Hans Lieser wurde 1925 gehörlos in Kordel geboren und ist eines der etwa 2.200 Opfer, die in den Jahren 1934-1935 im Trierer Bezirk zeugungsunfähig gemacht wurden. Im Gegensatz zu den meisten Betroffenen und deren Angehörigen schweigt Hans Lieser nicht. Er ist der erste gehörlose Zwangssterilisierte, der vor eine Kamera tritt und seine Geschichte preisgibt. Mit Hilfe eines Gebärdensprachdolmetschers erzählt er ganz offen von seiner Zwangssterilisation.
Die Dokumentarfilmer Harry Günzel und Bettina Leuchtenberg (www.filmschnittstelle.de) haben einen 20-minütigen Film über Hans Lieser und das Thema Zwangssterilisation gedreht. Zu sehen ist der Film im Trier-Kino des Stadtmuseums Simeonstift. Das Trier-Kino ist so konzipiert, dass der Besucher vor Ort selbst entscheidet, was er sehen will. Der Besucher kann auch wählen zwischen der „normalen“ Version und einer Version mit Gebärdensprachdolmetscher.
In der SWR Landesschau werden am 21. Mai um 19.00 Ausschnitte aus dem Kurzfilm "Komm doch mit, sei ganz ruhig, wir gehen mal dahin…" gezeigt. Im Studio berichten der Historiker PD Dr. Thomas Schnitzler und die Zeitzeugin Dr. Annemarie Körholz über die Zwangssterilisation in der Region Trier während der NS-Zeit.