Natürlich geht es bei einer Tagung zum Thema "barrierefreies Internet" um ALLE Behinderten. Die Gehörlosen und ihre Bedürfnisse waren aber ständig präsent und nicht zu übersehen. Als Teilnehmer und Experten, aber auch indirekt durch die Dolmis. Einen solch massiven Einsatz von Gebärdensprachdolmetschern hat es wohl noch nie zuvor gegeben. Insgesamt ca. 20 Dolmetscher waren aktiv. Bei der Einführungsveranstaltung im Plenum gleich 4 gleichzeitig, 2 für DGS und 2 für LBG. Von den Workshops liefen immer 8 parallel, d.h. es waren immer mindestens 16 DGS-Dolmis im Einsatz, plus evtl. gewünschte LBG-Dolmis. Auch in den Pausen und beim "barrierefreien Barbecue" standen Dolmis zur Verfügung, damit Gehörlose mit anderen Teilnehmern - und die mit ihnen - kommunizieren konnten. Selbst wenn in Workshops kein Gehörloser anwesend war, wurde gedolmetscht - vor der Kamera für die Liveübertragung im Internet. Die hat übrigens einen gigantischen technischen Aufwand erfordert. In jedem Workshop gab es mindestens 3 Videokameras und einen "Kontaktmann" für Fragen und Kommentare von Zuschauern aus dem Internet.
Zum Auftakt der Tagung wurden die Ergebnisse einer Umfrage zur
Nutzung des Web 2.0 durch Menschen mit Behinderungen präsentiert.
600 Behinderte hatten sich an der Umfrage beteiligt, davon ca. 300
Gehörlose und 100 Schwerhörige. Erstaunlich, fast 2/3 der
Umfrageteilnehmer also deafies! Die Gründe dafür: Jede Frage der
Umfrage war mit einem DGS-Video versehen. Die erste für Gehörlose
total barrierefreie Umfrage also! Kein Wunder, dass sie diese
Chance ausgiebig genutzt haben. Der Beweis dafür, dass Gehörlose
sich durchaus beteiligen, wenn man ihnen die Chance dazu gibt.
Naja, und ein wenig haben wir vielleicht auch zur Beteiligung
beigetragen mit unserem Hinweis auf die
Umfrage. ;-) (ist inzwischen abgeschlossen!)
Weitere Einzelheiten zu den Umfrageergebnissen und zur Tagung
erfahren Sie demnächst auf den Seiten von Einfach für
@lle - mit den Videos von allen Präsentationen und
Workshops, samt Dolmi-Einblendungen.
Einen kurzen zusammenfassenden Bericht können Sie schon in der
Pressemitteilung der Aktion Mensch lesen: