Im Filmmuseum München, Jakobsplatz, findet vom 4.-7.11.2009 das 7. Internationale Kurzfilmfestival "Wie wir leben!" statt.
Alle Filme werden in der Originalfassung präsentiert, deutsche und englische Übersetzungen werden per Untertitel oder über Kopfhörer eingespielt. Zudem werden die Filme in Gebärdensprache übertragen.
Eine kleine Auswahl der Filme:
Klas Pantomima (Pantomimenklasse), von Boris Nikolov, Bulgarien,
27 min, Dokumentarfilm, Mittwoch 18 Uhr.
Ein Dokumentarfilm über gehörlose Studenten an der
Staatlichen Akademie für Theater- und Filmkunst "Kr. Sarafov" in
Sofia. Sie kämpfen um Anerkennung in der kompromisslosen Welt der
Kunst und Pantomime. Der Film zeigt auch das leidenschaftliche
Engagement ihrer Lehrer, die sie dabei unterstützen, sich in der
Kunst, ebenso wie im Leben, zu etablieren.
Erotika Italiana: Kamasutra Disabile, Regie Alberto d'Onofrio, Italien, 52 min, Dokumentarfilm, Mittwoch 4.11., 21 Uhr Der Autor Gabriele Viti, selbst leicht gelähmt, erforscht im Kamasutra der behinderten Menschen seine eigene Sexualität, von seiner ersten Beziehung mit einem "normalen" Mädchen bis hin zu seiner Verabredung mit einem französischen Callgirl in Rom.
White Sound von Sarah Tracton, Australien, 5 min,
Dokumentarfilm. Donnerstag 5.11., 21 Uhr.
Sarah Tracton ist eine preisgekrönte Filmemacherin, Autorin und
Kämpferin für Barrierefreiheit. Sie hat im Alter von 20 ihr
Gehör verloren. Ihr gutes "Hörgedächtnis"
ermöglicht es ihr, in White Sound das Leben in einer Welt ohne
Geräusche sichtbar zu machen.
White Sound ist ein Ort, an dem sich Lärm, Stille und Fantasie
vermischen. Das ohrenbetäubende Kreischen der Schweißgeräte
angehender Bildhauer steht im scharfen Kontrast zu dem leisen
Kratzen, mit dem Kupferstecher ihre Druckplatten polieren. Beim
Betrachten des Films stellt das Ohr sich die Geräusche vor, die es
"sieht".
Pusteblume (Gluharche) von Igor Hristov, Bulgarien/Mazedonien,
17 min, Spielfilm, Donnerstag 5.11., 21 Uhr.
Yozhe ist ein gehörloser junger Mann. Zusammen mit
seinen gehörlosen Freunden überlegt er, wie man mit hörenden
Menschen kommunizieren könnte. Die Jungen verkleiden sich als
Clowns und treten auf der Straße auf. Bei einem ihrer Auftritte
werden sie von der Polizei verhaftet. Alle außer Yozhe lassen die
Idee fallen. Er ist allein. Aber ein Plakat bringt ihn auf einen
neuen Gedanken.