Sehen statt Hören - 07. Juni 1998 - 909. Sendung
"Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt
werden"
Aktionstag des Elternverbands Deutscher Gehörlosenschulen
Lyonel-Feininger-Ausstellung
Zeichnungen und Aquarelle in der Kunsthalle Tübingen
Badminton-Meisterschaften
5. Turnier des Deutschen Schwerhörigen Sport Verbandes
Moderator Hallo....
Es gibt einen wichtigen Bundesverband im Hörgeschädigtenbereich, der in den letzten
Jahren fast ein wenig in Vergessenheit geraten ist. Er vertritt die Interessen aller
Eltern, deren Kinder Gehörlosenschulen besuchen. Deshalb nennt er sich
"Elternverband Deutscher Gehörlosenschulen".
Nun haben die Eltern gehörloser Kinder vor kurzem wieder auf sich aufmerksam gemacht und
in Nürnberg einen großen Aktionstag veranstaltet.
"Aktion
Grundgesetz" Nürnberger Altstadt, 23. Mai 1998 Aktionstag des Elternverbands Deutscher Gehörlosenschulen zur Aktion Grundgesetz |
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Moderator: | Zu diesem Satz: "Niemand darf wegen
seiner Behinderung benachteiligt werden" ... hat ein Meinungsforschungsinstitut letztes Jahr eine Umfrage gemacht: Kennen Sie diesen Satz? Wo steht er? |
Elternverband: | 79 % der Bundesbürger wußten darauf keine
oder nur eine falsche Antwort. Fast 80 % der Leute wissen also immer noch nicht, daß ein solcher Zusatz schon seit 1994 in unserem Grundgesetz steht! |
Moderator: | Die Behinderten-Organisationen sind sich
bundesweit einig: Dieses Gesetz reicht bei weitem nicht aus! Die Lebenssituation Behinderter verschlechtert sich zunehmend. Ein Benachteiligungsverbot im Grundgesetz bringt viel zu wenig. Es muß genauere gesetzliche Regelungen geben, damit Behinderte im täglichen Leben wirklich gleichgestellt sind! Um darauf hinzuweisen, haben sich über 100 Behindertenverbände zur "Aktion Grundgesetz" zusammengeschlossen. (Führung: Aktion Sorgenkind) Sie veranstalten von Oktober 1997 noch bis Ende des Jahres 1998 eine große Öffentlichkeits-Kampagne mit Plakaten, Zeitungsanzeigen, Aufklebern usw. Auch ein Buch gibt es dazu. Hier ist es. |
Einblendung: | Buchtitel |
Moderator: | Auch im Fernsehen, sogar in privaten
Programmen, lief am 5. Mai, zum Europa-Protesttag der Behinderten, der folgende Werbespot: "Die Nachteile Behinderter müssen ausgeglichen werden, damit man eine Chancengleichheit mit nichtbehinderten Menschen hat." "Es nützt nichts, wenn schöne Gesetze geschaffen werden, die nicht in die Realität umgesetzt werden." |
Mann: | "Wir müssen behind. Menschen stärken, damit sie selbstbewußter auftreten." |
Frau: | "Was wir nicht vorher ausgrenzen, müssen wir hinterher nicht integrieren." |
Moderator: | Hier, auf der Veranstaltung des
Elternverbandes Dt. Gehörlosenschulen, fragen wir den 1. Vorsitzenden, Herrn Dr. Andreas
Schwab: Warum haben die Eltern diesmal die "Aktion Grundgesetz" in den Mittelpunkt gestellt? Was wollen Sie damit erreichen? |
Dr. Andreas SCHWAB: | Wir haben uns an der Aktion Grundgesetz
beteiligt, weil wir das Ziel, die Durchsetzung des Grundgesetz-Artikels, "Niemand
