Gehörlose Kunst - wofür? Diese Frage versucht Amy Forbes-Robertson in ihrer Dissertation zu beantworten. Da ihr Dozent Paddy Ladd vom Centre for Deaf Studies in Bristol war, MUSS die Arbeit einfach gut sein! ;-) Amy hat sie uns zur Verfügung gestellt. Natürlich ist sie auf Englisch geschrieben. Aber auch wer nicht Englisch kann, wird seine Freude an der Arbeit haben - an den vielen Kunstwerken im Anhang! Allein dafür lohnt sich der Download von 4 MB.

A critical ethnographic exploration of the discourses of Deaf visual artists

A dissertation submitted to the University of Bristol in accordance with the requirements of the degree of Master of Philosophy in the Faculty of Social Sciences

Hat die junge Dame einen Vogel oder einen kleinen Mann im Ohr? ;-)

Wer sagt's denn, dass Hörgeräte immer langweilig aussehen müssen? Firma GN ReSound hat hörgeschädigte Jugendliche Designs anfertigen lassen. Neben dem süßen Piepmatz im Ohr gibt es da z.B. noch ein "Wald-Hörgerät“ mit Moos und Pilzen, ein silbern glitzerndes „Disco-Hörgerät“ und ein „Politiker-Hörgerät“, das Politikern helfen soll, ihr Volk zu verstehen. Wirklich witzige Einfälle! Im nächsten Jahr will GN ReSound sie in einer Wanderausstellung präsentieren. 

DAS SICHTBARE UNSICHTBARE
WORKSHOP FÜR ERWACHSENE IN LAUT- UND GEBÄRDENSPRACHE

DONNERSTAG, 25. NOVEMBER 2004, 18-22 UHR
ZUR AUSSTELLUNG "YVES KLEIN"

Zusammen mit dem gehörlosen Künstler Dieter Fricke werden Zitate von Yves Klein in Gebärdensprache übersetzt und als Bildidee mit Acrylfrarbe auf Leinwand gemalt. Der Workshop ist für alle geeignet, die Spaß am künstlerischen Gestalten haben und hörgeschädigt oder hörend sind. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Mit Anmeldung. Die Veranstaltung wird gedolmetscht.

GEBÜHR: 22 Euro
ANMELDUNG: Fax 069-29 98 82-253,
Tel 069-29 98 82-140
Ort: Schirn Kunsthalle Frankfurt, Römerberg, 60311 Frankfurt am Main

OFFICE@SCHIRN.DE
www.schirn.de

In Marburg findet im Haus der ESG vom 17.11. - 20.12.2004 eine Ausstellung mit Werken des bekannten gehörlosen Künstlers Dieter Fricke statt.

http://www.fricke-art.de/
elektronische Postkarten mit Fricke-Bildern

Die Gemeinschaftsaktion Zürcher Gehörlose führt eine Foto- und Videoausstellung durch, mit der sie das Gehörlos-Sein sichtbar werden lassen und andererseits die Öffentlichkeit auf die Anliegen der Betroffenen aufmerksam machen möchte.

Das Projekt beinhaltet einen Foto- und Videowettbewerb für Fotografinnen, Fotografen, Videoschaffende und alle, die Freude am Fotografieren und Filmen haben. Sie werden ermuntert, auf kreative und orginelle Weise die Gehörlosigkeit sichtbar zu machen - keine leichte, aber eine spannende Aufgabe!

Bemerkenswert, was sich in zwei Wochen Herbstferien in der Presse alles angesammelt hat:

• In der japanischen Stadt Toyooka funktionierte das Fax-Warnsystem nicht, so dass bei einem Taifun Hörgeschädigte in den Fluten festsaßen.
• Ein amerikanisches Gericht hat den Paketdienst UPS dazu verurteilt, Hörgeschädigte als Fahrer einzustellen. - So durchschlagende Wirkung kann ein Antidiskriminierungsgesetz haben!
• Der französiche Senat hat die Gebärdensprache anerkannt - mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass jedes gehörlose Kind das Recht hat, in dieser Sprache unterrichtet zu werden.
• Der Wahlkampf in den USA hat auch die Hörgeschädigten erfasst. Gregory Hlibok glaubte, mit seiner Unterstützung für Kerry für alle Hörgeschädigten zu sprechen. Dem widersprachen aber die DeafRepublicans.
• Gebärden für hörende Babys fördern nicht nur die Kommunikation, sondern auch die intellektuelle Entwicklung, haben Forscher in den USA herausgefunden.
• Die Polizei hat die Jagd auf den Mörder der gehörlosen Prostituierten Simone D. nicht aufgegeben. Sie sucht jetzt mit Phantombildern nach zwei Sexualverbrechern.
• Der Film "Touch The Sound" über die gehörlose Percussionistin Evelyn Glennie ist mit der "Goldenen Taube" preisgekrönt worden.

