»Trinity« am 8. März: Einführung mit Gebärdensprachdolmetscherin
Bereits zum fünften Mal in dieser Spielzeit präsentiert die Donlon Dance Company/Ballett des Saarländischen Staatstheaters „ZeichenTanz“: Am Freitag, dem 8. März 2013 sind gehörlose und schwerhörige Zuschauer herzlich willkommen, Trinity barrierefrei zu erleben. Erstmals wird Gebärdensprachdolmetscherin Isabelle Ridder während der Vorstellung auf der Bühne die Stimmungen und Musik kommunizieren.
Damit greifen Marguerite Donlon und ihr Ensemble einen Vorschlag auf, den gehörlose Zuschauer in Feedback-Runden nach ZeichenTanz-Vorstellungen formulierten. „Wir wollen hinzulernen und gemeinsam das Angebot so weiterentwickeln, das es Gehörlosen am meisten nutzt. Die Verdolmetschung auf der Bühne ist ein Versuch, und wir sind gespannt auf die Rückmeldungen“, erklärt die Ballettdirektorin.
ZeichenTanz kommt an: Zuletzt haben mehr als zwanzig gehörlose Zuschauer Vorstellungen der Donlon Dance Company/Ballett des SST besucht.
»Trinity«
Alte Feuerwache, 8. März 2013, Vorstellungsbeginn 19.30 Uhr
Anmelden können sich gehörlose und schwerhörige Zuschauer unter tanz@theater-saarbruecken.de. Karten können über dieselbe Adresse bestellt werden oder über www.theater-saarbruecken.de.
»Trinity« steht für drei künstlerische Handschriften, die sich aus unterschiedlichsten Blickwinkeln mit wichtigen Fragen menschlicher Wahrnehmung beschäftigen: In welcher Beziehung stehe ich zu den anderen, was für Spuren hinterlasse ich und wie offen bin ich dafür, Neues, Unbekanntes und Schwieriges anzugehen? Die Choreografen Bernard Baumgarten, Marguerite Donlon und Fernando Hernando Magadan nutzen Körper, Tanz und Bewegung, um ungewöhnliche Wege zu finden.
Der Luxemburger Bernard Baumgarten arbeitet seit 1993 als freiberuflicher Choreograf und gründete 1995 die Kompanie UnitControl. Seit Oktober 2007 ist er künstlerischer Leiter des Centre de Création Chorégraphique Luxembourgeois TROIS C-L und des Danz Festival Lëtzebuerg. In seiner Choreografie „Menschen“ konzentriert sich Bernard Baumgarten auf Begegnungen: Wie begegnen wir uns und was haben wir früher versäumt? Kleine Gesten beschwören Bilder aus einer vergangenen Zeit – sie zeigen Leidenschaften auf, die nicht mehr wahrgenommen werden können, sich aber an der Erinnerung entzünden.
Marguerite Donlon ist seit 2001 Ballettdirektorin am Saarländischen Staatstheater und künstlerische Leiterin des Internationalen Tanzfestivals »n.o.w. dance saar«. Gastchoreografien führten sie u. a. zum Nederlands Dans Theater II, zum Stuttgarter Ballett, zu Hubbard Street Dance, Chicago, und zuletzt zur Rambert Dance Company in London. Für »Trinity« macht sich Marguerite Donlon auf eine Reise durch die unterschiedlichen Bewusstseins-Ebenen: Fünf Tänzer setzen sich mit ihrem Beruf, mit ihrer Berufung auseinander. Sie reflektieren den Weg dorthin, suchen Spuren und positionieren sich als Solist genau wie als Mitglied eines Kollektivs.
Der spanische Tänzer und Choreograf Fernando Hernando Magadan lebt in den Niederlanden, wo er am Nederlands Dans Theater in zahlreichen Stücken von Paul Lightfoot und Sol León, Jiři Kylian, William Forsythe und Mats Ek getanzt hat. Seit seinen choreografischen Anfängen hat er u. a. Werke für das Nederlands Dans Theater, für das Ballett Mainz und ein Solo mit den Aspiranten des Hamburg Ballett kreiert. Ausgehend von der Spielstätte Alte Feuerwache, steht in seiner Choreografie „Reflections in real time“ das Element Wasser im Mittelpunkt. Was für ein Bild spiegelt sich im Wasser, wie betrachtet man sich darin? Was erkennt man über sich selbst?