"Hä?" klingt wirklich unfreundlich und ungebildet. "Wie bitte? heißt das!" ermahnen viele Eltern ihre Kinder. Dieses "Wie bitte?" brauchen hörgeschädigte Schüler an Regelschulen sicher täglich. So sinnvoll Integration bzw. Inklusion sein mögen, für hörgeschädigte Schüler sind sie oft stressig, anstrengend und ermüdend.
Die Schülerfirma
S.o.f.a von der Von-Lerchenfeld-Schule in Bamberg hat "Wie
bitte?" als Titel für ihren neuesten Film ausgewählt.
(Werbedemo bei
YouTube)
Der Film "Wie bitte ?!" ist eine 40minütige Dokumentation über das Thema hochgradig hörgeschädigte Schüler an Regelschulen und lässt vier bertoffene Schüler/-innen, eine ehemalige Regelschülerin und Oliver Rien als Fachmann zu Wort kommen. Auf den Bayerischen Schulfilmtagen hat er inhaltlich eingeschlagen wie eine Bombe (und auch eine Auszeichnung ergattert, denFörderpreis bei den 33. Filmtagen bayerischer Schulen in Gerbrunn).
Dieser Film (und natürlich auch alle anderen) stehen zum Verkauf (alle Filme sind komplett untertitelt - und bis auf "Wie bitte" in DGS. "Wie bitte?! besteht weitestgehend aus gesprochenen Interviews, da die betroffenen Regelschüler zum Zeitpunkt der Filmaufnahme der DGS noch nicht mächtig waren - jetzt aber schon ;-). Vielleicht braucht ja jemand noch ein originelles Weihnachtsgeschenk. Bei Bestellungen bis zum 23.Dezember 2010 gibt es auf alle Produkte einen Weihnachtsrabatt von 10%.
Bertold Kremmler, Gründer der Filmtage bayerischer Schulen, hat eine Rezension zu "Wie bitte?!" geschrieben:
"... Die übrigen Filme und sie sich anschließenden Diskussionen
hielten sich in moderateren Gefilden auf, plätscherten dahin, wie
es üblich ist, wenn entweder keiner dem andern wehtun will oder der
Film sowieso nur Fragen nach der Drehdauer oder das übliche
„wie habt ihr das gemacht?“ lostritt.
Ein Film freilich löste sich aus diesem Schema, vor allem für die
Jury, der Film der Gehörlosen-Förderschule in Bamberg, der in einem
subtilen Frage-Antwort-Spiel und in einer betroffen machenden
Selbstanalyse zum Ausdruck brachte, mit wieviel Indolenz und
Hilflosigkeit von Seiten der Lehrer Schüler kämpfen müssen, die
langsam ihr schweres Schicksal erkennen und damit zurechtkommen
lernen müssen. Was diese Schüler an psychologischer Analyse der
anderen und ihrer selbst leisten, ist in seiner analytischen
Schärfe und sprachlichen Ausdruckskraft erschütternd und geht unter
die Haut. Da wird uns „Normalen“ – man sagt es
beschämt – ein Spiegel vorgehalten, in dem wir uns nur ungern
sehen und wiedererkennen wollen. Ganz ruhig angelegt, von
überlegener und überlegter Genauigkeit – und für uns
Betrachter, wenn wir uns ernst nehmen, vernichtend...." (komplett
nachzulesen unter: www.filmtage-bayerischer-schulen.de/2010/rueckblick).