Wie soll ein Gehörloser diese Frage beantworten? Prof. Dr. Christian Rathmann schafft es, auch bei Fragen wie: "Warum sterben Gebärdensprachen?" und "Sind Gehörlose behindert oder werden sie behindert?" Im Vordergrund des langen Interviews mit dem Rheinischen Merkur steht natürlich das Forschungsprojekt zur Erstellung eines DGS-Wörterbuchs. Besonders bemerkenswert ist aber die letzte Frage:
RM: Was würden Sie sich, mit Blick auf die deutschen Gehörlosen, von der Bundeskanzlerin wünschen?
Rathmann: Jedes Kind hat das Recht auf eine bilinguale Erziehung, auf die Gebärdensprache als Erstsprache – auch als Grundlage für den Erwerb der deutschen Sprache als Zweitsprache. Das wird auch von der Menschenrechtskonvention der Vereinten Nationen garantiert. Jeder Mensch hat das Recht auf seine Muttersprache, damit er das Recht auf Sprache überhaupt hat – und auf eine altersgemäße soziale und kognitive Entwicklung.
Wohl wahr!