Wie geht’s weiter?
von Marianne K.


Nachdem sich die erste Panik jetzt gelegt hat und wir außerdem sehen, daß es weiterhin Möglichkeiten gibt, warten wir einfach ab und versuchen, unseren Kindern ein möglichst normales Leben zu geben. Sobald wir wieder in Deutschland sind, werden wir gemeinsam einen Gebärdensprachkurs besuchen und ich möchte, daß Niklas Kontakt zu anderen Schwerhörigen und auch Gehörlosen aufnimmt. Er soll nicht das Gefühl bekommen, daß alles vorbei ist, wenn man nicht mehr hören kann. Ansonsten warten wir ab und hoffen, daß es nicht mehr schlechter wird.

Niklas kommt im September in die Schule und wir haben schon Kontakt mit der pädaudiologischen Beratungsstelle aufgenommen. Sie werden einen Berater in die Schule schicken, um die Lehrer mit dem Problem ‘hörgeschädigtes Kind in der Klasse’ vertraut zu machen. Der Hörgeräteakustiker wird ihm eine Mikroport-Anlage anpassen, die er bei Bedarf nutzen kann. Mit der sehr netten Rektorin habe ich schon telefoniert und sie hatte keine Berührungsängste. Von anderen Müttern habe ich gehört, daß es da mit anderen Schulen auch negative Erfahrungen gibt, also haben wir wohl Glück gehabt. Im Moment hoffen wir einfach, daß alles gut geht.

Niklas spielt seit einem halben Jahr Klavier und es macht ihm großen Spaß. Er hat keine Probleme, Töne zu unterscheiden und ist auch rhythmisch sehr gut. Solange es geht, soll er machen, was ihm gut tut und Spaß macht, und gegebenenfalls gibt’s ja noch das Cochlear Implantat.

Trotzdem, jedesmal, wenn er (vielleicht nach dem Schwimmen) zu oft ‘Was?’ fragt, ist doch eine gewisse Unruhe da, daß der neue Schub vielleicht gerade anfängt. Aber damit können und müssen wir halt leben.

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