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Kaffee oder Tee

Heute, am 2. Dezember 2010 ab 16.05 Uhr bis 18.00 Uhr, strahlt der SWR in seiner Sendung "Kaffee oder Tee" eine Liveübertragung zum Thema "Gebärdensprachuniversität in Bad Kreuznach" und "Barrieren für taube Menschen" aus. Genauer gesagt, um 17.43 gibt es: Daheim im Südwesten - damals und heute, Gebärdensprach-Universität in Bad Kreuznach, mit Jana Schwager und Jürgen Tschickart.

Gebärdensprach-Universität in Bad Kreuznach:

Bis zum Jahre 2013 ist eine Gehörlosen-Universität in Bad Kreuznach geplant. Jana Schwager, gehörlos, und Jürgen Tschickart, hörend, sind Gründungsmitglieder in der Gesellschaft der Europäischen Gebärdensprach-Universität Bad Kreuznach. Jana Schwager ist Gebärdensprachdozentin - führt eine Gebärdensprachschule in Heidelberg. In Kaffee oder Tee? berichten die beiden von ihrem Projekt.

Kommentare

Von: LadyEmmett

Datum: 02.12.2010 18:00

Ich hab eben die Sendung mitverfolgt,
was mir und meiner Mutter jedoch auffiel und missfiel, war der Dolmetscher (war das überhaupt ein Dolmetscher oder nur ein Assistent?). Denn wo er dem Moderator was über die Gebärdensprache oder das Dolmetschen erklärte (weiß ich nicht so genau, weil eben das nicht übersetzt wurde!), hat er einfach nur geredet. Wieso hat er nicht LBG benutzt? Außerdem hatte ich irgendwie das Gefühl, dass das, was der Moderator gesagt hatte, verkürzt wiedergegeben wurde manchmal..
LG

Von: Antonia

Datum: 03.12.2010 13:21

Hallo,

Ihr Gefühl täuscht Sie nicht. Jürgen Tschickart war als "Assistent" angekündigt, leider wurde das in der Sendung nicht transparent gemacht! Das er nicht dolmetschen kann war mehr als augenscheinlich, sehr schade für den Berufsstand der Dolmetscher, dass mal wieder jemand der es nicht ist, als solcher benannt wurde! Das hilft nicht gerade ein klares Bild von Dolmetschern und Gehörlosen (und ihren Fähigkeiten) in der Öffentlichkeit zu fördern. Außerdem finde ich es sehr schade, dass Frau Schwager einen solchen Auftritt nicht besser bedacht hat und bspw. zusätzlich zu ihrem Assistenten einen Dolmetscher mitgenommen/ die Bestellung veranlasst hat. Dann hätte es neben einem klaren Auftritt nicht nur allumfassendes Verständnis (man denke auch an die gehörlosen und hörenden Zuschauer!) auch ein klares Bild gegeben, wie reibungslos Kommunikation über einen Dolmetscher funktionieren kann und welche Möglichkeiten sich für beide Seiten dadurch ergeben. Wobei man nicht sagen kann, dass die gehörlosen Zuschauer durch die lautsprachliche Unterhaltung zwischen Moderator und Herrn Tschickart etwas verpasst haben. Aber dazu enthalte ich mich...

Von: Svenja M.

Datum: 08.12.2010 16:21

Nun hadere ich schon seit Tagen mit mir, ob ich darauf antworten sollte oder nicht. Da es mich aber nicht mehr los lässt, habe ich nun beschlossen, es zu tun!
Eine der Hauptaufgaben eines Dolmetschers beinhaltet „das Zuhören“. So sollte einem vielleicht aufgefallen sein, dass Herr Tschickart in der Sendung, weder als Dolmetscher, noch als Kommunikationsassistent angekündigt wurde. Er war lediglich anwesend, als Gründungsmitglied dieser Uni in Bad Kreuznach und um das von Frau Schwager gebärdete, zu übersetzen.
Der Berufsstand der Dolmetscher und es fällt mir in letzter Zeit wieder gehäuft auf, hält sich für ausgesprochen besonders. In welch unglaublicher Abhängigkeit stehen Taube denen gegenüber. Mit welchem Ziel übt ihr euren Beruf aus, das es euch erlaubt in diesem Maße über andere, nicht nur zu spotten, nein, diese auch mit einer absolut nicht angebrachten Arroganz zu verurteilen.
Man sollte sich einmal Gedanken darüber machen, mit welcher Intention man seinen Beruf bis zur Rente hin ausübt!
Für Taube selbst, ist es nämlich ganz und gar eine Frechheit, Leute derart zu verleumden und öffentlich zu brüskieren, wenn man das Übersetzte selbst, nicht verstehen kann! Sie sind Spiegel subjektiver Meinungen, die sie nach außen hin tragen. Meiner Meinung nach, unverantwortlich!
Des Weiteren darf ich hinzufügen, die sich bei SWR etwas auskennt, dass die Fragen vorgefertigt an die Gäste geschickt werden! Wie also sollte man eine Unterhaltung interessant gestalten, wenn die Basis nichts dafür hergibt.
Und zum Abschluss möchte ich allen GSD einen Ratschlag erteilen! Messen sie sich nicht an der Arbeit anderer, sondern beweisen sie ihr allzu wunderbares, großartiges Talent, das ja alle Staatlich Geprüften innehaben, besser durch ihre eigenen Erfolge…
Denn mit einem Auftreten dieser Art und Weise macht sich niemand Freunde.
Ich persönlich fand die Sendung für das Format „Kaffee oder Tee“ sehr schön gestaltet. Ich habe einiges erfahren und sowohl Gebärden, als auch Übersetzung bestens verstanden. Und mal ehrlich, wer die Materie nicht kennt, wird wenig mit Inklusion und UN-Behindertenrechtkonvention anfangen können…. Aber wem erzähle ich das… Hier sind ja GSD zugange…
Die wissen ja sowieso Bescheid!

Von: Svenja M.

Datum: 08.12.2010 16:26

Und natürlich möchte ich abschließend noch hinzufügen, dass ich hierbei nicht pauschalisiere, sondern lediglich diejenigen anspreche, die genau solch ein beschriebenes Verhalten an den Tag legen.
:-)
Und mir fällt es in letzter Zeit eben gehäuft auf!

Lieben Gruß

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