern mehr. Nur höchstens bezirkliche oder private Einrichtungen)

Im Staat wird ganz fest geschrieben:
Jedes Kind ist schulpflichtig.
Jedes Kind hat Recht auf staatliche Schulbildung und Chancengleichheit.
Der Staat und Behörden verpflichten sich, sich den Bürgern verständlich zu machen.

Das heißt ganz klar, dass die beiden gehörlosen Mädchen eigentlich Recht haben, zur staatlichen Regelschule mit Dolmetscher (egal ob DGS- oder LBG-Dolmetscher) zu gehen.
Keine staatliche Schule für Gehörlose in Bayern mehr, dafür Recht, zur staatlichen Regelschule zu gehen! Man muss ja nicht zur privaten Schule gehen. Gell?

Die angegebene Statistik vom Förderzentrum ist eine typische und uraltbekannte Beschönigung.

WOW, Karin, WOW

Von: Buscape

Datum: 19.12.2011 16:42

Das Kind macht Fortschritte mag sein. Ist aber nicht von langer Dauer dieses Glück. Die Schülerin muss nämlich weiterführende Schule besuchen, also die Schule wechseln. Was kommt dann? Wenn die Mittel für eine Gebärdensprachdolmetscher, Begleitung, Gebärdensprach-Dozenten etc. nicht bewilligt werden, wo endet das?

Und lieber Hans Georg Busch: Ist es überhaupt gerecht, so viel Mittel und Aufwand nur einzelnen Kindern zur Verfügung stellen und nicht ALLEN - in einer guten GL-Schule wie München?

Von: hansgeorg.busch

Datum: 19.12.2011 17:16

Buscape,
die staatliche "gute GL-Schule" gibt es ab Weihnachten sowieso nicht mehr, damit Bayern Geld sparen kann. Dann eben für Dolmetscherkosten an staatlichen Regelschulen. Was würde die Gl-Schule als Gebäudekomplex mit Gesamtpersonal für NUR ein paar taube Schüler kosten? Bitte mache keine Milchmädchenrechnung, danke.
Es geht hier nicht um Geldfrage, sondern im Prinzip um Recht, was auch im Gesetz steht.

Von: Buscape

Datum: 19.12.2011 17:48

Es geht nicht um Geldfrage? Verstehe ich nicht. In diesem Fall eine außergewöhnliche Chuzpe gegenüber Gehörlosen. Ist schon in Ordnung, was du meinst.

Von: hansgeorg.busch

Datum: 19.12.2011 18:25

Buscape,
du hast in den ersten 3 (4 oder5?) Semestern Dolmetscher bekommen, wie ich dich oben so verstanden habe. Ich kenne sehr viele Gehörlosen, die in ihrem ganzen Leben kein einziges Mal Dolmetscher bekommen haben.
Wenn Kosten bei diesen beiden Mädchen gespart würde, käme dies Geld sicher nicht an Gehörlose oder GL-Vereine verteilt sondern eher wieder zu hörenden Händen zurück.

Von: Berni

Datum: 19.12.2011 18:44

Mich stören vor allem diese Argumente
A) "Die Antragstellerin könne nicht aktiv am Unterricht der allgemeinen Schule teilnehmen." (Stellungnahme des Förderzentrums Augsburg)
B) "Eine Regelschule mit Gebärdensprachdolmetscher allein kann aber für die gehörlosen Kinder nicht in gleichem Maße wie die Förderschule sicherstellen, dass sie das Ziel der Teilhabe an der Gesellschaft erreichen." (Pressemitteilung des Landessozialgerichts, http://www.lsg.bayern.de/presse/21953/index.html)

Zu A) sind Gebärdensprachdolmetscher für viele Gehörlose eine sehr gute Möglichkeit, um aktiv am Leben der Gesellschaft teilzuhaben. Insofern hätte die Sellungnahme lauten müssen: "Die Antragstellerin kann mit Hilfe von Gebärdensprachdolmetschern genause aktiv am Unterricht der allgemeinen Schule teilnehmen wie jeder andere nichtbehinderte Schüler auch".

