KBW
- kotz! brech! würg! -

Eine Dolmetscherin berichtet:

Eine Hochzeit.... Der schönste Tag im Leben zweier Menschen. So sollte das sein.

Die Situation: Kirchliche Trauung mit Gebärdensprachdolmetscherin... Alles läuft gut und schön bis zu dem Moment, als der kath. Gehörlosenseelsorger das Wort in die Hand nimmt. Er hatte der Dolmetscherin vorher schon gesagt, dass er die Traurede und die Zeremonie selbst in Gebärdensprache machen möchte. Er hat ja einmal wöchentlich Gebärdensprachunterricht... Er kann das gut, er ist ja Gehörlosenpfarrer. Was dann kommt, treibt der Dolmi das blanke Entsetzen in die Augen und nicht nur der. Auch die Brautleute sind sichtlich schockiert und fassungslos. Er gebärdet in LBG und in einer Dimension, als hätte er noch nie von einem Gebärdenraum gehört. Dazu spricht er laut und laaaaaaaaaaangsam auf einem intellektuellen Niveau, welches unter dem von Kleinkindern liegt. Die alten Leute sind begeistert. Der Pfarrer, ja der gibt sich soviel Mühe mit den armen Leuten, die nicht hören können.... Die gehörlosen Gäste und das Brautpaar versuchen, Haltung zu bewahren. Sichtliche Erleichterung, als der Trauakt vorüber war und die Dolmetscherin den weiteren Ablauf dolmetschen durfte. Reaktionen nach der Hochzeit, vor allem Enttäuschung bei den Brautleuten..."wenn wir das vorher gewußt hätten...." Da kann man nur sagen: "Schuster, bleib bei Deinen Leisten!"
Nichts gegen Gehörlosenseelsorger, die werden sicherlich gebraucht. Aber ob sie auch wirklich die Qualifikation haben, religöse Themen in die Gebärdensprache zu tranportieren....? Vielleicht sollte man jemanden fragen, der sich damit auskennt.


Albin Zeck, Pastoralreferent, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Kath. Seelsorge für Hörgeschädigte in Bayern, ist mit der Meinungsäußerung der Dolmetscherin nicht einverstanden:

Frau Dolmetscherin, das ist nicht fair!