Der Fernseher und der Receiver stören die Funktion einer HGT-Blitzanlage. Wer weiß kostengünstige Abhilfe?
Diese Frage kommt von Sabine Hinz.
Antworten bitte an info@taubenschlag.de.
Letzte Woche rief mich ein Mitglid des Vereins der Hörgeschädigten Mönchengladbach an und wollte einen Rat. Sie hatte in ihrer neuen Wohnung eine 4 Jahre alte Blitzanlage für das Telefon und die Türklingel instaliert. Diese Anlage funktionierte im Erdgeschoss, aber nicht im 1. Stock ihres Hauses. Zuerst dachte ich, daß Problem läge an verschiedene Stromkreise in einem Haus. Eine Nachfrage bei HGT in Münster ergab, daß es daran nicht läge. Wir sollten doch mal den Fernseher und den Receiver aus der Steckdose stecken. Manchmal würden diese Geräte die Blitzanlage stören.
Und siehe da es funktionierte auch im ersten Stock. Nun wäre es ja ziemlich hinderlich, diese Geräte auszustecken, zumal die Schwerhörige ja auch beim Fernsehen ereichbar sein möchte. Also noch einmal bei HGT anrufen. Des Rätsels Lösung ist ein Entstörgerät, das für ca. 60 - 70 DM bei HGT zu kaufen ist. Selbstverständlich übernimmt die Kasse diese Kosten nicht und selbstverständlich braucht man für Receiver und Fernseher je ein Entstörgerät, berichtete HGT. Nun wir werden es ausprobieren und in zwei Wochen kann ich Ihnen das Ergebnis sagen. Vielleicht hat einer von Ihnen ähnliche Erfahrungen gemacht oder einen günstigeren Rat. Ich würde mich freuen.
Ernst Norbert Möller
1. Vorsitzender
Verein der Hörgeschädigten Mönchengladbach u. Umbebung e. V.
Antwort von Christian Vogler: Hallo, erstmal vorweg, ich bin kein Experte auf diesem Gebiet. Weitere Kommentare sind also sehr willkommen. Ich kenne leider nicht den korrekten Begriff für diese "Entstörer", die HGT Euch verkaufen will, aber ich kann mich erinnern, von solchen Geräten schon in ganz anderen Zusammenhängen gelesen zu haben. Von daher würde ich an Eurer Stelle erst einmal einen gutsortierten Elektronikladen mit fachkundiger Beratung aufsuchen und denen von Eurem Problem erzählen. Was Ihr im Prinzip braucht, ist ein Gerät, das die elektromagnetischen Impulse, die der Fernseher und der Receiver auf die Steckdose ausbreiten, herausfiltert. Wenn die so ein Ding haben, stehen die Chancen gut, daß es billiger ist als das, was HGT anbietet. Ob Ihr zwei oder nur eines von diesen Geräten braucht, hängt davon ab, wie weit der Fernseher und der Receiver voneinander entfernt sind. Wenn Ihr sie an das gleiche Verlängerungskabel anschließen könnt, sollte es eigentlich reichen, dieses Gerät zwischen Verlängerungskabel und Steckdose in der Wand zu schalten. Bitte sagt doch einfach mal Bescheid, wenn sich Neues ergibt. Das würde andere Leser bestimmt auch interessieren.