darf aufgrund seiner Behinderung benachteiligt werden", wichtig finden. Wir fanden es auch wichtig, uns daran zu beteiligen, um in D. klarer zu machen: Was ist für uns Gleichstellung gl Kinder? Welche Forderungen an die Erziehung und Bildung gehörloser Kinder in Deutschland leiten wir daraus ab? Z. B. ist es für uns unverständlich, daß Gebärdensprache im Unterricht an dt. GL-Schulen nicht vorkommt, daß es nicht möglich ist, das Kommunikationsmittel der Gehörlosen als Unterrichtssprache in den Schulen fest zu installieren. Dieses Grundrecht wollen wir einfordern. Das bestehende Angebot soll um einen Weg unter Einbeziehung von Geb.-Sprache erweitert werden. Dafür kämpfen wir und deshalb sind wir heute hier: Um unsere Arbeit, unsere Ziele darzustellen und klar zu machen, daß wir uns auf einen Paragraphen aus dem Grundgesetz berufen wollen! Jakobsplatz Podiumsdiskussion mit Vertreter/innen von 4 Parteien. |
Irene Maria STURM, Bd.90/Die Grünen: | Meine Fraktion fordert, und ich glaube, da
sind wir uns alle einig, daß wir neben der intensiven Förderung der Lautsprache die
Anerkennung der Dt. Gebärdensprache als gleichwertig haben wollen. Und wir wollen Entscheidungsfreiheit, wie die Kinder sprechen wollen: Ob mit Gebärdensprache oder Lautsprache oder mit beiden - so, wie es ihnen und der Entfaltung ihrer Persönlichkeit entspricht. Deshalb muß man in der Schule wie auch in Bildung und Ausbildung, Möglichkeiten schaffen, bilingual zu erziehen, zu unterrichten, zu lehren. |
Karl FRELLER, MdL CSU: | Es ist erfreulicherweise durch die
medizinische Technik, ich nenne CI, in den letzten Jahren gelungen, bei Kindern in einem
frühen Alter ein gewisses Restgehör zu erhalten bzw. zu ermöglichen. Aber wir müssen gerade deshalb auch ein besonderes Augenmerk auf die kleine Gruppe der Gehörlosen behalten. Deshalb ist es wichtig, daß der Gebärdensprache ein breiterer Raum geschenkt wird. Wir haben in Bayern jetzt Gottseidank eine verpflichtende Ausbildung in Gebärdensprache für Lehrer, die an GL-Schulen unterrichten wollen. Und wie Sie wissen, ist auch im neuen Lehrplan, der eben herauskam, der Gebärdensprache ein breiter Raum eingeräumt. |
Gudrun HEIDECKER, FDP: | Ich finde es toll, daß der Elternverband
heute auf die Straße geht. In Bayern werden die Probleme gl Kinder nicht richtig wahrgenommen. Mit Entsetzen stellte ich fest, daß es an den bayerischen GL-Schulen Lehrer gibt, die Gebärdensprache überhaupt nicht beherrschen. Das ist ein zentraler Punkt und eine wichtige Forderung von Ihnen: Die Lehrer fit zu machen in der Gebärdensprache! |
Eberhard IRLINGER, MdL SPD: | Es geht um Grundgesetz Art. 3: "Niemand
darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden". Und man muß auch den
Elternwillen durchsetzen! Wer anderswo den Elternwillen aufrechterhält, muß es auch hier tun. Ich sage das auch, weil ich Kinderbeauftragter meiner SPD-Fraktion bin. Es gibt die UN-Kinderrechts-Konvention. In Art. 12 steht deutlich drin: "Kinder haben ein Recht auf Kommunikation". Auch gehörlose Kinder! Sie sind weniger. Aber es muß allumfassend sein: Kommunikation für alle! |
Moderator: | Wenn Eltern hier in Deutschland ein Kind
bekommen, das gehörlos ist, haben sie keine Wahlmöglichkeit, ob sie ihr Kind nur
lautsprachlich oder auch mit Gebärdensprache, also zweisprachig, erziehen lassen wollen. Wann schafft es Ihr Verband, daß es auch bilinguale Angebote gibt? |
Dr. Andreas SCHWAB: | Der Elternverband alleine schafft es leider
