KBW
- kotz! brech! würg! -

Karin Kestner, Gebärdensprachdolmetscherin, über ihren "Einsatz" bei der Agenda21-Kassel:

Agenda21: Wir müssen menschliche Grundbedürfnisse sichern, den Lebensstandard aller Menschen verbessern und die Ökosysteme wirkungsvoller schützen und verwalten.

Agenda21-Arbeitsguppe Kassel lädt zum Bürgerforum "Zukunftsfähiges Kassel" aber unter Ausschluss der Gehörlosen

"Wegen ein oder zwei Gehörlosen können wir doch nicht soviel Geld für eine Gebärdensprachdolmetscherin ausgeben." Mit diesen Worten einer der Verantwortlichen der Agenda21-Kassel, Frau Dr. Hanna Bielefeld-Hart, wurde die beauftragte Karin Kestner (Gebärdensprachdolmetscherin) empfangen. "Entweder Sie arbeiten umsonst, wie ich es dachte, oder Sie müssen eben wieder gehen." (Natürlich waren vorher mit Mitarbeitern die Stundensätze für diesen Auftrag zum Gebärdensprachdolmetschen klar vereinbart worden, davon wollte Sie aber nun nichts mehr wissen!). Dies bedeutete das "Aus" für die erwarteten Gehörlosen.

Auf Nachfrage der HNA - Redakteurin, Frau Scherb, ob dies so stimme, bestätigte Frau Dr. Bielefeld-Hart nochmals, dass sie zu diesen Worten stehe! Klare und offene Diskriminierung der Gehörlosen. Es stellt sich die Frage, für welche Bürger das Bürgerforum stattfand, es stellt sich die Frage für welche Bürger die Agenda21-Kassel arbeitet, und es stellt sich die Frage, ob da nicht irgendetwas in der Präambel der Agenda21 falsch verstanden wurde.

Dort steht: "wir müssen menschliche Grundbedürfnisse sichern, den Lebensstandard aller Menschen verbessern und die Ökosysteme wirkungsvoller schützen und verwalten."

Wo bleiben die Grundbedürfnisse der Gehörlosen, wenn es in diesem "Bürgerforum" unter dem Deckmantel Agenda21 solche diskriminierenden Gedanken gibt, was hat eine solche Frau an dieser Stelle zu suchen???

Wenn solche Äußerungen schon laut ausgesprochen und vor der Presse bekräftigt werden, was erwartet uns dann noch? Offensichtlich sind die Agenda21-Kassel Verantwortlichen nicht mit den Präambeln der Agenda21 vertraut. Es ist jedenfalls kein Forum, um sich in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit zu rücken, sich selbst darzustellen und sich in Presse und Fernsehen einen Namen zu machen. Die Agenda21 ist für alle Menschen ein Hoffnungsträger! Hoffnung auf ein besseres Jahrtausend dürfen sich aber anscheinend in Kassel nur nichtbehinderte Menschen machen. Gehörlose sollen in Kassel wohl nicht integriert werden, ihre Grundbedürfnisse bleiben unberücksichtigt - weil sie ja Geld kosten. Sind da Spenden und Unterstützung der Stadt Kassel und vieler anderer Sponsoren an der richtigen Adresse gelandet?