Sammlung Lothar Scharf (D-Mühlhausen) und Bildersammlung des
Vereins zur Unterstützung der Gebärdensprache der Gehörlosen
Schweiz (VUGS) zu Gast an der HfH
Ausstellung: "Hören verstehen" Vom Umgang mit Hörbehinderung
während der letzten 200 Jahre
30. Oktober – 24. März 2014, Öffnungszeiten Montag bis
Freitag, von 10 bis 12 Uhr, 14 bis 16 Uhr oder nach Vereinbarung,
Eintritt frei
Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich,
Schaffhauserstrasse 239, 8057 Zürich
Die medizinische Forschung bietet gehörlosen Menschen heute
einige wirksame Hilfsmittel, und die Gebärdensprache gilt heute als
selbstverständliche und eigenständige Sprache gehörloser Personen
– doch das war nicht immer so. Die Interkantonale Hochschule
für Heilpädagogik Zürich (HfH) präsentiert in der Ausstellung
„Hören verstehen“ zahlreiche Exponate und
Illustrationen aus der Zeit von 1800 bis zur Gegenwart.
Das in den 1980er Jahren entwickelte Cochlea Implantat gilt als entscheidender medizinischer Durchbruch. Was aber gab es vor dieser High-Tech-Hörprothese? Ein besonderes Ausstellungsstück ist die Volta-Säule, die vor mehr als 200 Jahren Taubheit heilen sollte. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bewarben Anzeigenblätter Ohrensalben und -öle. Später wurde das Hören mit den Zähnen ein Thema und viele Kurpfuscher verdienten gut an kuriosen Heilmitteln bis ins 20. Jahrhundert hinein. Mit ihren eindrücklichen und witzigen Illustrationen zeigen gehörlose Künstler und Künstlerinnen von heute, wie zäh sie für ihre Art zu kommunizieren und für ihr Recht, in unserer Gesellschaft gleichberechtigt zu leben, kämpfen mussten. Lothar Scharf, ehemaliger Kulturbeauftragter der „Frankfurter Stiftung für Gehörlose und Schwerhörige“, Dr. Benno Caramore und Peter Hemmi, VUGS, haben die Ausstellung gemeinsam mit Prof. Dr. Karin Bernath, Prorektorin der HfH, und Michèle Berger, Lehrbeauftragte für Gebärdensprachdolmetschen, kuratiert. Die HfH gilt als Kompetenzzentrum für den Umgang mit Hörbehinderung und für Gebärdensprache in Forschung und Studium und bietet mit dieser neuen Ausstellung ein spannendes Forum.