Aber lesen Sie selbst weiter in der heutigen Presseschau!

Wir haben unsere elektronischen Kunstpostkarten aktualisiert. Sie finden dort jetzt Motive des gehörlosen Künstlers Dieter Fricke. Wer also "echte deafie-Grüße" verschicken möchte, kann das jetzt mit einer elektronischen Fricke-Kunstpostkarte tun.

Eine Ausstellung mit Metall-Skulpturen des altbekannten Metalldesigners Robert Bisl und mit Bildern, Collagen und Objekten von Susanna Weber und Roland Kühnlein wird am 3. Juli in München eröffnet.

http://www.glvmu.de/

In Cuvio in Italien findet am 19./20. Juni 2004 ein Malwettbewerb statt - nur für gehörlose Künstler. Schade, dass wir es erst jetzt erfahren, aber vielleicht können sich ja noch einige unserer deutschen Künstler anmelden. Wir wüssten da so einige... ;-) Organisiert wird der Wettbewerb von dem gehörlosen Maler und Karikaturisten Sergio Pescatore, dessen Homepage wirklich sehenswert ist.

Valcuvia in Cornice

Teilnahmebedingungen und Anmeldeformular

Am 19. Juni 2004 findet auf dem Weingut Speckert-Ruprecht in Kallstadt das inzwischen 9. Hoffest statt. Mit von der Partie ist Reiner Mertz mit einer Ausstellung und seiner Bodypainting Show. Übrigens: Nicht nur der Künstler ist gehörlos, sondern auch das Winzer-Ehepaar.

Homepage Reiner Mertz

Bericht über eine Fahrt zum Weingut Speckert-Ruprecht

Am Mittwoch, 4. Juni 2003, 20.00 Uhr, wird in der Galerie im Kreishaus in Bad Homburg v. d. Höhe eine Ausstellung des gehörlosen Künstlers Dieter Fricke eröffnet. Die Ausstellung ist bis zum 27. Juni 2003 geöffnet.

Motto der Ausstellung:
„Kunst ist eine Sprache, und eine Sprache ist da, um verstanden zu werden.“

Homepage Dieter Fricke
siehe auch Termine

Vom 24. Mai bis 7. Juni findet in Wien das Kunstprojekt SOHO IN OTTAKRING statt.

PROJEKTBEISPIEL: „Die Welt der Mode in verschiedenen Teilen der Welt“
Im Mittelpunkt des Projektes stehen gehörlose Jugendliche aus Peru sowie Schülerinnen der Wiener „Modeschule Herbststraße“. Gemeinsam entwerfen und produzieren sie eine „Modekol-lektion“, um diese im Rahmen von SOHO IN OTTAKRING zu präsentieren. Am Beispiel dieses Ko-operationsprojektes soll die Idee der fairen Produktion im Bereich der Mode vorgestellt und der interkulturelle Austausch gefördert werden. Gleichzeitig können die jungen Gehörlosen von „ARTD-2B“, welche in ihrer Heimat vom Staat in keiner Weise unterstützt werden, von Jung-Modedesignerinnen lernen und neue berufliche Qualifikationen erwerben.

Der gehörlose Diplom-Karikaturist Possad (Paul Dinkel) hat uns sein neuestes Werk zugesandt. Nicht schwer zu erraten, wer da vor den Kieler Sprotten posiert, oder? "Fans" dieser Dame können sie sich als Postkarte zulegen: possad@t-online.de oder per Fax: 09365-3837. Possad hat die Auflage auf 100 limitiert. Er verkauft die Karten für 1,50 € pro Stück.

Beim Kulturtag der Gehörlosen in Frankenthal im August des vergangenen Jahres kaufte Ministerpräsident Kurt Beck zwei Bilder an. Die beiden Künstler, Claudia Krämer aus Koblenz und Manfred Mertz aus Wörth, übergaben ihre Bilder dem Ministerpräsidenten jetzt direkt in der Staatskanzlei.

Pressemeldung der Staatskanzlei RLP

Da geht man als Urlauber unbeschwert in Malaga spazieren, und plötzlich sieht man auf einem kleinen Platz eine Plastik - als hätten wir einen Künstler beauftragt, ein neues Logo für den Taubenschlag zu entwerfen. In Granada gehen wir in der Alhambra in die Kathedrale, und an der Kirchentür hängt ein Poster der Organisation MANOS UNIDAS (vereinigte Hände). Da stehen die vielen Friedenstauben-Hände für den Satz "Wenn du den Frieden willst, verteidige das Recht". Sehen aber auch aus, als wären sie für den Taubenschlag entworfen, oder? Ob wir unser Logo ändern sollten? Auf jeden Fall sind dies zwei schöne Mitbringsel aus dem Urlaub.

