Katja Belz, Präsidentin des Bundeselternverbands gehörloser Kinder e. V., teilt mit:
"Der Bundeselternverband gehörloser Kinder hat sich auf
seinen Jahrestagungen 2009 und 2010 intensiv mit den Themen
Inklusion und Bildung auseinandergesetzt.
In zwei Punkten waren sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer
einig:
1. Es muss sich dringend etwas ändern in der Erziehung und Bildung
unserer Kinder mit Hörschädigung.
2. Allein durch Kritik und Beschwerden ändert sich nichts.
Deshalb haben wir auf unserer Tagung 2010 in Duderstadt gemeinsam
mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern beschlossen, einen eigenen,
konstruktiven Vorschlag zur Verbesserung der Bildung von Kindern
und Jugendlichen mit Hörschädigung zu erarbeiten. Das Ergebnis ist
unser Positionspapier:
Verortung der Gebärdensprache in Erziehung und Bildung
Deutsch - Deutsch Gebärdensprachige Kindergärten, Schulen,
Ausbildungsstätten und Hochschulen
Dieses Positionspapier soll anregen neue Wege in der Bildung zu
denken und zu gehen. Ein bilinguales Schul- bzw. Bildungsangebot,
wie es die Staatliche Europaschule Berlin praktiziert, wird
sinngemäß übertragen auf alle Schüler mit und ohne
Hörschädigung.
Das Positionspapier ist kein fertiges Konzept, sondern ein
Arbeitspapier, auf dessen Grundlage konkrete Konzepte erarbeitet
werden sollen. Wir erhoffen uns viele konstruktive Diskussionen
über unsere Vorschläge und eine Änderung der Perspektiven in der
Hörgeschädigtenpädagogik. Wir werden auf der
Bundesdirektorenkonferenz am 30.05.2011 unser Positionspapier den
Schulleiterinnen und Schulleitern der Hörgeschädigtenschulen ganz
Deutschlands vorstellen. Auch werden wir auf unserer Jahrestagung
vom 02.-05. Juni 2011 in Duderstadt mit unseren
Tagungsteilnehmerinnen und Teilnehmern das Positionspapier
diskutieren und an konkreten Schritten zur Umsetzung
arbeiten."