Zu B) dürfte genau das Gegenteil der Fall sein, denn:
- Über 50 Prozent der Gehörlosen verlassen die Schule als funktionale Analphabeten.
- Etwa fünf Prozent der gehörlosen Schülerinnen und Schüler sind zum Zeitpunkt des Schulabschlusses kompetente Leser und Schreiber. In dieser Gruppe sind überproportional häufig die gehörlosen Kinder gehörloser Eltern vertreten.
- 95% der Gehörlosenlehrer beherrschen die Deutsche Gebärdensprache nur rudimentär. Wie soll ein gehörloses Kind nach dem Schulabschluss das Bildungsnivea eines Zehntklässlers erreichen, wenn die Gebärdensprachkompetenz der Lehrer nicht über das Niveau eines Drittklässlers hinausgeht ?

Würde die gehörlose Schülerin das Förderzentrum besuchen, wäre sie mit hoher Wahrscheinlichkeit die einzige Gehörlose in der Klasse neben anderen Schwerhörigen. Da die Schwerhörigen in der Regel keine Gebärden verwenden (wenn überhaupt, höchstens LBG), wäre die gehörlose Schülerin mit Gebärdensprachdolmetscher in der Regelschule weitaus besser integriert.

Von: tabaluga

Datum: 19.12.2011 19:21

@Berni: mich interessiert es: woher hast du diese Daten? Ich sehe es so wie du mit deinem A) und B). Aber daß nur 5 % der gehörlosen Schüler als kompetente Leser und Schreiber verlassen, überrascht mich aber doch! Erschreckend!

Von: Buscape

Datum: 19.12.2011 19:32

An H-G. Busch: Ich schrieb "DRITTLETZTEN SEMESTER", das soll nicht 3. Semester heissen und es spielt keine Rolle ob 4 bis 10 Semester beträgt. Rechenbeispiel 10. Semester - 3. drittletzten Semester = 7. Semester. BTW liegt mein Studium knapp 7 Jahren zurück.

Von: Berni

Datum: 19.12.2011 19:45

@tabaluga: Hier www.ph-heidelberg.de/wp/bimuelle/Schriftspra_und_Hoerschaed.doc (Seite 26)

Ich habe mich am Samstag mit den Eltern des gehörlosen Kindes unterhalten. Das Kind fühlt sich in der Regelschule sehr wohl und die Lehrerinnen sind sehr aufgeschlossen. Die ganze Klasse lernt jeden Tag 15 min. die Gebärdensprache. Wirklich beispielhafte Inklusion. Es wäre sehr schade, wenn das Kind die Schule wechseln müsste.

Von: Torben

Datum: 20.12.2011 13:37

@lilith: Ja, ich sehe auch wie du. Und auch ich verstehe nicht, warum die Eltern heute klagen wegen die Entfernung. Heute gleich in der Nähe. Damals habe ich und meine Eltern nicht geklagt. Ein großer Unterschied! Es war wirklich schöne Zeit damals.

Von: Lilith

Datum: 20.12.2011 14:13

Hans,
Das ist doch kein Untergang für die Gehörlosen!? Ich bin Befürworter, dass die Laimer Schule und Schule in Johanneskirchen zusammengelegt werden. Sie haben zurzeit nur ein einziges Problem, nämlich, die Regierung will nicht alles zahlen und für das bilinguales Konzept auch nicht.
Im Moment kämpfen die Lehrerinnen bzw. Erzieherinnen um den Erhalt der bilingualen Gruppen.

Es liegt an die Regierung, und nicht an die Schule. denn dort gibt's sehr viele Lehrerinnen, die DGS lernen wollen.