nicht. Wir arbeiten daran. In Hamburg ist der zweisprachige Schulversuch 1999 abgeschlossen. Ein Zwischenbericht liegt vor. Die Ergebnisse, die dort veröffentlicht sind, sind durchweg positiv: Im kognitiven Bereich, beim Wissen der Kinder, hat sich ein Vorsprung gegenüber vergleichbaren Klassen auch an Schwerhör.Schulen ergeben. Man kann beruhigt sagen: Bilinguale Förderung bietet dem Kind hervorragende Lernmöglichkeiten. Gleichzeitig sind die Kinder gut im Schreiben und Lesen und einfach altersgemäß entwickelt. Wir hoffen, mit diesen Ergebnissen endlich eine Grundlage zu haben, wissenschaftliche Argumente, um diese Konzepte verwirklicht zu sehen. Es wird noch eine Zeitlang dauern. Aber die Tatsache, daß mittlerweile ausgebildete gehörlose GL-Lehrer und Sozialpädagogen zur Verfügung stehen, erleichtert es uns, diesen Weg zu gehen. Mit der Einstellung dieser Pädagogen in den Schulbetrieb wird sich automatisch eine zweisprachige Situation ergeben. Wenn Gebärdensprache in der Schule ist, wird sie weiterentwickelt, weil man sieht, welchen Kommunikationsvorsprung es für die Kinder gibt! |
Bericht Gerhard Schatzdorfer Reporter Jürgen Stachlewitz Dolmetscherin Sabine Goßner |
Moderator Jürgen
Stachlewitz:
Die Politiker-Aussagen in der Podiumsdiskussion waren z. T. widersprüchlich. Der eine
sagte, an den GL-Schulen in Bayern wird "Der Gebärdensprache ein breiter Raum
eingeräumt". Eine andere sagte, daß Lehrer die Gebärdensprache überhaupt nicht
beherrschen. Wir haben nachgeforscht und konnten in ganz Deutschland keine einzige
staatliche GL-Schule finden, in der die Deutsche Gebärdensprache im Unterricht offiziell
zugelassen ist. Aber wir lassen uns natürlich gern positiv überraschen.
Der Maler Lyonel Feininger ist uns hauptsächlich durch seine großen Ölgemälde bekannt,
die vorwiegend Gebäude darstellen in prismatischer Form. Warum dann eine Ausstellung
über ihn nur mit seinen kleinen Aquarellen und Zeichnungen? Über sie findet er seine
Motive, die er in großen Werken später herausarbeitet und die zu seinem
unverwechselbaren Stil führen.
Die Tübinger Ausstellung läuft noch bis zum 8. Juni in der dortigen Kunsthalle.
"Ausstellung Feininger" | |
Merkt vor Kunsthalle: | Hallo Kunstfreunde! Heute etwas Interessantes aus Tübingen: Die Kunsthalle zeigt Zeichnungen und Aquarelle von Lyonel FEININGER. Feininger kennt man als Mitglied der klassischen Moderne Deutschlands vom Anfang des Jahrhunderts. Er malt geometrische, durchsichtige Häuser mit Strahlen. Jetzt habe ich den Katalog bekommen und ich bin erstaunt: Das soll Feininger sein? Noch nie gesehen! Ich glaube, der Mann hat noch mehr gemacht als durchsichtige Häuser. |
Foto Feininger:: | Der Künstler mit 60 Jahren. Seinen Skizzenblock hat er immer bei sich. Er war da schon 11 Jahre Lehrer am berühmten BAUHAUS in Dessau. Feininger wurde 1871 in New York geboren. Er ist Deutsch-Amerikaner und kommt als 16jähriger nach Deutschland. Er bleibt fast 50 Jahre hier. Er beginnt als Karikaturist, Witzzeichner für Zeitschriften. Hier sehen wir einige boshafte Blätter, z. B.: Frauen, die eine Kunstausstellung anschauen - wie ich. Feininger zeigt überspitzt "Archetypen" der Gesellschaft. "Pfälzer in Paris". Eine Anspielung auf die Doppelmoral des Bürgertums. |
