Das soll "Mein Weg in die Zukunft" sein - gepflastert mit Fehlinformationen und Diskriminierungen? Aber eines nach dem anderen.
Die Zeitschrift BERUFSWAHL 2010 wendet sich an
Schulabgänger:
"Sie stehen vor einer wichtigen Entscheidung in Ihrem Leben
– der Berufswahl. Die Entscheidung, welchen beruflichen
Werdegang Sie einschlagen, können und wollen wir Ihnen nicht
abnehmen. Wir möchten Ihnen Anregungen geben, wie Sie zu Ihrem
„Traumberuf“ finden."
Hoffentlich sind diese Anregungen bei anderen Berufen weniger katastrophal als bei den Berufen KommunikationsassistentIn und GebärdensprachdolmetscherIn! In dem Artikel Guck mal, wer da spricht! (jetzt nur noch im Google-Cache) werden Weisheiten verkündet wie "die Gebärdensprache befindet sich noch im Aufbau" - so, als wäre die Gebärdensprache keine vollständige Sprache! OK, doof formuliert, gemeint ist hoffentlich, dass die Gebärdensprache sich wie jede andere Sprache weiterentwickelt. Aber wie ist das zu verstehen: "Auch letztere (GebärdensprachdolmetscherInnen) unterstützen Gehörlose, etwa bei Behördengängen, aber die Vertrauensbasis fehlt." Mag sein, dass die unterschiedlichen Rollen bzw. Aufgabenbereiche gemeint sind: Dolmis eben als Sprachmittler und NICHT als Helfer - im Gegensatz zu den Assis. Aber das Vertrauensverhältnis anzuzweifeln, das ist schon ein Hammer!
Klar, dass sich der Berufsverband der Dolmis dagegen zur Wehr setzt.
Super, wenn jemand zugeben kann, etwas falsch gemacht zu haben
– und sich dafür entschuldigt. Genau das
haben die Herausgeber von BERUF 2010 jetzt getan. Sie haben sich
für den Artikel „Guck mal, wer das spricht!“ in aller
Form beim BGBB entschuldigt. Und sie bieten an, in der nächsten
Ausgabe ausführlich über Dolmis zu berichten. Was will man
mehr!?!
Und eines noch: In dem Artikel sieht es so aus, als stecke die
Gebärdenfabrik dahinter. Das ist NICHT der Fall. Das wird vom
Verlag ausdrücklich bestätigt.
Lesen Sie die beiden E-Mails der MWB Medien GmbH an
Gebärdenfabrik und an den BGBB (siehe PDF unten!)
P.S.: Eigentlich könnten wir den link zum Artikel bzw. zum
Google-Cache jetzt entfernen. Aber zum einen haben wir auf Google
keinen Einfluss, und wer ihn sucht, findet den Artikel ohnehin. Und
zum anderen ist der Original-Artikel zum Verständnis des Vorgangs
unverzichtbar. Wir lassen ihn also drin.