Berni,
ja das ist mir bewusst. eine traurige Wahrheit. Deswegen soll man dran kämpfen, dass die Bildungsreform in allen Förderschulen geändert wird. Wenn viele gl Kinder in die Regelschule kommen, dann wird der Reform nie klappen.
in Grundschule in München gibt's zurzeit eine bilinguale Klasse. und sie brauchen dringend noch mehr gl Kinder. und Vanessa soll meiner Meinung nach hingehen. Dann bleibt die Klasse bestehen und die andere gl Eltern wären glücklich darüber.

außerdem gefällt mir diesen Titel "Förderzentrum Förderschwerpunkt Hören" gar nicht. Eher soll "Förderschwerpunkt Kommunikation und Bildung" passen. naja

Paseman von Augsburger Schule,
deine Aussage:
In den letzten zehn Jahren
- traten pro Schuljahr durchschnittlich 25% unserer Schüler der 4. und 5. Klassen in eine Realschule vor Ort, an die Realschule, Förderschwerpunkt Hören in München oder an ein Gymnasium vor Ort über,
- erreichten 90% unserer Hauptschüler den erfolgreichen Hauptschulabschluss. Davon bestanden 61 % die Prüfungen zum Qualifizierenden Hauptschulabschluss.

das ist mangelhaft! nur 25%!!!! Schülerinnen schafften in Realschule zu kommen???
ich erwarte eine Zahl von mindestens 60%!!! Entweder sind die Schülerinnen dumm oder Ihre Lehrerinnen sind so inkompetent, den Schülerinnen richtig zu unterrichten!

Von: jepp

Datum: 20.12.2011 15:00

Lieber @Berni das mag alles schön und gut klingen, es ist sicherlich auch in einer Grundschule machbar mit den spielerischen erlernen von der Gebärdensprache für die ganze Klasse, spätestens in der Oberstufe sieht das anders aus!

Unabhängig davon: Die wöchentlichen Kosten für einen Gebärdensprachdolmetscher belaufen sich auf genau 1.319,12 und monatlich auf 5672,22 ¤. Bei mindestens 10 Jahren Schulpflicht kommt man auf die stolze Summe von insgesamt: 595582,68 ¤. Bei allen Respekt vor Gleichstellung/Inklusion, kann ich gut nachvollziehen, dass hier solche Summen abgelehnt werden!

Was fehlt ist eine moderate Anpassung der bisherigen Förderschulen bezüglich Kommunikation/Hören, sodass hier auch ausser dem Hauptschulabschluss, der Realabschluss oder das Abitur erlangt werden kann.

Oder aber die Förderschulen müssen komplett abgeschafft werden und es muss eine bundesweite einheitliche Regelung, bezüglich der Kosten für die Kommunikation, in den Regelschulen getroffen werden.

Ich kann allerdings nachvollziehen, dass die Eltern gerne die beste Schule für Ihr Kind hätten und das wäre ohne Zweifel, zum jetzigen Zeitpunkt die Regelschule plus Dolmi. Wobei ich allerdings sagen muss, dass dem Kind ein großes Stück Gehörlosenkultur entzogen wird, durch den Unterricht in der Regelschule.

Was die Aussagen der Karin Kestner an angeht, die kann aufgrund wirtschaftlicher Interessen, als berufliche tätige und staatlich geprüfte Gebärdensprachdolmetscherin keine seriöse und neutrale Stellungnahme beziehen.

Von: hansgeorg.busch

Datum: 20.12.2011 15:35

Lilith,
ganz selbstverständlich wäre es auch schön, dass Gehörlosenschule erhalten bleiben würde, ebenso Förderzentrum auch. Wer in einer Großstadt wohnt, hat Glück. Aber auf dem Land, wo keine Gl-schule oder Förderzentrum ist? Die tägliche Reise um die halbe Welt ist tauben Kindern nicht zumutbar. Deshalb vor Ort, also in die nächste Regelschule.
Warum unbedingt in die weite Gehörlosenschule mit Heim? Der Schwerpunkt soll taubes Kind selbst und nicht der Arbeitsplatz der Beamten im Förderzentrum! Taube Kinder dürfen keine Lückenbüßer der Klasse im Förderzentrum sein müssen, um andere Eltern zufriedenzustellen! Und auch keine Arbeitsplatzbeschaffer für Sonderlehrer!
Ja, es gibt auch gehörlose Eltern, die unbedingt nicht für bilinguale Gruppe im weiten Förderzentrum sind. Zu zeitverschwenderisch. Lieber mehr Zeit für Deutsch in der Schule, da kaum Deutsch zuhause in der gehörlosen Familie. Ich verstehe Sorgen gehörloser Eltern gut.

