In den USA wollen Behörden zwangsweise zwei Kinder implantieren
lassen. Vorgeschichte: Der gehörlosen Mutter wurde das Sorgerecht
für ihre beiden gehörlosen Kinder entzogen. Der Grund: Die
geschiedene Mutter hatte an einem Wochenende etwas unternommen und
die Kinder Freunden anvertraut. Diese Freunde missbrauchten die
Kinder. Nun sind die Kinder in staatlicher Obhut, und die Behörden
sind der Meinung, den 3 und 4 Jahre alten Kindern müssten
schnellstens CIs implantiert werden, um keine wertvolle Zeit
verstreichen zu lassen. Die Mutter wehrt sich dagegen: "Sie sind
mein Fleisch und Blut. Ich bin taub. Gott hat sie taub gemacht. Ich
möchte nicht, dass sie Implantate bekommen. Sie sind nicht
sicher."
Am 4. Oktober werden die Kinder untersucht. Am gleichen Tag
entscheidet das Gericht, ob die Implantationen GEGEN den Willen der
Mutter durchgeführt werden dürfen oder nicht - und ob die Mutter
das Sorgerecht und damit die Kinder zurück bekommt. Ein Experte
soll darüber berichten, ob das Gehirn eines Menschen sich ohne CI
entwickeln kann. Hintergrund der Gerichtsentscheidung ist letztlich
die Frage, ob die Kinder durch die Gehörlosigkeit behindert werden
- oder durch die Gesellschaft, die das Hören als Voraussetzung für
eine volle Mitgliedschaft betrachtet.
Die Gehörlosen in Michigan sammeln Geld, um Dr. Robert Hoffmeister, der in einer gehörlosen Familie aufgewachsen ist und an der Universität von Boston lehrt, als Zeugen laden zu können.
Lesen Sie in der amerikanischen Presse:
The Cochlear
Implant Trial
Deaf
mother fights hearing implants for her two children
Deaf mom fights to keep
kids from ear implants