Merkt vor Zeichnung: | Feininger hat alle Zeichnungen sorgfältig vorbereitet. Zuerst machte er immer viele Natur-Notizen. Z. B.: er hat viele verschiedene Personen beobachtet und gezeichnet. Ebenso hat er Häuser, Straßen, Brücken gesammelt. Zu Hause hat er aus diesen Natur-Notizen ausgewählt. Er probierte, wie die Figuren und Häuser am besten zusammenpassen. Dann führte er die Zeichnung aus und umrahmte sie mit einer Linie. Dann schrieb er seinen Namen, das Datum und den Titel des Bildes hin. Die Zeichnungen sind fertige Kunstwerke. Einige dieser Zeichnungen benutzte F. später als Vorlage für große Gemälde. Z. B. diese mit dem Titel "Aufruhr". Feininger malt nicht die Schrecken der Revolution. Er zeigt die Begeisterung am Anfang der Revolte. |
Einzelne Figur: | Aufruhr = Aufbruch! Der Aufruhr erinnert an einen Maskenumzug. Hier sieht man schon die Anfänge des prismatischen Strahlenstils. Damit verbindet man den Namen Feininger. Feininger lebte kurze Zeit in Paris. Dort lernte er den "Kubismus" kennen. Er benutzte ihn als Anregung für seine eigene Stilentwicklung. |
Ausschnitt aus Bild: | Die Kirche von Gelmerode. Sie war sein häufigstes Motiv. Die Kirche ist auf 12 Gemälden und 30 Zeichnungen dargestellt. Ein anderes beliebtes Motiv von Feininger waren Stadtbilder. Er wollte neue Gestaltungsformen für gleiche Ausgangsformen finden. Eine neue Überraschung! Der technisch perfekte F., jetzt 47, zeichnet plötzlich wie ein Kind. Warum? Damals wurde der Wert der Kinderzeichnung entdeckt. Manche Forscher glaubten: Die Kinderzeichnung ist die Urform der Kunst. Einige Künstler übernahmen diese Ausdrucksform Kinderzeichnung. Z. B. auch Paul KLEE, ein Freund von Feininger. Der rote Geiger mit seiner blauen Geige. Er taucht immer wieder auf. Er wirkt unwiderstehlich wie der "Rattenfänger von Hameln". Feininger sollte Geiger werden - wie sein Vater. So kennt man Feininger: Streng konstruierte prismatische Gebäude - wie Kristalle - sich durchdringende Licht- und Schattenflächen. Ohne Menschen und ohne Natur. |
Christian J. BECKER, Fördergemeinschaft Gutes Hören: | Wir von "Gutes Hören" haben zum 2.
Mai eine Medienkampagne gestartet. Wir haben über 1000 deutsche Medien über den Tag der SH informiert zwei Wochen vor der Aktion und auch eine Woche vorher. Wir haben über die Presse informiert, aber auch im Internet. Viel Arbeit wurde geleistet für diesen 2. Mai. |
Interv.: | Wie ist der Tag der SH und Ertaubten bei den Passanten angekommen? |
Frau: | Ich finde es wichtig, daß über SH
informiert wird. Viele glauben: Das ist ein Altersproblem. Aber es betrifft mehr und mehr die Kinder. |
andere Frau: | Ich finde die Aktion ganz phantastisch. Ich arbeite in einer GL- und SH-Schule und nehme viel Material mit. Ich wünsche der Versammlung viel Erfolg. |
Mann: | Ich finde es gut, etwas zu erfahren. Ich habe sonst nie mit SH zu tun. |
Plakate: | Es ist wichtig, mehr Informationen an die
Bevölkerung zu geben. Wenn der Tag der SH und Ertaubten spielerisch gestaltet wird, dann bleibt die Hörbehinderung nicht länger "anonym". |
Bericht Jan Ake Staffansson |
Moderator In
diesem Jahr fanden zum 25. Mal die Deutschen SH-Tischtennis-Meisterschaften statt, diesmal
in Kassel. Zum 1. Mal gab es keine separate Damen-Team-Meisterschaft, da sich zu wenig
Teilnehmerinnen gemeldet hatten. Also wurden die Ergebnisse der Damen und Herren
zusammengerechnet.
Wie Sie selbst sehen werden, sind die Berliner nach wie vor sehr stark vertreten.