jepp,
keine seriöse Stellungnahme von Karin? Wenn gl und hd Eltern die Powerfrau Karin als ehrenamtliche Anwältin um Hilfe bitten, darf sie doch helfen. Ob es wirtschaftliches Interesse der DolmetscherInnen ist, ist doch sauwurscht. Hauptsächlich wird es für taube Kinder getan.

Von: Buscape

Datum: 20.12.2011 16:25

H-G Busch: " Lieber mehr Zeit für Deutsch in der Schule, da kaum Deutsch zuhause in der gehörlosen Familie. Ich verstehe Sorgen gehörloser Eltern gut."

Ich habe in den letzten knapp 10 oder 20 Jahren eine riesige Menge Gehörlosen und Schwerhörigen kennengelernt. Die Sprachkompetenz dieser Leute war (neben dem Hörvermögen) fast/häufig immer abghängig von deren Erziehung. Das bedeutet, ist die gehörlosen Familie bereit (und in der Lage!) Aufwand zu treiben um die durchs fehlende Hören entstehenden Defizite auszugleichen. Die Schule alleine kann es nicht richten. Deshalb ist dies viel (Sprach-)entscheidender.

Lilith: Mit dem Namen Förderschule blabla machen die Schulen es den Schüler/Schulabgänger schwer, hab ich hier richtig gelesen (!?!), ich hatte mich beworben, aber was komisch war, dass ich ohne weiteres einen Studienplatz bekommen hab, dass widerspricht sich doch!

Von: Lilith

Datum: 20.12.2011 16:25

hans,

Zeitverschwendung inwiefern?
ja ich verstehe auch eins nicht, wieso wohnen die gl Eltern weit von der Schule entfernt, wenn sie doch gl Kinder haben? Man müsste nicht unbedingt in einer Stadt wohnen, aber in der Nähe zur Schule kann man schon wohnen. Busfahrt bis 45min wäre ja noch ok.
wäre mir auf jeden Fall sicher, dass die Eltern nie auf die Idee kommen würden, unabhängig von der Entfernung, ihre Kinder in die Regelschule zu schicken, wenn früher schon immer DGS im Unterricht gab und die gl Eltern gutes Schriftdeutsch beherrschen können.

Von: Lilith

Datum: 20.12.2011 16:28

buscape,

das ist auch wieder richtig. Es liegt auch an die Eltern. Allein die Schule reicht es nicht aus.

ich bemerke selbst auch, dass sehr wenige gl Eltern ihrer Kinder die Bücher zum Lesen anbieten.

Von: Lilith

Datum: 20.12.2011 16:29

ich bemerke selbst auch, dass sehr wenige gl Eltern gibt, die ihre Kinder die Bücher zum Lesen anbieten.

Von: blumen801

Datum: 20.12.2011 18:45

Paseman von Augsburger Schule:Lehrerin kann nicht voll DGS, manche Gl Kinder versteht nicht LBG,in Förderschule Augsburg ist das Bildungsniveau.
lilith: ich lache schon. Bist du sicher,eltern geben wenig Kinder Bücher. Stimmt nicht,2 Mädchen sehr schlau und fühlen wohl Regelschule. Ist das nicht deine Entscheidung,Vanessa seine Eltern entscheidung.

