Am Sonntag, den 11.3.2012 um 15 Uhr Uhr führt Helmut Vogel durch die Ausstellung "Bilder im Kopf. Ikonen der Zeitgeschichte", die Führung findet in Gebärdensprache statt. Treffpunkt ist das Foyer des Historischen Museum Hannover (Pferdestraße 6, Eingang Burgstraße).
Bilder sind in unserer Mediengesellschaft allgegenwärtig, sie prägen unsere Wahrnehmung der Gegenwart und unsere Vorstellungen von der Vergangenheit. Die Hissung der Sowjetflagge auf dem Reichstagsgebäude 1945, der „Sprung in die Freiheit“ des DDR-Bereitschaftspolizisten Conrad Schumann 1961 oder der Kniefall Willy Brandts in Warschau 1970: Politische Ikonen wie diese werden vielfach in unterschiedlichen Zusammenhängen reproduziert.
Aus der Bilderflut des 20. und 21. Jahrhunderts haben sich einzelne Bilder herausgelöst, die unmittelbar als „Bilder im Kopf“ entstehen. Diese Bilder haben sich als Schlüsselbilder in das kollektive Gedächtnis eingebrannt und prägen das Geschichtsbewusstsein. Die Ausstellung fragt nach den Ursachen der Macht dieser Bilder und beschreibt ihre Entstehungs- und Verbreitungsgeschichte. Sie wirft einen Blick auf die Bildästhetik und beleuchtet gleichzeitig schlaglichtartig deutsche Geschichte.
Warum sind im kollektiven Gedächtnis gerade diese Bilder als Abbild eines besonderen Ereignisses gespeichert? Grundvoraussetzung dafür sind eine eingängige Bildsprache, die Komplexität des Bildinhalts und ein möglichst großes Überraschungsmoment. Entscheidende Kriterien für die Auswahl der Fallbeispiele der Ausstellung waren die Bedeutung und der Bekanntheitsgrad der Bilder sowie deren Verankerung im kollektiven Gedächtnis. Die Ausstellung fragt nach der besonderen Kraft der Bilder: Woran misst sich die Qualität eines Bildes? Weshalb werden bestimmte Bilder stärker erinnert als andere? Wie ist ihre politisch-historische Bedeutung zu bewerten?