Der Anlass war ungewöhnlich. Claudias Hobby war der Fußball. Aber nach zwei Verletzungen musste sie dieses Hobby aufgeben. Der bekannte gehörlose Künstler Manfred Mertz gab ihr dann die Anregung für ein neues Hobby, die Malerei.
Von Claudia erhielten wir diesen eingescannten

Paul Dinkel zeichnet nicht nur hobbymäßig, er ist wohl der einzige gehörlose Diplom-Karikaturist in Deutschland (auf der Welt?). In seinen Gehörlosenwitzen greift er Themen auf, die Gehörlose bewegen. Mag sein, dass Hörende darüber nicht immer lachen können. Das ist nicht nur eine Frage der Mentalität, sondern auch der "Gehörlosenkultur".

Paul hat jetzt eine neue Website erstellt, auf der er sich selbst und einige seiner Werke - Karikaturen, Porträts, Witze usw. - vorstellt:

POSSAD-ART

Der bekannte gehörlose Künstler Manfred Mertz hat eine eigene Homepage eingerichtet. Wer eine Ausstellung seiner Werke besuchen will, kann das jetzt auch im Internet tun. - Nicht nur "Bilder aus der Stille, die zu einem inneren Gefühlserlebnis werden" gibt es, sondern auch Einblicke in das Leben des Malers, Gebärden-Poeten und Schauspielers. Schon die Website selbst ist ein Kunstwerk!

www.mertz-art.de

Reiner Mertz ist wie sein Zwillingsbruder Manfred (s.u.) bildender Künstler. Das sieht man natürlich auch seiner Website an, auf der er einige seiner Kunstwerke vorstellt, z.T. mit Java-Effekten dem Medium Internet gemäß aufbereitet.

Künstler vorgestellt

Internationale Kunst, Kultur und Reisen von und für Gehörlose und Schwerhörige mit Sitz in Paris

Weitere Infos
(französische Homepage)

Manfred Mertz, der bekannte gehörlose Künstler, versteigert eines seiner Bilder zugunsten des DGB. Wer das Ölgemälde "Lebenselemente" gerne in seinen eigenen vier Wänden aufhängen möchte, kann noch mitsteigern - und damit auch den DGB unterstützen.

Versteigerung

Dass Claudia nicht nur privat, sondern auch künstlerisch mit MM verbunden ist - das kann man nicht übersehen. Auch Claudias neue Website haben die beiden im bewährten Stil gestaltet. Dort macht Claudia aber unmissverständlich klar, dass sie ihren eigenen Stil gefunden hat: die "Romantic Art".

"real. G.A.S." haben GITTA SVETLOV-PALECEK und ALEXEJ SVETLOV ihre Website genannt. Das in Salzburg lebende gehörlose Künstlerpaar präsentiert auf seiner Website eine Auswahl seiner Kunstwerke, von Theater über Gedichte, Fotos und Filme bis hin zu Gemälden. Unverkennbar, dass hier Profis am Werk sind!

Paul Dinkel (Possad) ist vielen sicherlich durch seine Karikaturen, u.a. in Selbstbewusst werden, bekannt. Nun hat er seine eigene Homepage eröffnet. Wie bei einem Künstler nicht anders zu erwarten: Sehenswert! Mit Lebenslauf, Familienforschung und natürlich mit Beispielen seiner Bilder und Karikaturen.

So hat der bekannte gehörlose Künstler FISE (Albert Fischer) dieses Bild genannt.
FISE ist durch Presse und Fernsehen bekannt. Im Dresdner Haus des Buches wurde seine Homepage jedoch auf den Index gesetzt, weil sie nicht frei von erotischen Inhalten ist. Nun sind zwar die Geschmäcker verschieden und die Grenzen zwischen Erotik und Pornografie fließend, aber sieht man sich einmal bei renommierten Künstlern um, wird man feststellen, dass gerade dieser Themenbereich zu allen Zeiten dazugehört hat. Z. B. Tomi Ungerers erotische Zeichnungen sind oft viel drastischer als die von FISE. Aber kein Mensch würde den berühmten Ungerer auf den Index setzen. Selbst staatliche Fernsehsender wie Arte zeigen Beispiele seiner erotischen Kunst.
Ob Ungerer im Haus des Buches wohl auch auf dem Index steht? Oder legt man bei behinderten Künstlern andere Maßstäbe an? Man sollte einmal nachfragen: E-Mail: haus-des-buches-dresden@t-online.de.