"Wir sind anders" ist der Titel einer Kinderbuchreihe, die Christian Kleiber in Eigenproduktion herausgibt. Verständnis wecken für Andersartigkeit, also auch für verschiedene Behinderungen, das ist sein Ziel. Als erstes Buch dieser geplanten Reihe ist "Hanna Hasenöhrl" erschienen.
"Dieses Kinderbuch soll unseren Kindern die Thematik Gehörlosigkeit nahe bringen, sowie den Umgang mit Betroffenen und deren Integration ins alltägliche Leben. Respekt, Toleranz und Unterstützung sind die Botschaft für unsere Kinder."
Ein Buch also für hörende Kinder, mit wohlgemeinten Zielen. Eine nette Geschichte mit ansprechenden Zeichnungen! Hanna, das gehörlose Hasenmädchen, fällt schon mal dadurch auf, dass sie KEINE Ohren hat. Eine Anleihe bei den Keinohrhasen. So würden Gehörlose also sicher immer und überall auffallen. Tun sie aber nicht. Eine Besonderheit der Gehörlosgkeit besteht ja eben gerade darin, dass sie eine unsichtbare Behinderung ist. Da ist dann beim Lesen des Buches schon eine Erläuterung durch mit- oder vorlesende Erwachsene nötig, wenn keine falschen Vorstellungen entstehen sollen.
Hanna kommt in eine "hörende" Klasse. Klar, auch in der Waldschule ist Inklusion angesagt. ;-) Aber oh Wunder: Der Herr Direktor Dachs kann so gut gebärden, dass er für Hanna dolmetschen kann. Naja, Wunderbares und Märchenhaftes gehören halt in ein Kinderbuch. Wenn Tiere schon sprechen und die Schule besuchen, warum sollte der Direktor dann nicht gebärden können? Schließlich kann sich ja auch Fabian Fuchs in Hanna Hasenöhrl verlieben. Und so nebenbei gibt es noch das Fingeralphabet, und wer mag, kann Hanna sogar eine E-Mail schreiben.