Von: Lilith

Datum: 20.12.2011 22:53

blumen801,
ob ich mir sicher bin? nun, ich kenne einige gl Eltern, die nicht gern lesen und können das Wissen auch nicht weiter an die Kinder vermitteln. Über die Eltern von Vanessa kann ich nichts dazu sagen. Ich schrieb ja über allgemein.

buscape,
nein, ich meinte, wegen den Namen der Förderschule sieht man doch, dass die immer noch lautsprachlich orientiert sind. Man achtet ja schon immer auf das Sprechen und Hören. sie stehen ja immer im Vordergrund für die hd Eltern. und das muss geändert werden. Kommunikation und Bildung sollen im Vordergrund stehen.

Von: Fead

Datum: 21.12.2011 16:10

interessant
ich finde einige Förderschule hoffnungslos, niveaulos und bedeutungslos!
In meiner Kindheit habe ich insgesamt drei verschiedene GL-Schule besuchen. Dort richten die Lehrer/innen immer nur an Oral-Methode und bremsen soo Wissen-entwicklung der Kinder, weil sie oft sagen, tabu verbot tabu verbot tabu ohne BEgründung, weil die tauben Kinder sowieso nichts begriffen haben, hallo?
Die Kinder müssten beispielsweise in Mathe Lautsprache lernen statt 1+1=2,
einige Lehrer/innen dachten immer, dass die GL immer Schwierigkeit der mündlichen Kommunikation haben, WEIL GL Problem mit ihrem eigenen Verstanden haben, leider wohl eine ganze Menge Informationsdefizite!!!!

Wenn ich die tauben Kinder haben würden, dann würde ich dafür kämpfen müssen, dass die tauben Kinder zur Regelschule gehen müssen, wenn sie bei Regelschule gut passen.

Von: Buscape

Datum: 21.12.2011 16:53

An Lilith: Ich verstehe schon, was Du meinst. Theoretisch müßte das Bildungssystem komplett reformiert werden, aber dann kommt wieder das Geschrei nach der Kohle dafür. Plus: Ich habe das Gefühl, daß die Gesellschaft in vielem auch versagt, nicht nur in der Bildung, sondern auch in der Erziehung und Mentalität, sowie anderem.

Von: blumen801

Datum: 22.12.2011 09:31

Herr Pasemann,lügen und unwahrheiten schreibt.
Die persönliche Erfahrung der Eltern an der Gehörlosenschule und die höhere Schulbildung an Regelschule als in Förderschule in Augsburg das Bildungsniveau.

Fead;Das is Richtig.

Von: jepp

Datum: 22.12.2011 13:24

Der Brief ist zwar offen aber anonym, was soll man davon halten? Entweder steht man dazu offiziell, dann BITTE auch mit vollen Namen im Brief, oder man lässt man besser!

Von: Torben

Datum: 22.12.2011 13:39

GL-Cafe gibt auch schon heisse Diskussion. Wer nichts erfahren oder nicht gelesen hat. Hier nachlesen: http://www.gl-cafe.de/viewtopic.php?f=198&t=50366

Von: Vendetta

Datum: 22.12.2011 16:39

Ich kann mich ein paar Vorschreiber anschliessen. Als Eltern soll auch immer mitdenken, dass die GL-Gemeinschaft eine kleine Welt ist. Es wird dem Kind eher schaden, wenn es schief läuft. Ich kenne einige GL die Wahrnehmungsstörung haben. Das ist ein Problem, wenn im Zukunft wirklich alle zur Regelschule schiicken müssen. Darum muss Lösung gefunden werden. Echt nicht so einfach. Ich glaube UN-Konvention ist zu einfache Lösung vielleicht zu einfach gedacht ohne tief zu forschen und schon steht viele Fehler im Gesetz da weil alle Länder nicht gleiche Politik ist.

Von: hewritesilent

Datum: 01.01.2012 17:56

Hier mein Kommentar/Bericht bzgl. zum Thema (unten): http://hewritesilent.wordpress.com/2012/01/01/gehorlos-taub-horgeschadigt/

Von: Fead

Datum: 04.01.2012 13:12

Ein tolles Zitat:
Für die Bildungspolitiker Güll und Wild ist durchaus klar, dass die Umsetzung der Inklusion nicht zum Nulltarif zu haben ist. „Bayern ist wahrlich kein armes Land und verfügt über erhebliche Steuermehreinnahmen in den Jahren 2011 und 2012. Da kann man doch erwarten, dass diesen Mädchen unbürokratisch und schnell geholfen wird“, so die beiden 30. Dezember 2011 SPD-Parlamentarier.

