Am Design Research Lab der Berliner Universität der Künste (UdK) entwickeln Tom Bieling und Ulrike Gollner den "Mobile Lorm Glove", ein Kommunikationsgerät in Form eines Handschuhs, mit dessen Hilfe sich das deutsche „Lorm“-Alphabet in digitalen Text übersetzen lässt und umgekehrt. Textile Drucksensoren ermöglichen es taubblinden Benutzern, Textnachrichten zu erstellen, die sich automatisch an Handies oder Computer verschicken lassen. Mit Hilfe kleiner vibrierender Motoren auf der Rückseite des Handschuhs kann der/die BenutzerIn eingehende Nachrichten durch vibrotaktiles Feedback wahrnehmen. Ein Bluetooth Modul regelt den Datentransfer zwischen Handschuh und Smartphone des Benutzers. Der Versand von SMS Nachrichten wird somit ebenso möglich wie gemeinsames „chatten“, oder etwa das „Erfühlen“ von Hörbüchern.
Durch den Mobile Lorm Glove ist die körperliche Anwesenheit der Gesprächspartner nicht mehr zwingend erforderlich. Nachrichten können nun auch über Distanz verschickt werden. Entweder zu anderen Lorm Gloves oder auf Mobiltelefone, Computer etc. Ebenso können Nachrichten von Mobiltelefonen auf Lorm Gloves versendet werden. Dies vereinfacht es wiederum mit mehreren Menschen zeitgleich zu kommunizieren. Textnachrichten lassen sich außerdem mit Hilfe einer Text-to-Speech Software übersetzen. Die Möglichkeit, mit mehr Menschen als bisher ins Gespräch zu kommen, sowie der vereinfachte Zugang zu bisher nur schwer zugänglichen Informationen verhilft seinen Benutzern somit zu mehr Unabhängigkeit.
Wie das Ganze funktioniert, lässt sich in folgendem Video bestaunen: Mobiler Lorm-Handschuh - Ein Kommunikationsgerät für Taubblinde