KBW
- kotz! brech! würg! -

Bernd Schneider, selbst hörgeschädigt, Vater eines gehörlosen Sohnes,
über seine Erfahrungen mit der Gehörlosenschule:

Was mich zur Zeit beschäftigt (eigentlich schon länger), sind die miserablen Gebärdensprachqualitäten der Gehörlosenlehrer. Zwar wurde vom Bay. Ministerium verordnet, daß ein Gebärdenkurs besucht werden muß, trotzdem habe ich nicht das Gefühl, daß sich etwas verbessert hat.

Ich brauchte z.B. damals im Elternbeirat in der Gehörlosenschule immer einen Gebärdensprachdolmetscher, weil die Lehrer kaum Gebärden können (wie unterrichten die eigentlich unsere Kinder?). Ist eigentlich logisch, daß gehörlose Kinder weit unter ihren Möglichkeiten bleiben. Eine regelmäßige Gebärdensprachprüfung wie bei den Gebärdensprachdolmetschern wäre da wünschenswert.


Ich war vor ca. 5 Jahren einmal "Am Tag der offenen Tür" beim Unterricht in der Gehörlosenschule dabei:
Tatort: 10 Klasse,
Unterrichtsfach: Deutsch
Der Lehrer fragt: "Wenn der Bub fällt und sich verletzt, was sagt er ?" Ein gehörloser Schüler antwortet: "Nicht schlimm !" Der Lehrer fordert den Schüler auf, die Antwort an die Tafel zu schreiben und der Schüler schreibt "Nicht glimm".

Ich war so geschockt, daß ich mich gefragt habe, ob hier Gehörlose zu Analphabeten ausgebildet werden ?!

Als Elternbeiratsmitglied stießen meine Forderungen nach Schulbüchern und Gebärden-Pflicht für Lehrer auf wortwörtlich "taube" Ohren.

Bernd Schneider
Vater eines gehörlosen Sohnes
E-Mail: Bernd.Schneider@psg-online.com