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HÖREN
Aktuelle
Sendung, Folge 1113:
24. November
2002, 9.15 bis 9.45 Uhr
RÜCKBLICK AUF
WECHSELVOLLE ZEITEN:
DIE GESCHICHTE
DES DEUTSCHEN GEHÖRLOSENBUNDES
Vor
75 Jahren wurde der erste bundesweite Verband der Gehörlosen gegründet, der
Reichsverband der Gehörlosen Deutschlands (Regede). Wie kam es dazu? Warum in
Weimar? Wie versuchten Gehörlose damals, sich gegen die drohende Zwangs-
sterilisierung
zur Wehr zu setzen, bevor dann viele von ihnen Opfer des Nazi-Gesetzes „zur
Verhütung erbkranken Nachwuchses“ wurden? Thomas Zander befragt Jochen Muhs
über die kurze und tragische Geschichte dieses Verbandes.
Wie
kam es nach dem 2. Weltkrieg zur Gründung des Nachfolge-Verbandes, des
Deutschen Gehörlosenbundes? Wer war Karl Wacker, der erste Präsident?
Welche
politischen Erfolge wurden von Gehörlosen für die Gehörlosen in der
Bundesrepublik erzielt? Jürgen Stachlewitz befragt dazu Gerlinde Gerkens,
Präsidentin des Deutschen Gehörlosenbundes, und den Deaf-History-Forscher Helmut
Vogel.
Zur
Gründung des Gehörlosenverbandes des DDR (später: Gehörlosen- und
Schwerhörigenverband GSV), seiner Zielsetzung und Funktion befragt Thomas
Zander einen Zeitzeugen, den ehemaligen hochrangigen Verbandsvertreter Gerhard
Sauerbrey.
Auch
die Gehörlosen hatten ihren „Mauerfall“ und ihre Probleme bei der Vereinigung
von Ost und West. Gerlinde Gerkens und Helmut Vogel schließen den Bogen zur
Gegenwart, sprechen über die Bedeutung der Geschichte für die Gegenwart und
wagen einen Blick auf die zukünftige Arbeit des Deutschen Gehörlosenbundes, die
durch große Finanznot in Gefahr ist.
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