Von: Buscape

Datum: 12.01.2012 14:14

Der Artikel von Augsburger Allgemeine "Tauziehen - benachteiligt oder nicht" war gut. Der Reichert hat den Kern getroffen und zwar klar.

Von: Buscape

Datum: 13.01.2012 22:59

Von: jepp

Datum: 14.01.2012 10:29

MIT FM-Anlage!? Ich habe die FM-Anlage 3 Monate zur Vorbereitung in einen Kurs (Klasse mit 22 Leuten) zwecks Umschulung zum Fachinformatiker genutzt und es hat NICHT's gebracht!

Zu meiner Person hochgradig schwerhörig beiderseits, 70 % schwerbehindert und laut Bescheid vom Versorgungsamt: praktische Taubheit beiderseits.

Das Problem mit der FM-Anlage war wie folgend: Die Übertragung und die Qualität des Ton war hervorragend und deutlich besser als NUR mit 2 Hörgeräten, sofern der Dozent das Mikro der FM-Anlage normalbedingt am Pullover/Hemd oben befestigt hatte.

Allerdings sprach der Dozent viel zu schnell, drehte und wendete sich. Unabhängig davon verstand ich gar nix, wenn die anderen Schüler sprachen! Natürlich hätte man hier auch ein externes Mikro anschliessen können, welches dann rum gereicht worden wäre.

Sicher kann man im Kindergarten und in der Grundschule solche Spielchen machen, sofern man aber damit in einer Klasse von 22 Erwachsenen damit ständig im Mittelpunkt steht, ist es auf Dauer ein Nervfaktor für die anderen!

Von: Peter B.

Datum: 02.03.2012 17:05

15.000 Euro Dolmetscherkosten??

Pro Dolmetscher also 7.500 Euro verdienst im Monat. Das Problem liegt an den Dolmetscher die sollen normale reale Verdienste bekommen und nicht mit Gerichstverhandlungen vergleichen. Unser einer bekommt auch nicht die Fahrten zur Arbeit und die Pausen und das Warten bezahlt.

Zum Andern haben die Gehörlosen einen anspruch auf einen Behindertenausgleich im Jahr auf ca 8000 euro (sagt man oft Säcken).

Eine Bekannte von mir Ihr gehörloses Kind geht seid einige Jahre auf Regelschule mit Dolmetscher. Ohne probleme, da es aus dem Säckchen bezahlt wird. Und zwar zu rägulären Lohn bzw. Stundenlohn. Ist immer noch super bezahlt die Dolmetscherin.

Zu einem beim Sport da braucht keine Dolmetscher dabei sein und bei bestimmten fächer auch nicht. sage ich mal aus eigener Erfahrung da ich selber gehörlos bin.

Welcher Vollzeitlehrer Verdient schon 7500 euro?? man soll das Problem bei den Dolmetscher anpacken. Sind meistens eh nicht mal Halbtags da. und danch Haben sie keine weitern Pflichten mehr wie Lehrern.

Einfachste wäre den Dolmetscher wechseln und stundenlohn ausmachen und schon wäre das thema erledigt und würde auch keine Gerichte mehr belasten.

Kalre ansage die Dolmetscher sollen sich schämen und nicht die Gehörlosen Eltern so ausnutzen und extreme Bariere aufbauen. nach verdienst ist das pure Abzocke

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Verbavoice
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Geb�rdenVerstehen
Hand zu Hand e.V.
Norddeutschens Reha- und Beratungszentrum f�r H�rgesch�digte (NRBH) in Hamburg
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Dr. Oliver Rien - Termine / Unterlagen / Seminare
Dolmetschservice f�r Geb�rdensprache