Na, welche Sprache könnte das schon sein? Die Gebärdensprache
natürlich! Sie ist Andreas Costraus Muttersprache, und die möchte
er gerne Kindern und Jugendlichen vermitteln mit dem neuen Buch
„Hand in Hand die Welt begreifen“. Nun gibt es zwar
schon eine ganze Menge Gebärdenbücher, aber speziell für hörende
Kids wohl eher weniger. Und denen soll das Gebärdenlernen so
richtig schmackhaft gemacht werden, mit der „schönsten
Sprache der Welt“, die natürlich eine
„Geheimsprache“ ist, durch eine ansprechende Gestaltung
des Buches und nicht zuletzt durch die Auswahl der Themen und
Vokabeln. Da wird eigentlich kaum etwas ausgeklammert, im
Gegenteil, es wird offen dargestellt, was junge Leute interessiert
und bewegt, ob nun Computer und Internet, Handy, Ferien oder auch
Sexualität. Spätestens da wird deutlich, dass die Gebärdensprache
nicht um den heißen Brei herumredet sondern offen und direkt ist.
Allerdings, um das grundsätzliche Problem der Gebärdenauswahl kommt
auch dieses Buch nicht herum. Wird z.B. die Gebärde für
Krankenschwester zusammengesetzt aus den Gebärden für krank und
Schwester? Und ist Zicke = Ziege? Naja, da muss man wohl ein wenig
Nachsicht üben. DGS-Sätze, Grammatik, Idiomatik – all das
kann man von einem Wörterbuch ohnehin nicht erwarten. Das kommt mit
Wendungen wie „Was kann ich?“ und „Wer bin
ich?“ nur am Rande vor.
Unter dem Strich bleibt auf jeden Fall Begeisterung für ein
Gebärdenbuch, das so ansprechend gestaltet ist, dass es Appetit
macht aufs Gebärdenlernen. Ergänzt werden soll es demnächst durch
kleine Gebärdenfilmchen auf www.gebaerdenservice.de.
Wenn Sie schon mal ein wenig online im Buch blättern möchten: Das
können Sie
hier.