Gruß
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Antwort von Bernd Schneider: Hallo Herr Möller, wir hatten mit unserer Blitzanlage ein ähnliches Problem (beim Klingeln blitzt es im Wohnzimmer aber nicht in der Küche). Als ein Techniker alle Steckdosen-Zuleitungen im Verteilerkasten auf eine Phase (Stromkreis) legte, hat alles tadellos funktioniert. Die Techniker-Lösung könnte bei Ihrem Mitglied allerdings teurer sein als die HGT-Enstör-Lösung, wenn der Techniker alle Steckdosen-Zuleitungen (Erdgeschoß und 1. Stock) auf die 1. Phase und die Zuleitungen für Fernsehen und Receiver auf die 2. Phase klemmen würde. Eine andere Möglichkeit, den Fernseher und Receiver zu entstören, liegt darin, in die Stromzuleitung 10 kleine (3cm) Schlaufen zu machen und die Schlaufen mit z.B. Tesafilm zusammenzuhalten. Die Schlaufen wirken wie eine Entstörspule. Vielleicht klappt es damit ?! Schöne Grüße
Bernd Schneider
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Antwort von Frank Zimmermann: Hallo Herr Möller, zur Entstörung von TV und Receiver sollte man auf jeden Fall einen Radio- und Fernsehtechniker befragen. Die benötigte Entstördrossel, die dann direkt in das betreffende Gerät eingebaut wird, ist in der Regel erheblich billiger als das Angebot von HGT. Mit freundlichen Grüßen Frank Zimmermann |
Hallo Taubenschlag- Freunde, jawohl, dieGeschichte geht weiter. Nachdem die Betroffene diese zwei Entstörer geschickt bekam und natürlich direkt angeschlossen hat, funktionierte die Blitzanlage einwandfrei. Sie hatte den Fernseher und den Receiver jeweils über einen Entstörer an die Steckdose angeschlossen. Aber - und deshalb geht die Geschichte weiter - in der Nacht spielte ihr Lichtwecker verückt. Dieser Lichtwecker ist zwar nicht über den Entstörer angeschlossen aber über der gleichen Steckdosenleiste in der Wand. Nun dieser Wecker blitzte in der Nacht drei Mal ohne ersichtlichen Grund und hatte sogar noch die Frechheit am Morgen pünktlich zum Aufstehen zu klingeln. Die Betroffene versicherte mir, daß es sich wirklich so zugetragen hat und fragte mich um Rat. Ich bat sie, den Lichtwecker auch über diesen Entstörer in die Steckdose zu stecken. Für mich besteht zwischen einem Lichtwecker und den Problemen der Blitzanlage kein Zusammenhang und warte erst einmal ab, ob weitere Probleme auftreten. Ansonsten weiß ich nur einen Letzten Rat: Umziehen! Schöne Grüße Ernst Norbert Möller 1. Vorsitzender des Vereins der Hörgeschädigten Mönchengladbach. |
Liebe HGT Kunden ! Schade daß ich die Diskussion erst jetzt finde. Bei den Störern gibt es zwei Sorten: 1. die "Schreier". Die senden selbst Funkwellen aus. Unsere Empfänger verstehen nicht, weil die Störwellen zu stark sind. Schreier sind selten. Ein Beispiel sind Niedervolt-Lampen mit elektronischem Netzteil. 2. die "Fresser". Das sind Geräte, die fressen unsere Funkwellen auf. Die Fresser sind die Mehrheit. Gegen beides hilft der Entstör-Zwischenstecker, der in beiden Richtungen keine Hoch- frequenz durchläßt. Bis vor 3 Jahren konnte man die Zwischenstecker noch im Fachhandel kaufen. Seit dem müssen wir sie selber in Handarbeit bauen. Und jetzt die traurige Wahrheit: Die ganze Funkübertragung an den Stromleitungen entlang ist veraltete Technik aus den 80er Jahren . Das ist bei Humantechnik und HGT genauso. Der Verdienst an den Lichtsignalanlagen ist zu gering um eine moderne Technik zu entwickeln. Anders als jemand von uns das gesagt hat muß die Krankenkasse den Entstörzwischenstecker doch bezahlen. Der Aufwand, das dem Bearbeiter bei der Krankenkasse klar zu machen, ist aber so groß, daß nur wenige Kunden das durchstehen. Auch für uns ist das ein Finanz- problem. Wenn einer unser Ingenieuere 1 Stunde ein Gutachten schreibt, wer bezahlt das ? Mit freundlichen Grüßen Dr. Michael Krause |
Lieber Herr Dr. Krause, die meisten Gehörlosen verzichten auf den Entstörzwischenstecker, weil 1.) kaum jemand weiß, daß es ihn gibt (wußte ich bisher auch nicht) 2.) entweder zu teuer ist 3.) oder der Antrags-Aufwand zu groß ist, damit die Krankenkassen die Kosten übernehmen. Gegen Punkt 1) hilft nur informieren, sowohl im Taubenschlag als auch in allen Hörbehindertenzeitschriften ("Gehörlosenzeitung", "Selbstbewußt werden", "Unsere Gemeinde" etc.) Falls der Zwischenstecker wirklich zu teuer ist, dann könnte man den Antrags-Aufwand gering halten, indem die HGT nur EIN Gutachten erstellt, aber dieses Gutachten allen Gehörlosen und Schwerhörigen zum Download zur Verügung stellt bzw. man es bei der HGT zum Selbstkostenpreis anfordern kann. Es gibt ja mittlerweile jede Menge Musteranträge für Schreibtelefon, Lichtsignalanlage usw. da könnte man doch sicher auch das Gutachten dazulegen ?! Hat die HGT mit dem Gutachten irgendeine Möglichkeit, damit der Hilfsmittelkatalog der Krankenkassen entsprechend geändert wird ? Herzliche Grüße |
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