"SH-Tischtennis" | |
Film: | Die Tischtennis-Meisterschaften sind schon in vollem Gange. Der Austragungsort war diesmal Heiligenrode bei Kassel. Ein Favorit für das Herren-Endspiel: Jürgen HAMPEL aus Hannover. Sein Gegner: Rüdiger SCHULZ aus Berlin. Es nahmen 7 Teams am Mannschaftswettbewerb teil. Die Damen spielten diesmal bei den Herren mit. Im Finale standen sich Hamburg I und Berlin I gegenüber. 1997 konnten die Berliner ohne Probleme den Titel holen. Doch diesmal ging die Meisterschaft klar an Hamburg I. Das erste Endspiel am Samstag war traditionell das Damen-Doppel. Dieses Jahr entschieden die Berlinerinnen die Meisterschaft unter sich. Elke TÖNNIES und Gundula WERSCHE auf der einen Seite, hier in Aktion. Auf der anderen Seite: Katja NISPEL und Miriam WOLF. TÖNNIES/WERSCHE gewannen beide Sätze 21:19 und so die Meisterschaft. Das Herren-Doppel. Zwei Berliner Teams bestritten auch hier das Finale unter sich. Aufschlag SCHULZ/WILCZYNSKI - ein bewährtes Team mit viel Erfahrung. Der 1. Satz geht 21:17 an sie. Noch haben sie SCHOLZ/MOGHADAM im Griff. Die beiden sind Sieger der Hauptrunde und somit Favoriten. Spannend wird es, nachdem sie den 2. Satz gewinnen konnten. 20:10 für Wilczynski/Schulz. Der 3. Satz ist klar gewonnen. Jetzt ist ein 2. Endspiel nötig, um den Gesamtsieger zu finden. Wer hat die bessere Kondition und Konzentration? Wir sind mittlerweile im 3. Satz. Beide Teams haben wieder je einen Satz gewonnen. Jetzt führen W./Sch. klar mit 20:9. Das Spiel dürfte entschieden sein. Der letzte Ballwechsel, und Schulz/Wilczynski sind Meister 1998. 1. Satz im Endspiel der Damen: TÖNNIES und NISPEL aus Berlin. Es versprach ein spannendes Endspiel zu werden. Tönnies, schnell und treffsicher, ist hier noch etwas unkonzentriert. Die beiden sind fast gleich stark. So kam es immer wieder zu schönen, langen Schlagwechseln. Das sieht man sonst hier viel zu wenig. Elke Tönnies konnte sich einen leichten Vorsprung herausspielen. Er reicht, um den 1. Satz zu gewinnen. Der 2. Satz ging dann klar mit 20:14 an die Favoritin Katja Nispel. 20:20 im 3. Satz. Wer hat die stärkeren Nerven? 21:20 für Katja. Jetzt hilft nur noch absolute Konzentration. Aber Elke hat nicht die Nervenstärke. Katja Nispel wird deutsche Schwerhörigen Tischtennis-Meisterin 1998. Endspiel Herren Der Höhepunkt: Das Finale im Herren-Einzel. Der Favorit Rüdiger Schulz (rechts) gegen Jürgen Hampel aus Hannover. Im 1. Satz sind beide fast gleich stark. Hampel gewinnt knapp 22:20. Im 2. Satz wird Schulz angriffslustiger. Das bringt ihn in Vorteil. Schulz spielt sonst auf Abwehr, aber hier spielt er voll offensiv. Aber der Vorsprung bleibt knapp. Es steht zu viel auf dem Spiel. Der Ball geht ins Netz und der 2. Satz an Schulz. Schauen Sie sich jetzt das an. Schulz führt 20:15. 20:16 und 20:17. Hampel schafft den Ausgleich: 20:20. Er setzt jetzt alles auf eine Karte: 21:20. Wenn man so riskant spielt, ist die Fehlergefahr besonders groß. Schulz ist verunsichert durch die vielen Verlustpunkte. 22:21. Dann kann Hampel den Ball zum 2:1 durchbringen. 23:21 im 3. Satz! Sie müssen noch mal spielen, weil Hampel Sieger der Trostrunde war. Schulz konnte den 1. Satz für sich entscheiden. Jetzt kann Hampel noch einmal auf 20:17 aufschließen. Er gibt sich nicht so leicht geschlagen. Aber dann ist es soweit: Hampel verschlägt. Der neue deutsche Meister der Schwerhörigen ist Rüdiger SCHULZ.. |
Bericht Manfred Schramm |