Wie empfinden junge Künstler in Kairo ihre Position? Wie gehen
sie damit um, dass sie als Volk gespalten werden? Welche Gruppen
begegnen sich auf den Straßen Kairos, wo gibt es Dialog, wo Kampf,
wo Missverständnisse? Kann man ein treuer, loyaler Bürger sein,
wenn man gegen die Regierung protestiert? Oder MUSS man dafür auf
die Straße gehen?
Um Identität und Zugehörigkeit ging es auch R.B. Kitaj. Der
amerikanische Künstler beschäftigte sich sein ganzes Leben hindurch
mit seiner jüdischen Herkunft. Er erlebte den Holocaust nicht
selbst mit und empfand deshalb viel Schuld, doch er suchte im
Judentum immer nach einem Grund dafür, warum er sich so allein und
zerrissen fühlte. Die Diaspora, die die Juden erlebten, entsprach
seinem Innenleben und er nutzte seine Kunst, um seine Wurzeln zu
finden und mit seiner eigenen Lebensgeschichte umzugehen.
Wenn Sie diese Themen spannend finden, besuchen Sie Martina
Bergmanns aktuelle Führungen, zum Beispiel durch die Ausstellung
„Kairo.
Neue Bilder einer andauernden Revolution“ im Museum für
Kunst & Gewerbe oder die Ausstellung „R.B.
Kitaj. Eine Retrospektive“ in der Hamburger Kunsthalle,
sowie in zahlreichen weiteren Ausstellungen und Museen.